Die unterschätzte Macht der Selbstberedungen
Die Selbstberedungen wachsen ungeheuer, wenn man die Wahrheiten in die Begierden versenkt, oder macht, dass sie der Selbst- und Weltliebe günstig sind. Denn alsdann verdreht man sie, und zwingt sie auf tausenderlei Weise zur Einstimmung. Denn wer ist, der ein Prinzip des Falschen eingesogen oder sich ersonnen hat, und es nicht begründet aus vielem Wissen bei sich, ja auch aus dem Wort; gibt es irgendeine Irrlehre, die nicht auf diese Weise sich Beweisgründe verschafft, und was nicht zusammenstimmt, gleichwohl zwingt, und auf verschiedene Art auslegt und verdreht, dass es nicht dagegen stimmt; z.B. wer den Grundsatz annimmt, dass der Glaube allein selig mache ohne das Gute der Liebtätigkeit, kann der nicht ein ganzes Lehrsystem aus dem Wort zusammenspinnen? Und bekümmert sich dennoch gar nicht darum, merkt nicht einmal darauf, ja sieht nicht, dass der Herr gesagt hat, man solle den Baum erkennen an der Frucht, und welcher Baum nicht gute Frucht bringe, werde abgehauen und ins Feuer geworfen werden: Matth.7/16-20; 12/33. Was gefällt besser, als dass man nach dem Fleisch leben und dennoch selig werden könne, wenn man nur weiß was wahr ist, obgleich man gar nichts Gutes tut.
(Swedenborg, Die Himmlischen Geheimnisse, Kap. 794)
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Die Selbstberedungen wachsen ungeheuer, wenn man die Wahrheiten in die Begierden versenkt, oder macht, dass sie der Selbst- und Weltliebe günstig sind. Denn alsdann verdreht man sie, und zwingt sie auf tausenderlei Weise zur Einstimmung. Denn wer ist, der ein Prinzip des Falschen eingesogen oder sich ersonnen hat, und es nicht begründet aus vielem Wissen bei sich, ja auch aus dem Wort; gibt es irgendeine Irrlehre, die nicht auf diese Weise sich Beweisgründe verschafft, und was nicht zusammenstimmt, gleichwohl zwingt, und auf verschiedene Art auslegt und verdreht, dass es nicht dagegen stimmt; z.B. wer den Grundsatz annimmt, dass der Glaube allein selig mache ohne das Gute der Liebtätigkeit, kann der nicht ein ganzes Lehrsystem aus dem Wort zusammenspinnen? Und bekümmert sich dennoch gar nicht darum, merkt nicht einmal darauf, ja sieht nicht, dass der Herr gesagt hat, man solle den Baum erkennen an der Frucht, und welcher Baum nicht gute Frucht bringe, werde abgehauen und ins Feuer geworfen werden: Matth.7/16-20; 12/33. Was gefällt besser, als dass man nach dem Fleisch leben und dennoch selig werden könne, wenn man nur weiß was wahr ist, obgleich man gar nichts Gutes tut.
(Swedenborg, Die Himmlischen Geheimnisse, Kap. 794)
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Von der engelhaften, ehelichen Liebe.
Ich sprach heute mit Engeln über die eheliche Liebe, d.h. von der Liebe zwischen zwei Ehegatten, die sich wahrhaft lieben, und sagte, diese Liebe sei unter allen Liebesarten die innigste, und von der Art, dass ein Ehegatte dem anderen in seinem Herzen und in seinem Gemüte sehe, so dass beide ineinander leben, d.h. dass das Bild und die Ähnlichkeit im Herzen der Gattin, und das Bild und die Ähnlichkeit der Gattin im Herzen des Gatten lebe, soweit beide den anderen in sich schauen, und im Innersten vereint sind. Dies wurde auch durch die Gedanken der Engel vorgebildet, ihre Gedanken lassen sich aber nicht durch Worte ausdrücken.
Es wurde auch die Liebe der Geilheit vorgebildet, nämlich als eine äußere, die nicht in das Gemüt eindringt, sondern im Äußeren verbleibt, es wurde mir mitgeteilt, dass diese Liebe sehr häufig mit der ehelichen Liebe verwechselt wird, während sie doch nur aus Geilheit [Geschlechtstrieb] hervorgeht, eine solche Liebe besteht auch, wenn ein Ehemann mehrere Frauen hat [Polygamie], bei einer solchen Ehe ist keine eheliche Liebe möglich, wie auch nicht bei denen, welche außer der Ehe noch andere lieben, denn die eheliche Liebe ist so beschaffen, dass sie nicht einmal den Gedanken an eine andere zulässt, sondern ihn verabscheut, dagegen in der ehelichen Liebe, wenn sie eine wahrhafte ist, zeigt sich das Innerste des Gewissens.
(Swedenborg, Das geistige Tagebuch 3, Kap. 4408-4409)
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Ich sprach heute mit Engeln über die eheliche Liebe, d.h. von der Liebe zwischen zwei Ehegatten, die sich wahrhaft lieben, und sagte, diese Liebe sei unter allen Liebesarten die innigste, und von der Art, dass ein Ehegatte dem anderen in seinem Herzen und in seinem Gemüte sehe, so dass beide ineinander leben, d.h. dass das Bild und die Ähnlichkeit im Herzen der Gattin, und das Bild und die Ähnlichkeit der Gattin im Herzen des Gatten lebe, soweit beide den anderen in sich schauen, und im Innersten vereint sind. Dies wurde auch durch die Gedanken der Engel vorgebildet, ihre Gedanken lassen sich aber nicht durch Worte ausdrücken.
Es wurde auch die Liebe der Geilheit vorgebildet, nämlich als eine äußere, die nicht in das Gemüt eindringt, sondern im Äußeren verbleibt, es wurde mir mitgeteilt, dass diese Liebe sehr häufig mit der ehelichen Liebe verwechselt wird, während sie doch nur aus Geilheit [Geschlechtstrieb] hervorgeht, eine solche Liebe besteht auch, wenn ein Ehemann mehrere Frauen hat [Polygamie], bei einer solchen Ehe ist keine eheliche Liebe möglich, wie auch nicht bei denen, welche außer der Ehe noch andere lieben, denn die eheliche Liebe ist so beschaffen, dass sie nicht einmal den Gedanken an eine andere zulässt, sondern ihn verabscheut, dagegen in der ehelichen Liebe, wenn sie eine wahrhafte ist, zeigt sich das Innerste des Gewissens.
(Swedenborg, Das geistige Tagebuch 3, Kap. 4408-4409)
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Wenn der äußere Gottesdienst den inneren verdrängt.
Ich sprach mit den Geistern darüber, dass Gefühle [entsprechende] Gebärden d.h. ein Äußeres hervorbringen, das gleichsam deren Leib bildet, so z.B. bringt die Demut des Herzens das Niederknien und andere Gebärden mit sich, das innigste Mitleid, die Tränen, somit hat das Innere eine äußere Form des Gottesdienstes, so dass der Mensch z.B. fleißig die Kirchen besucht und dergleichen mehr, aber seinen Gottesdienst nur ins Äußere setzt und somit ein Heuchler ist, der gewisse Gebärden und Gebräuche annimmt, welche denen ähnlich sind, die aus dem Inneren hervorgehen, und so machen es auch manche Prediger, welche sich an solche Dinge gewöhnen, um Rührung hervorzubringen, während sie doch nur äußerlich sind. So entsteht ein Gottesdienst im Äußeren, der aber wertlos ist, wenn er nicht aus dem Inneren hervorgeht.
(Swedenborg, Das geistige Tagebuch 3, Kap. 4099)
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Ich sprach mit den Geistern darüber, dass Gefühle [entsprechende] Gebärden d.h. ein Äußeres hervorbringen, das gleichsam deren Leib bildet, so z.B. bringt die Demut des Herzens das Niederknien und andere Gebärden mit sich, das innigste Mitleid, die Tränen, somit hat das Innere eine äußere Form des Gottesdienstes, so dass der Mensch z.B. fleißig die Kirchen besucht und dergleichen mehr, aber seinen Gottesdienst nur ins Äußere setzt und somit ein Heuchler ist, der gewisse Gebärden und Gebräuche annimmt, welche denen ähnlich sind, die aus dem Inneren hervorgehen, und so machen es auch manche Prediger, welche sich an solche Dinge gewöhnen, um Rührung hervorzubringen, während sie doch nur äußerlich sind. So entsteht ein Gottesdienst im Äußeren, der aber wertlos ist, wenn er nicht aus dem Inneren hervorgeht.
(Swedenborg, Das geistige Tagebuch 3, Kap. 4099)
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Der geistige, innere Sinn des Wortes Gottes
Einfach wundervoll! Dieser Text könnte 1 zu 1 von Swedenborg stammen und zeigt (wieder einmal) wie sehr Swedenborg mit dem Urchristentum (und keineswegs mit der Gnosis!) EINS ist und wie sehr das aktuelle Christentum seine Wurzeln und die Tiefe der Weisheit und Erkenntnis im Wort Gottes verloren hat. Die rein fleischliche und buchstäbliche Auslegungsart ist weder je christlich noch jüdisch gewesen und zeigt nur die mangelnde Liebe zum Wort Gottes selber, welches heute nur noch missbraucht wird um fanatisierende, primitive Lehrgebäude zu zimmern. Die ganze evangelikale Jesus-People-Bewegung der heutigen Zeit zeigt besonders dieses Bild der Verwüstung und gleichzeitig, dass sie an den wahren, christlichen Wurzeln nicht einmal mehr interessiert ist.
"In den jüngsten Tagen kam das Wort Gottes in Fleisch gekleidet aus Maria in diese Welt, und das eine war das, was man sah, das andere das, was man unter ihm verstand, denn der Anblick des Fleisches war allen offen zugänglich, die Erkenntnis der Gottheit in ihm aber wurde wenigen Auserwählten gegeben. Ebenso wird das Wort Gottes auch, wenn es durch die Propheten beziehungsweise den Gesetzgeber (sc. Mose) zu den Menschen gebracht wird, nicht ohne entsprechende Einkleidung gebracht. Denn wie es dort von der Hülle des Fleisches bedeckt wird, so hier von der Hülle des Buchstabens, sodass der Buchstabe zwar wie das Fleisch sichtbar ist, der verborgene, innere, geistige Sinn hingegen wie die Gottheit wahrgenommen wird. Von solcher Art ist also das, was wir auch jetzt antreffen, wenn wir das Buch Levitikus durchgehen, in dem die Riten der Opfer, die Vielfalt der Opfergaben und die Dienste der Priester beschrieben werden. Doch gemäß dem Buchstaben, der gleichsam das Fleisch des Wortes Gottes und die Einkleidung seiner Gottheit ist, betrachten diese Dinge vielleicht wohl einerseits die Würdigen und hören sie andererseits auch die Unwürdigen. Doch glücklich sind jene Augen, die den von der Hülle des Buchstabens im Inneren verborgenen göttlichen Geist sehen, und glücklich sind die, die für das Hören dieser Dinge die reinen Ohren des inneren Menschen benutzen. Andernfalls werden sie offen in diesen Worten den tötenden Buchstaben vernehmen. Wenn ich nämlich wie manche auch von unseren Leuten dem einfachen Verständnis folgen und ohne die Wolke der Allegorie die Stimme des Gesetzgebers auffassen würde, würde ich mich, der ich als Mann der Kirche unter dem Glauben an Christus lebe und mitten in die Kirche gestellt bin, von der Autorität der göttlichen Vorschrift gezwungen sehen, Kälber und Lämmer zu opfern und Feinmehl mit Weihrauch und Öl darzubringen. Denn das tun die [Juden], die uns drängen, der Historie eifrig zu dienen und den Buchstaben des Gesetzes zu beachten. .. Also wollen auch wir, wenn es notwendig ist, in eure [der Juden] Missgunst fallen, solange nur die Kirche, die sich schon Christus, dem Herrn zugewendet hat, die unter der Hülle des Buchstabens verborgene Wahrheit des Wortes Gottes erkennt; denn so sagte auch der Apostel: Wenn sich jemand „dem Herrn zuwendet, wird die Hülle entfernt werden; denn wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit." Daher müssen wir den Herrn selbst, den Heiligen Geist selbst anflehen, allen Nebel und alle Dunkelheit, die sich durch den Schmutz der Sünden gebildet hat und die Sicht unseres Herzens verdunkelt, gnädig zu entfernen, damit wir das geistige und wunderbare Verständnis seines Gesetzes schauen können, gemäß dem, der sagte: "Enthülle meine Augen, und ich werde die Wunder aus deinem Gesetz betrachten."
ORIGENES um 200 n. Chr. Einleitung zum Buch Levitikus Homilie 1
Weiterführendes zu diesem Thema und seiner ungeheuren Tragweite:
https://emanuel-swedenborg.de/swedenborg%20auszuege%20wort%20gottes.htm
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Einfach wundervoll! Dieser Text könnte 1 zu 1 von Swedenborg stammen und zeigt (wieder einmal) wie sehr Swedenborg mit dem Urchristentum (und keineswegs mit der Gnosis!) EINS ist und wie sehr das aktuelle Christentum seine Wurzeln und die Tiefe der Weisheit und Erkenntnis im Wort Gottes verloren hat. Die rein fleischliche und buchstäbliche Auslegungsart ist weder je christlich noch jüdisch gewesen und zeigt nur die mangelnde Liebe zum Wort Gottes selber, welches heute nur noch missbraucht wird um fanatisierende, primitive Lehrgebäude zu zimmern. Die ganze evangelikale Jesus-People-Bewegung der heutigen Zeit zeigt besonders dieses Bild der Verwüstung und gleichzeitig, dass sie an den wahren, christlichen Wurzeln nicht einmal mehr interessiert ist.
"In den jüngsten Tagen kam das Wort Gottes in Fleisch gekleidet aus Maria in diese Welt, und das eine war das, was man sah, das andere das, was man unter ihm verstand, denn der Anblick des Fleisches war allen offen zugänglich, die Erkenntnis der Gottheit in ihm aber wurde wenigen Auserwählten gegeben. Ebenso wird das Wort Gottes auch, wenn es durch die Propheten beziehungsweise den Gesetzgeber (sc. Mose) zu den Menschen gebracht wird, nicht ohne entsprechende Einkleidung gebracht. Denn wie es dort von der Hülle des Fleisches bedeckt wird, so hier von der Hülle des Buchstabens, sodass der Buchstabe zwar wie das Fleisch sichtbar ist, der verborgene, innere, geistige Sinn hingegen wie die Gottheit wahrgenommen wird. Von solcher Art ist also das, was wir auch jetzt antreffen, wenn wir das Buch Levitikus durchgehen, in dem die Riten der Opfer, die Vielfalt der Opfergaben und die Dienste der Priester beschrieben werden. Doch gemäß dem Buchstaben, der gleichsam das Fleisch des Wortes Gottes und die Einkleidung seiner Gottheit ist, betrachten diese Dinge vielleicht wohl einerseits die Würdigen und hören sie andererseits auch die Unwürdigen. Doch glücklich sind jene Augen, die den von der Hülle des Buchstabens im Inneren verborgenen göttlichen Geist sehen, und glücklich sind die, die für das Hören dieser Dinge die reinen Ohren des inneren Menschen benutzen. Andernfalls werden sie offen in diesen Worten den tötenden Buchstaben vernehmen. Wenn ich nämlich wie manche auch von unseren Leuten dem einfachen Verständnis folgen und ohne die Wolke der Allegorie die Stimme des Gesetzgebers auffassen würde, würde ich mich, der ich als Mann der Kirche unter dem Glauben an Christus lebe und mitten in die Kirche gestellt bin, von der Autorität der göttlichen Vorschrift gezwungen sehen, Kälber und Lämmer zu opfern und Feinmehl mit Weihrauch und Öl darzubringen. Denn das tun die [Juden], die uns drängen, der Historie eifrig zu dienen und den Buchstaben des Gesetzes zu beachten. .. Also wollen auch wir, wenn es notwendig ist, in eure [der Juden] Missgunst fallen, solange nur die Kirche, die sich schon Christus, dem Herrn zugewendet hat, die unter der Hülle des Buchstabens verborgene Wahrheit des Wortes Gottes erkennt; denn so sagte auch der Apostel: Wenn sich jemand „dem Herrn zuwendet, wird die Hülle entfernt werden; denn wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit." Daher müssen wir den Herrn selbst, den Heiligen Geist selbst anflehen, allen Nebel und alle Dunkelheit, die sich durch den Schmutz der Sünden gebildet hat und die Sicht unseres Herzens verdunkelt, gnädig zu entfernen, damit wir das geistige und wunderbare Verständnis seines Gesetzes schauen können, gemäß dem, der sagte: "Enthülle meine Augen, und ich werde die Wunder aus deinem Gesetz betrachten."
ORIGENES um 200 n. Chr. Einleitung zum Buch Levitikus Homilie 1
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Die irrtümliche Lehre vom „bloßen Glauben“ bzw. die Rechtfertigungslehre die heute noch überall in den christlichen Kirchen gelehrt wird und die Gläubigen in Christus in falscher Sicherheit wiegt und mit der Zeit überwinderunfähig macht!
"Von denen, die aus Religion das Aufsuchen [des Bösen in der eigenen Seele] unterlassen; sind besonders diejenigen, welche die tätige Liebe vom Glauben trennen; denn sie sagen bei sich: Warum soll ich untersuchen, ob etwas bös oder gut sei? Warum das Böse, da es mich nicht verdammt; warum das Gute, da es mich nicht selig macht? Der Glaube allein, mit Vertrauen und Zuversicht gedacht und ausgesprochen, ist es, welcher rechtfertigt und reinigt von aller Sünde, und wenn ich einmal gerechtfertigt bin, so bin ich auch rein vor Gott. Ich bin zwar im Bösen, Gott aber wischt es, im Augenblick da es verübt wird, hinweg, und dann erscheint es nicht mehr; und was dergleichen mehr ist. Wer sieht aber nicht, wenn er die Augen öffnet, dass dies leere Worte sind, die nichts Reelles, weil nichts Gutes, enthalten?"
Swedenborg, (Die göttliche Vorsehung, Kap. 278a)
Ein Beispiel diene zur Beleuchtung: Wenn ein Mensch, der in Betrügereien und heimlichem
Diebstahl seine Lust empfunden hat, sieht und innerlich anerkennt, dass jenes Sünden sind und deshalb davon abstehen will, so beginnt, sobald er davon absteht, ein Kampf des inneren Menschen mit dem äußeren; der innere Mensch ist in der Neigung der Redlichkeit, der äußere aber noch in der Lust des Betrugs; diese Lust aber weicht, weil sie der Lust der Redlichkeit gänzlich entgegengesetzt ist, nicht zurück, wenn sie nicht gezwungen wird, und gezwungen kann sie nur werden durch einen Kampf, und wenn dann [der innere] überwindet, so gelangt der äußere Mensch in die Lust der Liebe zur Redlichkeit, welche tätige Liebe ist; in der Folge wird ihm allmählich die Lust des Betrugs zur Unlust. Ebenso verhält es sich mit den übrigen Sünden, als: dem Ehebruch und der Hurerei, der Rache und dem Hass, dem Lästern und Lügen.
(Swedenborg, Die göttliche Vorsehung Kap. 146)
„Ich sprach zu ihm: ‘Herr, groß, gut und herrlich sind diese Gebote und können das Herz des Menschen erfreuen, der sie zu halten vermag. Ich weiß aber nicht, ob diese Gebote von einem Menschen befolgt werden können, denn sie sind sehr hart.’ Er antwortete mir: ‘Wenn du dir vornimmst, dass sie befolgt werden können, so wirst du sie leicht befolgen, und sie werden nicht hart sein. Wenn aber in deinem Herzen der Gedanke Platz greift, dass sie von keinem Menschen befolgt werden können, wirst du sie auch nicht befolgen."
Aus: (Hirt des Hermas (eine damals bekannte Schrift unter den Urchristen, entstanden um 150 n. Chr.) Kap. 46,5-6)
„Denn wie der Schmied, wenn er sein Werkstück ständig hämmert, schließlich fertig wird mit dem, was er sich vorgenommen, so wird auch die Mahnung zum Rechten, wenn sie täglich laut wird, schließlich mit allem Bösen fertig."
(Hirt des Hermas, (150 n. Chr.) Kap. 3,2)
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"Von denen, die aus Religion das Aufsuchen [des Bösen in der eigenen Seele] unterlassen; sind besonders diejenigen, welche die tätige Liebe vom Glauben trennen; denn sie sagen bei sich: Warum soll ich untersuchen, ob etwas bös oder gut sei? Warum das Böse, da es mich nicht verdammt; warum das Gute, da es mich nicht selig macht? Der Glaube allein, mit Vertrauen und Zuversicht gedacht und ausgesprochen, ist es, welcher rechtfertigt und reinigt von aller Sünde, und wenn ich einmal gerechtfertigt bin, so bin ich auch rein vor Gott. Ich bin zwar im Bösen, Gott aber wischt es, im Augenblick da es verübt wird, hinweg, und dann erscheint es nicht mehr; und was dergleichen mehr ist. Wer sieht aber nicht, wenn er die Augen öffnet, dass dies leere Worte sind, die nichts Reelles, weil nichts Gutes, enthalten?"
Swedenborg, (Die göttliche Vorsehung, Kap. 278a)
Ein Beispiel diene zur Beleuchtung: Wenn ein Mensch, der in Betrügereien und heimlichem
Diebstahl seine Lust empfunden hat, sieht und innerlich anerkennt, dass jenes Sünden sind und deshalb davon abstehen will, so beginnt, sobald er davon absteht, ein Kampf des inneren Menschen mit dem äußeren; der innere Mensch ist in der Neigung der Redlichkeit, der äußere aber noch in der Lust des Betrugs; diese Lust aber weicht, weil sie der Lust der Redlichkeit gänzlich entgegengesetzt ist, nicht zurück, wenn sie nicht gezwungen wird, und gezwungen kann sie nur werden durch einen Kampf, und wenn dann [der innere] überwindet, so gelangt der äußere Mensch in die Lust der Liebe zur Redlichkeit, welche tätige Liebe ist; in der Folge wird ihm allmählich die Lust des Betrugs zur Unlust. Ebenso verhält es sich mit den übrigen Sünden, als: dem Ehebruch und der Hurerei, der Rache und dem Hass, dem Lästern und Lügen.
(Swedenborg, Die göttliche Vorsehung Kap. 146)
„Ich sprach zu ihm: ‘Herr, groß, gut und herrlich sind diese Gebote und können das Herz des Menschen erfreuen, der sie zu halten vermag. Ich weiß aber nicht, ob diese Gebote von einem Menschen befolgt werden können, denn sie sind sehr hart.’ Er antwortete mir: ‘Wenn du dir vornimmst, dass sie befolgt werden können, so wirst du sie leicht befolgen, und sie werden nicht hart sein. Wenn aber in deinem Herzen der Gedanke Platz greift, dass sie von keinem Menschen befolgt werden können, wirst du sie auch nicht befolgen."
Aus: (Hirt des Hermas (eine damals bekannte Schrift unter den Urchristen, entstanden um 150 n. Chr.) Kap. 46,5-6)
„Denn wie der Schmied, wenn er sein Werkstück ständig hämmert, schließlich fertig wird mit dem, was er sich vorgenommen, so wird auch die Mahnung zum Rechten, wenn sie täglich laut wird, schließlich mit allem Bösen fertig."
(Hirt des Hermas, (150 n. Chr.) Kap. 3,2)
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Die sich das Gute selber und nicht Gott zuschreiben.
Es wurde .. ein Geist heraufgeschickt und ich redete mit ihm, er sagte, er habe viel Gutes getan, und erlange doch nichts im anderen Leben. Er sei vielmehr in einer Hölle bei solchen, die ihm ähnlich seien, und erleide hier Hartes. Bei allem, was er dachte, bemerkte ich, dass er, wenn er etwas Gutes dachte oder redete, und mehr noch, wenn er etwas Gutes tat, sogleich belohnt zu werden wünschte, so dass in allem das Verlangen nach Belohnung lag. Ich durfte ihn fragen, was für eine Belohnung er wünsche, worauf er entgegnete, er wünsche im Himmel zu sein und daselbst über andere zu gebieten. Ich durfte ihm aber sagen, dass er nicht bei guten Geistern sein könne, denn er würde ihnen aus sich Gleiches einflößen und dadurch solchen Schaden zufügen, die an so etwas gar nicht denken. Denn solche wissen, dass sie nichts durch ihr Verdienst, sondern alles durch Gnade und Barmherzigkeit erlangt haben. Er würde sie daher verletzen. Außerdem würde er auch gar nicht zufrieden sein, und alles, was er empfinge, würde seinem Verdienste nicht entsprechen. Er würde daher nach der Herrschaft über alle streben, ja sogar wünschen, ein Gott zu sein und noch über dem wahren Gott zu stehen. Deshalb müsse er notwendig bei solchen sein, die ein gleiches unvernünftiges Verlangen haben wie er. Er behauptete aber dennoch, er habe viele gute Werke getan. Allein ich sagte ihm, dass er sie nur um seiner selbst willen getan, und seine Belohnung schon im irdischen Leben empfangen habe. Denn er sei über andere gesetzt gewesen und habe über sie bestimmt, und daran habe er seine Freude gehabt, aber an das andere Leben habe er niemals gedacht. Ferner durfte ich ihm noch sagen: „Manche Einfältige glauben das Gleiche aus dem Worte, weil in demselben gesagt wird, dass man im anderen Leben einen Lohn empfange. Sehr viele von diesen befinden sich im Himmel, aber nur, weil sie so gesinnt sind, dass sie mit Wenigem im Herrn zufrieden sind, und weder nach Höherem, noch nach Herrschaft streben. Ganz anders aber verhält es sich mit denen, welche nicht mit Wenigem zufrieden sind und über andere herrschen wollen. Solche sind niemals zufrieden, und deshalb werden sie vom Himmel ferngehalten. Solche können auch keine Liebe gegen den Nächsten haben, noch ihm soviel Gutes wünschen als sich selber. Noch weniger können sie sich darüber freuen, dass es anderen besser geht als ihnen, wie dies alle Engel tun.“
(Swedenborg, Das geistige Tagebuch 4, Kap. 4560)
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Es wurde .. ein Geist heraufgeschickt und ich redete mit ihm, er sagte, er habe viel Gutes getan, und erlange doch nichts im anderen Leben. Er sei vielmehr in einer Hölle bei solchen, die ihm ähnlich seien, und erleide hier Hartes. Bei allem, was er dachte, bemerkte ich, dass er, wenn er etwas Gutes dachte oder redete, und mehr noch, wenn er etwas Gutes tat, sogleich belohnt zu werden wünschte, so dass in allem das Verlangen nach Belohnung lag. Ich durfte ihn fragen, was für eine Belohnung er wünsche, worauf er entgegnete, er wünsche im Himmel zu sein und daselbst über andere zu gebieten. Ich durfte ihm aber sagen, dass er nicht bei guten Geistern sein könne, denn er würde ihnen aus sich Gleiches einflößen und dadurch solchen Schaden zufügen, die an so etwas gar nicht denken. Denn solche wissen, dass sie nichts durch ihr Verdienst, sondern alles durch Gnade und Barmherzigkeit erlangt haben. Er würde sie daher verletzen. Außerdem würde er auch gar nicht zufrieden sein, und alles, was er empfinge, würde seinem Verdienste nicht entsprechen. Er würde daher nach der Herrschaft über alle streben, ja sogar wünschen, ein Gott zu sein und noch über dem wahren Gott zu stehen. Deshalb müsse er notwendig bei solchen sein, die ein gleiches unvernünftiges Verlangen haben wie er. Er behauptete aber dennoch, er habe viele gute Werke getan. Allein ich sagte ihm, dass er sie nur um seiner selbst willen getan, und seine Belohnung schon im irdischen Leben empfangen habe. Denn er sei über andere gesetzt gewesen und habe über sie bestimmt, und daran habe er seine Freude gehabt, aber an das andere Leben habe er niemals gedacht. Ferner durfte ich ihm noch sagen: „Manche Einfältige glauben das Gleiche aus dem Worte, weil in demselben gesagt wird, dass man im anderen Leben einen Lohn empfange. Sehr viele von diesen befinden sich im Himmel, aber nur, weil sie so gesinnt sind, dass sie mit Wenigem im Herrn zufrieden sind, und weder nach Höherem, noch nach Herrschaft streben. Ganz anders aber verhält es sich mit denen, welche nicht mit Wenigem zufrieden sind und über andere herrschen wollen. Solche sind niemals zufrieden, und deshalb werden sie vom Himmel ferngehalten. Solche können auch keine Liebe gegen den Nächsten haben, noch ihm soviel Gutes wünschen als sich selber. Noch weniger können sie sich darüber freuen, dass es anderen besser geht als ihnen, wie dies alle Engel tun.“
(Swedenborg, Das geistige Tagebuch 4, Kap. 4560)
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Die Glückseligkeit des Himmels
Der Himmel ist im Lichte der Wahrheit, das vom Herrn kommt. Aus diesem stammen die Gedanken in Betreff des Herrn, und in diesem Lichte sind die Engel, welche den Herrn so aufnehmen, dass sie sich freuen über das Glück aller, und es ihnen wünschen, und darin ihre Glückseligkeit finden. Darin besteht die Gemeinschaft der Glückseligkeit im gesamten Himmel. Diejenigen dagegen, welche nur ihr eigenes Glück wollen, und um die anderen sich nicht bekümmern, können nicht im Himmel sein. Denn sie teilen keine Glückseligkeit aus sich [den anderen] mit. Sie sinken daher in die Tiefe gleichsam wie tote Lasten, denn sie vertragen das Eindringen einer solchen Glückseligkeit nicht, sondern stehen im Gegensatz derselben.
(Swedenborg, Das geistige Tagebuch 4, Kap. 4593)
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Der Himmel ist im Lichte der Wahrheit, das vom Herrn kommt. Aus diesem stammen die Gedanken in Betreff des Herrn, und in diesem Lichte sind die Engel, welche den Herrn so aufnehmen, dass sie sich freuen über das Glück aller, und es ihnen wünschen, und darin ihre Glückseligkeit finden. Darin besteht die Gemeinschaft der Glückseligkeit im gesamten Himmel. Diejenigen dagegen, welche nur ihr eigenes Glück wollen, und um die anderen sich nicht bekümmern, können nicht im Himmel sein. Denn sie teilen keine Glückseligkeit aus sich [den anderen] mit. Sie sinken daher in die Tiefe gleichsam wie tote Lasten, denn sie vertragen das Eindringen einer solchen Glückseligkeit nicht, sondern stehen im Gegensatz derselben.
(Swedenborg, Das geistige Tagebuch 4, Kap. 4593)
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Das Göttlich-Menschliche - der alles nach seinem Bilde schaffende Logos Gottes
Ein jeder Mensch, der seine Vernunft nicht verloren hat und dadurch dem himmlischen Einfluss sich nicht verschlossen hat, und der somit nicht die Natur als Gott anerkennt, der stellt sich das Göttliche unter menschlicher Form vor. Dieses Göttlich-Menschliche ist aber nur im Herrn. Wer da will, der bedenke doch, ob das Göttlich-Menschliche irgend anderswo sein könnte. Der Herr hat es auch offen erklärt, dass, wer Ihn sieht, den Vater sehe, dass Er im Vater sei und dieser in Ihm, und dass der Vater und Er Eins seien. Die Gelehrten wissen nicht, was die Seele ist, ob sie etwas Bestimmtes oder nur eine Kraft des Lebens sei, oder ob sie etwas Denkendes sei, das in der Luft schwebt, oder im Körper oder sonst wo sich befindet, während doch die Seele der eigentliche Mensch ist, und volle menschliche Form hat, der Körper aber ihm nur beigefügt ist, um ihre Geschäfte in der materiellen Welt zu verrichten. Daher stammen die verkehrten Ansichten der Gelehrten. Die Einfältigen [Ungelehrten] dagegen wissen, dass ihre Seele in einem Körper sein muss, und daher zweifeln sie nicht an dem Leben nach dem Tode. ..
Dazu kommt dass das Göttliche im Himmel schon vor dem Kommen des Herrn [in die Welt] das Göttlich-Menschliche war, wie man aus den Entsprechungen erkennt. Deshalb war auch alles, was aus dem Göttlichen hervorging, in menschlicher Form. Somit war diese Form das Dasein der Liebe des Unendlichen aus dem Sein der Liebe, und weil es der Liebe angehörte, und das Göttliche auch das Unendliche der Macht oder die Allmacht ist, so folgt notwendig, dass der Herr zuletzt auch in [äusserer] Wirklichkeit das Menschliche annahm.
(Swedenborg, Das geistige Tagebuch 4, Kap. 4844-4846)
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Ein jeder Mensch, der seine Vernunft nicht verloren hat und dadurch dem himmlischen Einfluss sich nicht verschlossen hat, und der somit nicht die Natur als Gott anerkennt, der stellt sich das Göttliche unter menschlicher Form vor. Dieses Göttlich-Menschliche ist aber nur im Herrn. Wer da will, der bedenke doch, ob das Göttlich-Menschliche irgend anderswo sein könnte. Der Herr hat es auch offen erklärt, dass, wer Ihn sieht, den Vater sehe, dass Er im Vater sei und dieser in Ihm, und dass der Vater und Er Eins seien. Die Gelehrten wissen nicht, was die Seele ist, ob sie etwas Bestimmtes oder nur eine Kraft des Lebens sei, oder ob sie etwas Denkendes sei, das in der Luft schwebt, oder im Körper oder sonst wo sich befindet, während doch die Seele der eigentliche Mensch ist, und volle menschliche Form hat, der Körper aber ihm nur beigefügt ist, um ihre Geschäfte in der materiellen Welt zu verrichten. Daher stammen die verkehrten Ansichten der Gelehrten. Die Einfältigen [Ungelehrten] dagegen wissen, dass ihre Seele in einem Körper sein muss, und daher zweifeln sie nicht an dem Leben nach dem Tode. ..
Dazu kommt dass das Göttliche im Himmel schon vor dem Kommen des Herrn [in die Welt] das Göttlich-Menschliche war, wie man aus den Entsprechungen erkennt. Deshalb war auch alles, was aus dem Göttlichen hervorging, in menschlicher Form. Somit war diese Form das Dasein der Liebe des Unendlichen aus dem Sein der Liebe, und weil es der Liebe angehörte, und das Göttliche auch das Unendliche der Macht oder die Allmacht ist, so folgt notwendig, dass der Herr zuletzt auch in [äusserer] Wirklichkeit das Menschliche annahm.
(Swedenborg, Das geistige Tagebuch 4, Kap. 4844-4846)
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"Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde" 1Mo. 1:27
"Nachher sprachen die Engel unter sich darüber, dass die Angehörigen der Kirche [jetzt] eine so verkehrte Gesinnung und Natur haben, nämlich, dass sie einen unschaubaren Gott haben wollen, über den man nichts denken, und von dem man sich keine Vorstellung machen kann, mit dem sie sich also weder durch ihre Gedanken, noch durch ihre Neigungen verbinden können. So sind die beschaffen, welche innerhalb der Kirche sind. Daher erkennen sie den Herrn nicht als Gott an, weil Er ein Mensch war, während doch die, welche in den ältesten Zeiten lebten, und weiser waren als die andern, z.B. die, welche vor Abraham lebten, Abraham selbst und die, welche zunächst nach ihm lebten, Jahwe unter menschlicher Gestalt verehrten, und wenn Er in dieser Gestalt erschien, Ihn Jahwe und Schöpfer der Welt nannten. Ebenso machen es die
Engel, welche die Weisesten sind. Sie verehren Gott unter menschlicher Gestalt und der Herr erscheint ihnen auch unter dieser Gestalt. Sie sagen, ein unsichtbarer Schöpfer sei unbegreiflich, und mit einem solchen könne man nicht verbunden werden. Dies ist auch der Natur der Völker außerhalb Europas eingepflanzt,
und auch einigen in Europa. Deshalb wollen sie Gott unter irgend einer Form verehren. Wenn solche hören, dass Gott den Menschen in der Welt erschienen sei, und etwas vom Herrn hören, dann eilen sie herbei, glauben es, und nehmen die Lehre über Ihn freudig auf, indem sie sagen, wenn es einen Gott gebe, so
müsse Er den Menschen erscheinen, und zwar unter menschlicher Gestalt. Dies ist ihrer Natur eingepflanzt, weil es aus dem Himmel stammt. Aber aus den Herzen der Christen ist dies gleichsam mit der Wurzel ausgerissen, außer bei einigen, die es noch in ihrem Herzen glauben."
(Swedenborg, Das geistige Tagebuch 4, Kap. 4772)
"Einer ist der Arzt, fleischlich sowohl als geistig, geboren und ungeboren, im Fleische wandelnd ein Gott, im Tode wahrhaftiges Leben, sowohl aus Maria als aus Gott, zuerst leidensfähig, dann leidensunfähig, Jesus Christus unser Herr."
(Ignatius v. Antiochien, gest. als Märtyrer 107 n. Chr., gilt als einer der frühesten Zeugen des Christentums in der Zeit des Paulus. Aus: Die sieben Sendschreiben, Epheser Kap. 7)
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"Nachher sprachen die Engel unter sich darüber, dass die Angehörigen der Kirche [jetzt] eine so verkehrte Gesinnung und Natur haben, nämlich, dass sie einen unschaubaren Gott haben wollen, über den man nichts denken, und von dem man sich keine Vorstellung machen kann, mit dem sie sich also weder durch ihre Gedanken, noch durch ihre Neigungen verbinden können. So sind die beschaffen, welche innerhalb der Kirche sind. Daher erkennen sie den Herrn nicht als Gott an, weil Er ein Mensch war, während doch die, welche in den ältesten Zeiten lebten, und weiser waren als die andern, z.B. die, welche vor Abraham lebten, Abraham selbst und die, welche zunächst nach ihm lebten, Jahwe unter menschlicher Gestalt verehrten, und wenn Er in dieser Gestalt erschien, Ihn Jahwe und Schöpfer der Welt nannten. Ebenso machen es die
Engel, welche die Weisesten sind. Sie verehren Gott unter menschlicher Gestalt und der Herr erscheint ihnen auch unter dieser Gestalt. Sie sagen, ein unsichtbarer Schöpfer sei unbegreiflich, und mit einem solchen könne man nicht verbunden werden. Dies ist auch der Natur der Völker außerhalb Europas eingepflanzt,
und auch einigen in Europa. Deshalb wollen sie Gott unter irgend einer Form verehren. Wenn solche hören, dass Gott den Menschen in der Welt erschienen sei, und etwas vom Herrn hören, dann eilen sie herbei, glauben es, und nehmen die Lehre über Ihn freudig auf, indem sie sagen, wenn es einen Gott gebe, so
müsse Er den Menschen erscheinen, und zwar unter menschlicher Gestalt. Dies ist ihrer Natur eingepflanzt, weil es aus dem Himmel stammt. Aber aus den Herzen der Christen ist dies gleichsam mit der Wurzel ausgerissen, außer bei einigen, die es noch in ihrem Herzen glauben."
(Swedenborg, Das geistige Tagebuch 4, Kap. 4772)
"Einer ist der Arzt, fleischlich sowohl als geistig, geboren und ungeboren, im Fleische wandelnd ein Gott, im Tode wahrhaftiges Leben, sowohl aus Maria als aus Gott, zuerst leidensfähig, dann leidensunfähig, Jesus Christus unser Herr."
(Ignatius v. Antiochien, gest. als Märtyrer 107 n. Chr., gilt als einer der frühesten Zeugen des Christentums in der Zeit des Paulus. Aus: Die sieben Sendschreiben, Epheser Kap. 7)
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Die Buchrolle "die im Magen bitter, aber im Munde süß ist". (Offb. 10,9)
"Dass der Herr in der Welt zum Vater wie zu einem Andern betete und Sich vor dem Vater wie vor einem Andern erniedrigte, geschah nach der von der Schöpfung her festgestellten Ordnung, welche unwandelbar ist und nach welcher
Jeder zur Verbindung mit Gott fortschreiten soll; diese Ordnung ist, dass wie der Mensch durch ein Leben nach den Gesetzen der Ordnung, welche Gottes Gebote sind, sich mit Gott verbindet, so Gott Sich mit dem Menschen verbindet, und ihn aus einem natürlichen zu einem geistigen macht. In ähnlicher Weise vereinigte Sich der Herr mit Seinem Vater, und der Vater Sich mit Ihm; war nicht der Herr, da Er noch Kind war, wie ein Kind, da Er noch Knabe war, wie ein Knabe?
Liest man nicht, dass Er zugenommen habe an Weisheit und Gnade, und nachher, dass Er den Vater bat, seinen Namen, das heißt, Sein Menschliches, zu verherrlichen? Verherrlichen heißt, durch die Vereinigung mit Sich Göttlich machen; daraus erhellt, dass der Herr im Zustand Seiner Erniedrigung, welcher der Zustand Seines Fortschreitens zur
Vereinigung war, zum Vater betete. Eben diese Ordnung ist von der Schöpfung her jedem Menschen eingeschrieben; so wie nämlich der Mensch durch die Wahrheiten aus dem Worte seinen Verstand zubereitete, so macht er ihn geschickt zur Aufnahme des Glaubens von Gott, und so wie er durch die Werke der Liebtätigkeit den Willen zubereitet, so
befähigt er diesen zur Aufnahme der Liebe von Gott; denn wie der Künstler den Diamant schneidet, so richtet er diesen zu zur Aufnahme und Ausstrahlung des Lichtglanzes; und so weiter. Sich zur Aufnahme Gottes und zur Verbindung zubereiten, heißt nach der göttlichen Ordnung leben, und Gesetze der Ordnung sind alle Gebote Gottes; diese hat der Herr bis auf jedes Häkchen erfüllt, und so Sich zum Aufnahmegefäß der Gottheit in aller Fülle gemacht; weshalb Paulus sagt, dass in Jesu Christo die ganze Fülle der Gottheit leiblich wohne, und der Herr selbst, dass alles, was der Vater hat, sein sei. Noch weiter ist festzuhalten, dass der Herr bei jedem Menschen allein tätig, und dass der Mensch aus sich bloß leiden, durch den Einfluss des Lebens vom Herrn aber auch tätig ist; in Folge dieses beständigen Einflusses vom Herrn erscheint es dem Menschen, als ob er tätig aus sich heraus sei; und weil es so ist, hat er freien
Willen, und dieser ist ihm gegeben, damit er sich zubereite zur Aufnahme des Herrn, und so zur Verbindung, welche nicht Statt finden kann, wenn sie nicht gegenseitig ist, und gegenseitig wird sie, wenn der Mensch aus seiner Freiheit heraus handelt, und doch aus dem Glauben heraus dem Herrn alles Tätige zuschreibt."
(Swedenborg, Die wahre christliche Religion, Kap. 110)
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"Dass der Herr in der Welt zum Vater wie zu einem Andern betete und Sich vor dem Vater wie vor einem Andern erniedrigte, geschah nach der von der Schöpfung her festgestellten Ordnung, welche unwandelbar ist und nach welcher
Jeder zur Verbindung mit Gott fortschreiten soll; diese Ordnung ist, dass wie der Mensch durch ein Leben nach den Gesetzen der Ordnung, welche Gottes Gebote sind, sich mit Gott verbindet, so Gott Sich mit dem Menschen verbindet, und ihn aus einem natürlichen zu einem geistigen macht. In ähnlicher Weise vereinigte Sich der Herr mit Seinem Vater, und der Vater Sich mit Ihm; war nicht der Herr, da Er noch Kind war, wie ein Kind, da Er noch Knabe war, wie ein Knabe?
Liest man nicht, dass Er zugenommen habe an Weisheit und Gnade, und nachher, dass Er den Vater bat, seinen Namen, das heißt, Sein Menschliches, zu verherrlichen? Verherrlichen heißt, durch die Vereinigung mit Sich Göttlich machen; daraus erhellt, dass der Herr im Zustand Seiner Erniedrigung, welcher der Zustand Seines Fortschreitens zur
Vereinigung war, zum Vater betete. Eben diese Ordnung ist von der Schöpfung her jedem Menschen eingeschrieben; so wie nämlich der Mensch durch die Wahrheiten aus dem Worte seinen Verstand zubereitete, so macht er ihn geschickt zur Aufnahme des Glaubens von Gott, und so wie er durch die Werke der Liebtätigkeit den Willen zubereitet, so
befähigt er diesen zur Aufnahme der Liebe von Gott; denn wie der Künstler den Diamant schneidet, so richtet er diesen zu zur Aufnahme und Ausstrahlung des Lichtglanzes; und so weiter. Sich zur Aufnahme Gottes und zur Verbindung zubereiten, heißt nach der göttlichen Ordnung leben, und Gesetze der Ordnung sind alle Gebote Gottes; diese hat der Herr bis auf jedes Häkchen erfüllt, und so Sich zum Aufnahmegefäß der Gottheit in aller Fülle gemacht; weshalb Paulus sagt, dass in Jesu Christo die ganze Fülle der Gottheit leiblich wohne, und der Herr selbst, dass alles, was der Vater hat, sein sei. Noch weiter ist festzuhalten, dass der Herr bei jedem Menschen allein tätig, und dass der Mensch aus sich bloß leiden, durch den Einfluss des Lebens vom Herrn aber auch tätig ist; in Folge dieses beständigen Einflusses vom Herrn erscheint es dem Menschen, als ob er tätig aus sich heraus sei; und weil es so ist, hat er freien
Willen, und dieser ist ihm gegeben, damit er sich zubereite zur Aufnahme des Herrn, und so zur Verbindung, welche nicht Statt finden kann, wenn sie nicht gegenseitig ist, und gegenseitig wird sie, wenn der Mensch aus seiner Freiheit heraus handelt, und doch aus dem Glauben heraus dem Herrn alles Tätige zuschreibt."
(Swedenborg, Die wahre christliche Religion, Kap. 110)
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3 Personen in Gott?
Der Mensch weiß nicht, dass nichts seinem Gedächtnis eingeprägt ist, wovon er sich nicht eine Vorstellung gebildet hat, er weiß gar nicht, dass diese Vorstellungen in ihm liegen, und noch weniger, wie sie beschaffen sind, aber im anderen Leben offenbaren sie sich ganz deutlich, wenn er auch nicht davon redet, sobald eine solche Vorstellung ihm zur Erinnerung kommt.
Es ist daher sehr wichtig, was für Vorstellungen der Mensch sich von den Wahrheiten des Glaubens gemacht hat, und wenn auch diese Vorstellungen verschieden sind, sind sie dennoch gut, wenn das Gute der Zweck bei demselben war, und somit das Gute ihnen eingepflanzt ist.
Auch von den tiefsten Geheimnissen bleibt nach dem Tode eine Vorstellung zurück, z.B. von der Dreieinigkeit, die Christen können aber [heutzutage] keine andere Vorstellung von derselben haben, als die von drei Göttern, weil sie drei Personen anerkennen und sagen: „Der Herr ist Gott, der Sohn ist Gott und der heilige Geist ist Gott,“ während doch nur Ein Gott ist, sie haben somit die Vorstellung von mehreren Göttern, was bei den Heiden nicht so der Fall ist. Es ist daher sehr schwer, die Vorstellungen der Christen auf Einen Gott zurückzuführen, nämlich auf den Herrn, in welchem die ganze Dreieinigkeit vollkommen ist.
Die Vorstellungen des Falschen und Bösen können gar nicht oder nur selten gebrochen oder umgebildet werden, außer durch das Gute des Lebens.
Die Prinzipien, welche der Ordnung gemäß bestehen, bzw. die Wahrheiten des Glaubens, können vom Herrn beseelt [belebt] werden, weil sie der Ordnung gemäß sind, so lebendig gemacht, werden sie zu Neigungen des Wahren, was bei den Grundsätzen des Falschen nicht geschieht, sind aber die Neigungen gut, dann können auch die nicht wahren Grundsätze zu den wahren umgelenkt und dadurch gleichsam verändert werden, so dass der Mensch selig werden kann. Dies kann aber nicht geschehen, wenn keine Neigung zum Guten vorhanden ist.
(Swedenborg, Das geistige Tagebuch 4, Kap. 4621-4625)
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Der Mensch weiß nicht, dass nichts seinem Gedächtnis eingeprägt ist, wovon er sich nicht eine Vorstellung gebildet hat, er weiß gar nicht, dass diese Vorstellungen in ihm liegen, und noch weniger, wie sie beschaffen sind, aber im anderen Leben offenbaren sie sich ganz deutlich, wenn er auch nicht davon redet, sobald eine solche Vorstellung ihm zur Erinnerung kommt.
Es ist daher sehr wichtig, was für Vorstellungen der Mensch sich von den Wahrheiten des Glaubens gemacht hat, und wenn auch diese Vorstellungen verschieden sind, sind sie dennoch gut, wenn das Gute der Zweck bei demselben war, und somit das Gute ihnen eingepflanzt ist.
Auch von den tiefsten Geheimnissen bleibt nach dem Tode eine Vorstellung zurück, z.B. von der Dreieinigkeit, die Christen können aber [heutzutage] keine andere Vorstellung von derselben haben, als die von drei Göttern, weil sie drei Personen anerkennen und sagen: „Der Herr ist Gott, der Sohn ist Gott und der heilige Geist ist Gott,“ während doch nur Ein Gott ist, sie haben somit die Vorstellung von mehreren Göttern, was bei den Heiden nicht so der Fall ist. Es ist daher sehr schwer, die Vorstellungen der Christen auf Einen Gott zurückzuführen, nämlich auf den Herrn, in welchem die ganze Dreieinigkeit vollkommen ist.
Die Vorstellungen des Falschen und Bösen können gar nicht oder nur selten gebrochen oder umgebildet werden, außer durch das Gute des Lebens.
Die Prinzipien, welche der Ordnung gemäß bestehen, bzw. die Wahrheiten des Glaubens, können vom Herrn beseelt [belebt] werden, weil sie der Ordnung gemäß sind, so lebendig gemacht, werden sie zu Neigungen des Wahren, was bei den Grundsätzen des Falschen nicht geschieht, sind aber die Neigungen gut, dann können auch die nicht wahren Grundsätze zu den wahren umgelenkt und dadurch gleichsam verändert werden, so dass der Mensch selig werden kann. Dies kann aber nicht geschehen, wenn keine Neigung zum Guten vorhanden ist.
(Swedenborg, Das geistige Tagebuch 4, Kap. 4621-4625)
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Der Buchstabe tötet, der Geist ist's der lebendig macht.
Niemand dürfe blindlings bei dem buchstäblichen Sinne stehen bleiben, sondern müsse ihn mit offenen Augen ansehen, sich eine wahre Lehre aus dem Worte bilden und so das Wort anwenden. Wo nicht, so falle man in Irrtümer, und zwar in beliebiger Menge. Dann wendet jeder das Wort überall zu seinen Gunsten an,
somit in verkehrter Weise, und dies ist eine Entweihung des Wortes. Wer sich aber aus dem Worte eine wahre Lehre bilde, der könne erkennen, warum es im Buchstaben so rede, nämlich, damit es als etwas Gemeinfaßliches in die Gemüter eingehe, und Anlass gebe, auf rechte Weise darüber nachzudenken. „Wer z.B. sich die Lehre gebildet hat, dass der Herr lauter Liebe und Barmherzigkeit ist, und dass aus reiner Liebe und Barmherzigkeit nichts Böses beabsichtigt, oder gar hervorgebracht werden kann, der weiß sogleich, warum im Buchstaben des Wortes gesagt wird, dass kein Übel in der Stadt sei außer von Gott, dass der Grimm Gottes entbrenne bis zur untersten Hölle, und dass Er sich darüber freue, wenn alle zugrunde gehen. Denn dann erkennt er, dass der Mensch es ist, dessen Grimm gegen Gott so entbrennt, dass es nur so scheine, als ob er von Gott ausgehe, und dass somit hier nur nach der äußeren Erscheinung so geredet worden sei.
(Swedenborg, Das geistige Tagebuch 4, Kap. 4762)
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Niemand dürfe blindlings bei dem buchstäblichen Sinne stehen bleiben, sondern müsse ihn mit offenen Augen ansehen, sich eine wahre Lehre aus dem Worte bilden und so das Wort anwenden. Wo nicht, so falle man in Irrtümer, und zwar in beliebiger Menge. Dann wendet jeder das Wort überall zu seinen Gunsten an,
somit in verkehrter Weise, und dies ist eine Entweihung des Wortes. Wer sich aber aus dem Worte eine wahre Lehre bilde, der könne erkennen, warum es im Buchstaben so rede, nämlich, damit es als etwas Gemeinfaßliches in die Gemüter eingehe, und Anlass gebe, auf rechte Weise darüber nachzudenken. „Wer z.B. sich die Lehre gebildet hat, dass der Herr lauter Liebe und Barmherzigkeit ist, und dass aus reiner Liebe und Barmherzigkeit nichts Böses beabsichtigt, oder gar hervorgebracht werden kann, der weiß sogleich, warum im Buchstaben des Wortes gesagt wird, dass kein Übel in der Stadt sei außer von Gott, dass der Grimm Gottes entbrenne bis zur untersten Hölle, und dass Er sich darüber freue, wenn alle zugrunde gehen. Denn dann erkennt er, dass der Mensch es ist, dessen Grimm gegen Gott so entbrennt, dass es nur so scheine, als ob er von Gott ausgehe, und dass somit hier nur nach der äußeren Erscheinung so geredet worden sei.
(Swedenborg, Das geistige Tagebuch 4, Kap. 4762)
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Ein gutes Leben befähigt zur Aufnahme von Wahrheiten.
Ich war von vielen Geistern umgeben und sprach mit ihnen, während sie verlangten, dass dieses oder jenes Zeichen geschehe, damit sie daraus erkennen könnten, ob die Macht des Herrn wirklich so groß sei, wie man sagte. Aber ich sagte ihnen, dies könnte wohl geschehen, aber es würde ihnen keinen Nutzen bringen, wenn sie daraus, wie aus Wundern, auf die Macht des Herrn schließen wollten. „Es gibt nämlich“ sagte ich, „Geister, welche zweifeln, um zur Wahrheit zu gelangen, und Andere, welche zweifeln, um die Wahrheit zu leugnen; jene kann man überzeugen, diese aber nicht; denn sie wissen fort und fort neue Zweifel zu bilden, denn im Inneren leugnen sie das Wahre.
Dies ist so, weil diejenigen, welche ein gutes Leben geführt haben, nur in solchen Zweifeln sind, die zur Bejahung des Wahren hinneigen, weil das wirkliche Gute für die Aufnahme des Wahren befähigt ist, was sie aber, während sie zweifeln, nicht wissen, Solche können durch Erfahrungen und durch Wunder zur Bejahung des Wahren hingeleitet werden; diejenigen aber welche im Bösen des Lebens sind, kann man nicht überzeugen, weil das Böse für die Verneinung des Wahren empfänglich ist, daher führen auch bei ihnen die Zweifel nach und nach zur Verneinung.
(Swedenborg, Das geistige Tagebuch 4, Kap. 4580)
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Ich war von vielen Geistern umgeben und sprach mit ihnen, während sie verlangten, dass dieses oder jenes Zeichen geschehe, damit sie daraus erkennen könnten, ob die Macht des Herrn wirklich so groß sei, wie man sagte. Aber ich sagte ihnen, dies könnte wohl geschehen, aber es würde ihnen keinen Nutzen bringen, wenn sie daraus, wie aus Wundern, auf die Macht des Herrn schließen wollten. „Es gibt nämlich“ sagte ich, „Geister, welche zweifeln, um zur Wahrheit zu gelangen, und Andere, welche zweifeln, um die Wahrheit zu leugnen; jene kann man überzeugen, diese aber nicht; denn sie wissen fort und fort neue Zweifel zu bilden, denn im Inneren leugnen sie das Wahre.
Dies ist so, weil diejenigen, welche ein gutes Leben geführt haben, nur in solchen Zweifeln sind, die zur Bejahung des Wahren hinneigen, weil das wirkliche Gute für die Aufnahme des Wahren befähigt ist, was sie aber, während sie zweifeln, nicht wissen, Solche können durch Erfahrungen und durch Wunder zur Bejahung des Wahren hingeleitet werden; diejenigen aber welche im Bösen des Lebens sind, kann man nicht überzeugen, weil das Böse für die Verneinung des Wahren empfänglich ist, daher führen auch bei ihnen die Zweifel nach und nach zur Verneinung.
(Swedenborg, Das geistige Tagebuch 4, Kap. 4580)
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Der beziehungstötende Kampf der Geschlechter
Ich redete mit den Männern und sagte in Betreff der Ehe, dass in dem Maße, als bei einem der Ehegatten die Begierde zu herrschen zunehme, der Lustreiz des Lebens abnehme, und umgekehrt nehme der Lustreiz [die Freudigkeit] des Lebens in dem Maße zu, als jene Begierde abnehme. Denn wenn die Herrschbegierde abnimmt oder verschwindet, dann nimmt die eheliche Liebe zu, und dann herrscht diese, und mit ihr die Lebensfreudigkeit. Und wenn die Liebe herrscht, dann herrscht Gott, der Herr, und dadurch die Glückseligkeit in den Ehen.
(Swedenborg, Das geistige Tagebuch 4, Kap. 5022)
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Ich redete mit den Männern und sagte in Betreff der Ehe, dass in dem Maße, als bei einem der Ehegatten die Begierde zu herrschen zunehme, der Lustreiz des Lebens abnehme, und umgekehrt nehme der Lustreiz [die Freudigkeit] des Lebens in dem Maße zu, als jene Begierde abnehme. Denn wenn die Herrschbegierde abnimmt oder verschwindet, dann nimmt die eheliche Liebe zu, und dann herrscht diese, und mit ihr die Lebensfreudigkeit. Und wenn die Liebe herrscht, dann herrscht Gott, der Herr, und dadurch die Glückseligkeit in den Ehen.
(Swedenborg, Das geistige Tagebuch 4, Kap. 5022)
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Typus - Bild - Wahrheit
"Es soll das als ein Beispiel angeführt sein und uns zeigen, wie die Juden das Gegenwärtige für ein Bild des schon Geschehenen ansahen und so der Hoffnung auf die zukünftigen Güter verlustig gingen; sie wollten ja nicht, dass die Typen Ankündigungen der Bilder seien, noch die Bilder Ankündigung der Wahrheit. Es ist nämlich das Gesetz Typus und Schatten des Bildes, das ist des Evangeliums; das Bild aber, das Evangelium, ist Typus der Wahrheit."
(Aus: Methodius v. Olympus, Gastmahl oder die Jungfräulichkeit, Rede der Tysiane Kap. 2 Entstehung wahrscheinlich vor 260 n. Chr.)
Einzigartig in der Literatur (weil sonst, wie im Beispiel oben, sonst nur im Urchristentum!) zeigt Swedenborg besonders in seinem umfassenden Werk, "Die himmlischen Geheimnisse", in unzähligen Nachweisen über die ganze Bibel hinweg auf, dass das Wort Gottes in Entsprechungen geschrieben ist und warum es dies ist, ja dass darüber hinaus die ganze materielle Schöpfung in Entsprechung zum Geistigen des Himmels besteht.
"Dass das WORT dem Buchstabensinn nach in lauter Entsprechungen geschrieben ist, somit in solchem, welches Geistiges, dem Himmel und der Kirche Angehöriges, vorbildet und bezeichnet, [sehe man u.a. im Werk: Die Himmlischen Geheimnisse] Nr. 1404, 1408, 1409, 1540, 1619, 1659, 1709, 1783, 2179, 2763, 2899.
Dass dies geschehen ist wegen des im einzelnen enthaltenen inneren Sinnes, Nr. 2899. Somit wegen des Himmels, sofern die, welche im Himmel sind, das WORT nicht seinem Buchstabensinn nach verstehen, welcher natürlich, sondern seinem inneren Sinn nach, welcher geistig ist, Nr. 2899. Dass der Herr, weil aus dem Göttlichen, in Entsprechungen, Vorbildungen und Bezeichnungen geredet hat, Nr. 9049, 9063,9086, 10126, 10728. Dass der Herr so vor der Welt und zugleich vor dem Himmel geredet hat, Nr. 2533, 4807, 9049, 9063, 9086. Dass das, was der Herr gesprochen hat, den ganzen Himmel durchdrungen hat, Nr. 4637. Dass das Geschichtliche des WORTES aus Vorbildungen besteht, und die einzelnen Worte Bezeichnungen sind, Nr. 1540, 1659, 1709, 1783, 2607. Dass das WORT , damit durch dasselbe Gemeinschaft und Verbindung mit den Himmeln sei, in keiner anderen Ausdrucksweise geschrieben werden konnte, Nr. 2899, 6943, 9481.
Dass diejenigen sehr irren, die das WORT wegen seiner scheinbar einfachen und rauhen Ausdrucksweise gering schätzen, und die denken, dass sie das WORT annehmen würden, wenn es in einer anderen Ausdrucksweise geschrieben wäre, Nr. 8783."
(Swedenborg, Das weisse Pferd in der Offenbarung, Kap. 12)
Hier ein Link zu einer frei verfügbaren PDF-Ausgabe der "Himmlischen Geheimnisse" von E. Swedenborg:
http://emanuel-swedenborg.de/SwedenborgWerke/HimmlischeGeheimnisse.pdf
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"Es soll das als ein Beispiel angeführt sein und uns zeigen, wie die Juden das Gegenwärtige für ein Bild des schon Geschehenen ansahen und so der Hoffnung auf die zukünftigen Güter verlustig gingen; sie wollten ja nicht, dass die Typen Ankündigungen der Bilder seien, noch die Bilder Ankündigung der Wahrheit. Es ist nämlich das Gesetz Typus und Schatten des Bildes, das ist des Evangeliums; das Bild aber, das Evangelium, ist Typus der Wahrheit."
(Aus: Methodius v. Olympus, Gastmahl oder die Jungfräulichkeit, Rede der Tysiane Kap. 2 Entstehung wahrscheinlich vor 260 n. Chr.)
Einzigartig in der Literatur (weil sonst, wie im Beispiel oben, sonst nur im Urchristentum!) zeigt Swedenborg besonders in seinem umfassenden Werk, "Die himmlischen Geheimnisse", in unzähligen Nachweisen über die ganze Bibel hinweg auf, dass das Wort Gottes in Entsprechungen geschrieben ist und warum es dies ist, ja dass darüber hinaus die ganze materielle Schöpfung in Entsprechung zum Geistigen des Himmels besteht.
"Dass das WORT dem Buchstabensinn nach in lauter Entsprechungen geschrieben ist, somit in solchem, welches Geistiges, dem Himmel und der Kirche Angehöriges, vorbildet und bezeichnet, [sehe man u.a. im Werk: Die Himmlischen Geheimnisse] Nr. 1404, 1408, 1409, 1540, 1619, 1659, 1709, 1783, 2179, 2763, 2899.
Dass dies geschehen ist wegen des im einzelnen enthaltenen inneren Sinnes, Nr. 2899. Somit wegen des Himmels, sofern die, welche im Himmel sind, das WORT nicht seinem Buchstabensinn nach verstehen, welcher natürlich, sondern seinem inneren Sinn nach, welcher geistig ist, Nr. 2899. Dass der Herr, weil aus dem Göttlichen, in Entsprechungen, Vorbildungen und Bezeichnungen geredet hat, Nr. 9049, 9063,9086, 10126, 10728. Dass der Herr so vor der Welt und zugleich vor dem Himmel geredet hat, Nr. 2533, 4807, 9049, 9063, 9086. Dass das, was der Herr gesprochen hat, den ganzen Himmel durchdrungen hat, Nr. 4637. Dass das Geschichtliche des WORTES aus Vorbildungen besteht, und die einzelnen Worte Bezeichnungen sind, Nr. 1540, 1659, 1709, 1783, 2607. Dass das WORT , damit durch dasselbe Gemeinschaft und Verbindung mit den Himmeln sei, in keiner anderen Ausdrucksweise geschrieben werden konnte, Nr. 2899, 6943, 9481.
Dass diejenigen sehr irren, die das WORT wegen seiner scheinbar einfachen und rauhen Ausdrucksweise gering schätzen, und die denken, dass sie das WORT annehmen würden, wenn es in einer anderen Ausdrucksweise geschrieben wäre, Nr. 8783."
(Swedenborg, Das weisse Pferd in der Offenbarung, Kap. 12)
Hier ein Link zu einer frei verfügbaren PDF-Ausgabe der "Himmlischen Geheimnisse" von E. Swedenborg:
http://emanuel-swedenborg.de/SwedenborgWerke/HimmlischeGeheimnisse.pdf
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Nichts in der Welt wird mehr verkannt, als das Wort Gottes!
Dass das Wort des Alten Testaments Geheimnisse des Himmels enthält, und dass alles und jedes (in ihm) eine Beziehung hat auf den Herrn, Seinen Himmel, die Kirche, den Glauben und das was zum Glauben gehört, ersieht kein Sterblicher aus dem Buchstaben; denn aus dem Buchstaben oder dem Sinne des Buchstabens sieht niemand etwas anderes, als dass es im allgemeinen sich beziehe auf das äußere der jüdischen Kirche, während doch überall ein Inneres ist, das nirgends offen vorliegt im äußeren, ausgenommen sehr weniges, das der Herr geoffenbart und den Aposteln erklärt hat; wie z.B. dass die Opfer den Herrn bedeuten; das Land Kanaan und Jerusalem den Himmel, daher (dieser) auch genannt wird das himmlische Kanaan und Jerusalem; desgleichen das Paradies.
Dass aber alles und jedes, ja das allereinzelnste, bis zum kleinsten Jota, Geistiges und Himmlisches bezeichnet und in sich schließt, darüber ist die Christenheit noch in tiefer Unkunde, daher sie auch das Alte Testament wenig beachtet.
Man könnte es jedoch wissen schon aus diesem einzigen Umstand, dass das Wort, weil es des Herrn und vom Herrn ist, überall nicht sich denken ließe, wenn es nicht innerlich solches enthielte, was des Himmels, was der Kirche und was des Glaubens ist, da es sonst nicht Wort des Herrn genannt und auch nicht gesagt werden könnte, dass in ihm Leben ist. Denn woher sollte das Leben kommen, wenn nicht von dem, was des Lebens ist, d.h., wenn nicht daher, dass alles und jedes sich bezieht auf den Herrn, Der das eigenste Leben ist; daher alles, was nicht inwendig auf Ihn abzielt, nicht lebt, ja welcher Ausdruck im Worte nicht Ihn in sich schließt, oder nach seiner Weise auf Ihn sich bezieht, der ist auch nicht göttlich.
Ohne ein solches Leben ist das Wort in Ansehung des Buchstabens tot; es verhält sich nämlich mit dem Worte, wie mit dem Menschen, der, wie in der Christenheit bekannt ist, ein äußerer und ein innerer ist; der äußere Mensch getrennt vom inneren ist der Leib, und somit tot; der innere aber ist es, der lebt und dem äußeren Leben gibt. Der innere Mensch ist seine Seele: so ist das Wort, bloß dem Buchstaben nach genommen, wie ein Leib ohne Seele.
(Himmlische Geheimnisse Buch 1, Kap. 1-3)
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Dass das Wort des Alten Testaments Geheimnisse des Himmels enthält, und dass alles und jedes (in ihm) eine Beziehung hat auf den Herrn, Seinen Himmel, die Kirche, den Glauben und das was zum Glauben gehört, ersieht kein Sterblicher aus dem Buchstaben; denn aus dem Buchstaben oder dem Sinne des Buchstabens sieht niemand etwas anderes, als dass es im allgemeinen sich beziehe auf das äußere der jüdischen Kirche, während doch überall ein Inneres ist, das nirgends offen vorliegt im äußeren, ausgenommen sehr weniges, das der Herr geoffenbart und den Aposteln erklärt hat; wie z.B. dass die Opfer den Herrn bedeuten; das Land Kanaan und Jerusalem den Himmel, daher (dieser) auch genannt wird das himmlische Kanaan und Jerusalem; desgleichen das Paradies.
Dass aber alles und jedes, ja das allereinzelnste, bis zum kleinsten Jota, Geistiges und Himmlisches bezeichnet und in sich schließt, darüber ist die Christenheit noch in tiefer Unkunde, daher sie auch das Alte Testament wenig beachtet.
Man könnte es jedoch wissen schon aus diesem einzigen Umstand, dass das Wort, weil es des Herrn und vom Herrn ist, überall nicht sich denken ließe, wenn es nicht innerlich solches enthielte, was des Himmels, was der Kirche und was des Glaubens ist, da es sonst nicht Wort des Herrn genannt und auch nicht gesagt werden könnte, dass in ihm Leben ist. Denn woher sollte das Leben kommen, wenn nicht von dem, was des Lebens ist, d.h., wenn nicht daher, dass alles und jedes sich bezieht auf den Herrn, Der das eigenste Leben ist; daher alles, was nicht inwendig auf Ihn abzielt, nicht lebt, ja welcher Ausdruck im Worte nicht Ihn in sich schließt, oder nach seiner Weise auf Ihn sich bezieht, der ist auch nicht göttlich.
Ohne ein solches Leben ist das Wort in Ansehung des Buchstabens tot; es verhält sich nämlich mit dem Worte, wie mit dem Menschen, der, wie in der Christenheit bekannt ist, ein äußerer und ein innerer ist; der äußere Mensch getrennt vom inneren ist der Leib, und somit tot; der innere aber ist es, der lebt und dem äußeren Leben gibt. Der innere Mensch ist seine Seele: so ist das Wort, bloß dem Buchstaben nach genommen, wie ein Leib ohne Seele.
(Himmlische Geheimnisse Buch 1, Kap. 1-3)
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Die bis heute unterschätzte, einzigartig tiefe Weisheit im Wort Gottes
Man sagt in der Kirche, das Wort sei heilig, weil JHWH Gott es gesprochen habe; da aber sein Heiliges im bloßen Buchstaben nicht sichtbar ist, so bestärkt sich derjenige, der aus diesem Grund einmal an der Heiligkeit des Wortes zweifelt, nachher, wenn er es liest, durch vieles in demselben in seinem Zweifel; denn er denkt dann: Ist dies heilig, ist dies göttlich? Damit nun ein solcher Gedanke nicht bei vielen Eingang finde, und nachher sich immer mehr festsetze, hierdurch aber die Verbindung des Herrn mit der Kirche, in der das Wort ist, zu Grunde gehe, so hat es dem Herrn gefallen, den geistigen Sinn jetzt zu offenbaren, damit man wisse, wo jenes Heilige im Wort verborgen liegt. Aber Beispiele mögen auch dies erläutern. Im Wort wird bald von Ägypten, bald von Aschur, bald von Edom, von Moab, von den Söhnen Ammons von Tyrus und Zidon, von Gog gehandelt. Wer nicht weiß, dass durch diese Namen Gegenstände des Himmels und der Kirche bezeichnet werden, kann leicht in den Irrtum verfallen, dass das Wort viel von den Völkerschaften und Völkern, und nur wenig vom Himmel und der Kirche, also viel von irdischen und wenig von himmlischen Dingen handle; wenn er aber weiß, was durch jene oder ihre Namen bezeichnet wird, so kann er vom Irrtum wieder zur Wahrheit kommen. Wer ferner im Wort bemerkt, dass in demselben so oft Gärten, Haine, Wälder, dann ihre Bäume, als: der Ölbaum, der Weinstock, die Zeder, die Pappel, die Eiche; dann auch, dass so oft das Lamm, das Schaf, der Bock, das Kalb, das Rind, sowie auch Berge, Hügel, Täler, und in denselben Quellen, Flüsse, Wasser und mehr dergleichen genannt werden, der kann, wenn er nichts vom geistigen Sinn des Wortes weiß, nicht anders glauben, als dass man darunter bloß jene Dinge zu verstehen habe; denn er weiß nicht, dass unter dem Garten, dem Hain und dem Wald die Weisheit, Einsicht und Kenntnis verstanden wird; dass unter dem Ölbaum, dem Weinstock, der Zeder, der Pappel und der Eiche das himmlische, geistige, vernünftige, natürliche und sinnliche Gute und Wahre der Kirche verstanden wird; dass unter dem Lamm, dem Schaf, dem Bock, dem Kalb, dem Rind, die Unschuld, Liebtätigkeit und die natürliche Zuneigung verstanden wird; dass unter den Bergen, Hügeln und Tälern das Obere, Untere und Unterste der Kirche verstanden; dann dass durch Ägypten die Kenntnis, durch Aschur die Vernunft, durch Edom das Natürliche, durch Moab die Verfälschung des Guten, durch die Söhne Ammons die Verfälschung des Wahren, durch Tyrus und Zidon die Kenntnisse des Wahren und Guten, durch Gog die äußere Gottesverehrung ohne die
innere, angedeutet wird. Wenn er aber dies weiß, dann kann er denken, dass das Wort nur von himmlischen Dingen handle, und dass die irdischen Dinge bloß die Unterlagen seien, auf denen jene beruhen.Aber ein Beispiel aus dem Wort möge auch dies erläutern.
Man sagt in der Kirche, das Wort sei heilig, weil JHWH Gott es gesprochen habe; da aber sein Heiliges im bloßen Buchstaben nicht sichtbar ist, so bestärkt sich derjenige, der aus diesem Grund einmal an der Heiligkeit des Wortes zweifelt, nachher, wenn er es liest, durch vieles in demselben in seinem Zweifel; denn er denkt dann: Ist dies heilig, ist dies göttlich? Damit nun ein solcher Gedanke nicht bei vielen Eingang finde, und nachher sich immer mehr festsetze, hierdurch aber die Verbindung des Herrn mit der Kirche, in der das Wort ist, zu Grunde gehe, so hat es dem Herrn gefallen, den geistigen Sinn jetzt zu offenbaren, damit man wisse, wo jenes Heilige im Wort verborgen liegt. Aber Beispiele mögen auch dies erläutern. Im Wort wird bald von Ägypten, bald von Aschur, bald von Edom, von Moab, von den Söhnen Ammons von Tyrus und Zidon, von Gog gehandelt. Wer nicht weiß, dass durch diese Namen Gegenstände des Himmels und der Kirche bezeichnet werden, kann leicht in den Irrtum verfallen, dass das Wort viel von den Völkerschaften und Völkern, und nur wenig vom Himmel und der Kirche, also viel von irdischen und wenig von himmlischen Dingen handle; wenn er aber weiß, was durch jene oder ihre Namen bezeichnet wird, so kann er vom Irrtum wieder zur Wahrheit kommen. Wer ferner im Wort bemerkt, dass in demselben so oft Gärten, Haine, Wälder, dann ihre Bäume, als: der Ölbaum, der Weinstock, die Zeder, die Pappel, die Eiche; dann auch, dass so oft das Lamm, das Schaf, der Bock, das Kalb, das Rind, sowie auch Berge, Hügel, Täler, und in denselben Quellen, Flüsse, Wasser und mehr dergleichen genannt werden, der kann, wenn er nichts vom geistigen Sinn des Wortes weiß, nicht anders glauben, als dass man darunter bloß jene Dinge zu verstehen habe; denn er weiß nicht, dass unter dem Garten, dem Hain und dem Wald die Weisheit, Einsicht und Kenntnis verstanden wird; dass unter dem Ölbaum, dem Weinstock, der Zeder, der Pappel und der Eiche das himmlische, geistige, vernünftige, natürliche und sinnliche Gute und Wahre der Kirche verstanden wird; dass unter dem Lamm, dem Schaf, dem Bock, dem Kalb, dem Rind, die Unschuld, Liebtätigkeit und die natürliche Zuneigung verstanden wird; dass unter den Bergen, Hügeln und Tälern das Obere, Untere und Unterste der Kirche verstanden; dann dass durch Ägypten die Kenntnis, durch Aschur die Vernunft, durch Edom das Natürliche, durch Moab die Verfälschung des Guten, durch die Söhne Ammons die Verfälschung des Wahren, durch Tyrus und Zidon die Kenntnisse des Wahren und Guten, durch Gog die äußere Gottesverehrung ohne die
innere, angedeutet wird. Wenn er aber dies weiß, dann kann er denken, dass das Wort nur von himmlischen Dingen handle, und dass die irdischen Dinge bloß die Unterlagen seien, auf denen jene beruhen.Aber ein Beispiel aus dem Wort möge auch dies erläutern.
Man ließt bei David: „JHWH's Stimme ist auf den Wassern, der Gott der Herrlichkeit lässt donnern, über den großen Wassern [sitzt] JHWH; JHWH's Stimme bricht die Zedern, es zerbricht die Zedern Libanons JHWH, und hüpfen läßt Er sie gleich einem Kalb, den Libanon und Schirjon wie den Sohn des Einhorns; wie die Feuerflamme fällt JHWH's Stimme ein. JHWH's Stimme, sie läßt die Wüste zittern, läßt erzittern die Wüste Kadesch. Kreißen heißt die Hirsche JHWH's Stimme, und entblößt die Wälder; jedoch in Seinem Tempel preist jeder die Herrlichkeit“: Ps.29/3-9. Wer nicht weiß, dass das einzelne hier selbst in jedem Wort etwas Heilig-Göttliches ist, der kann, wenn er bloß natürlich ist, bei sich sagen: Was soll dies, dass JHWH auf den Wassern sitze, dass Er durch Seine Stimme die Zedern breche, sie hüpfen lasse wie ein Kalb, und den Libanon wie den Sohn der Einhörner, dass Er die Hirsche kreißen heiße, u. a. m.? Denn er weiß nicht, dass die Macht des göttlich Wahren oder des Wortes durch jene Ding im geistigen Sinn beschrieben ist. In jenem Sinn wird nämlich durch die Stimme JHWH's, die in dieser Stelle der Donner ist, verstanden das göttlich Wahre oder das Wort in seiner Macht. Unter den großen Wassern, über denen JHWH thront, werden die Wahrheiten desselben verstanden. Unter den Zedern und dem Libanon, die Er zerbricht und zermalmt, wird das Falsche des vernünftigen Menschen verstanden. Unter dem Kalb und dem Sohn der Einhörner wird das Falsche des natürlichen und sinnlichen Menschen verstanden. Unter der Feuerflamme wird die Neigung zum
Falschen, unter der Wüste und der Wüste Kadesch die Kirche, wo nichts Wahres und Gutes ist; unter den Hirschen, die JHWH's Stimme kreißen heißt, werden Völker verstanden, die im natürlich Guten sind; und unter den Wäldern, die Er entblößt, werden die Kenntnisse und Erkenntnisse, die das Wort ihnen öffnet, verstanden, weswegen folgt: „in Seinem Tempel preist jeder die Herrlichkeit“, worunter verstanden wird, dass im einzelnen des Wortes das göttlich Wahre enthalten sei; denn der Tempel bezeichnet den Herrn, und daher das Wort, dann den Himmel und die Kirche, und die Herrlichkeit bezeichnet das göttlich Wahre. Daraus erhellt, dass hier kein Wort sei, das nicht die göttliche Macht des Wortes gegen das Falsche aller Art, beim natürlichen Menschen, und die göttliche Macht, die Völker umzubilden beschriebe.
Emanuel Swedenborg: Die Lehre des Neuen Jerusalems von der Heiligen Schrift, Kap. 15-18
emanuel-swedenborg.de
Falschen, unter der Wüste und der Wüste Kadesch die Kirche, wo nichts Wahres und Gutes ist; unter den Hirschen, die JHWH's Stimme kreißen heißt, werden Völker verstanden, die im natürlich Guten sind; und unter den Wäldern, die Er entblößt, werden die Kenntnisse und Erkenntnisse, die das Wort ihnen öffnet, verstanden, weswegen folgt: „in Seinem Tempel preist jeder die Herrlichkeit“, worunter verstanden wird, dass im einzelnen des Wortes das göttlich Wahre enthalten sei; denn der Tempel bezeichnet den Herrn, und daher das Wort, dann den Himmel und die Kirche, und die Herrlichkeit bezeichnet das göttlich Wahre. Daraus erhellt, dass hier kein Wort sei, das nicht die göttliche Macht des Wortes gegen das Falsche aller Art, beim natürlichen Menschen, und die göttliche Macht, die Völker umzubilden beschriebe.
Emanuel Swedenborg: Die Lehre des Neuen Jerusalems von der Heiligen Schrift, Kap. 15-18
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