Emanuel Swedenborg - der Innere Sinn im Worte Gottes
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Auszüge der Werke Emanuel Swedenborgs und Auszüge von Texten der ersten Jahrhunderte des Urchristentums und ihre erstaunliche Übereinstimmung.

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"Viele aber werden die Letzten sein, die die Ersten sind, und die Ersten sein, die die Letzten sind." Mk 10,31

"Von Menschen, die ich im Leben gekannt habe, sind gute Beispiele bekannt, dass solche, über die von Menschen schlecht geurteilt wurde, im anderen Leben zu den Guten zählten, und dass umgekehrt solche, die im körperlichen Leben für gut gehalten worden waren, nun böse sind, denn die Menschen vermögen nur vom Äußeren aus zu urteilen. Sie wissen auch nicht, ob etwas aus Unwissenheit geschieht und zu welchem Zweck. Das ist allein dem Herrn bekannt."

(Swedenborg, Das geistige Tagebuch 2, Kap. 2459)

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Das urchristliche Gottes-Verständnis im Gegensatz zur Trinitätslehre: Dass Jesus Christus, der Logos ist und damit die sichtbare Seite des Vaters. Diese einhellige Sichtweise in allen urchristlichen Schriften bis 325 n.Chr. findet sich heute in dieser völligen Übereinstimmung mit diesen nur noch bei Emanuel Swedenborg

"Dass es so ist, erhellt auch daraus, dass niemand durch den Glauben und die Liebe mit dem Göttlichen Selbst ohne das Göttlich-Menschliche verbunden werden kann; denn das Göttliche Selbst, das Vater heißt, kann nicht gedacht werden, weil Es unbegreiflich ist, und was man nicht denken kann, kann auch nicht Gegenstand des Glaubens sein, also auch nicht Gegenstand der Liebe, während es doch das Allerwichtigste des Gottesdienstes ist, an Gott zu glauben und Ihn über alles zu lieben. Dass das Göttliche Selbst, das der Vater ist, unbegreiflich ist, lehrt auch der Herr Joh.1/18: "Niemand hat Gott je gesehen, der Eingeborne Sohn, der im Schoße des Vater ist, Der hat Ihn kundgetan (d.i. offenbart)".
Es verhält sich dies, wie die Sonne. Die Sonne selbst ist in ihrem Wesen eben nur Feuer, aber das Licht, das daraus erscheint, ist nicht in der Sonne, sondern von der Sonne".
(Swedenborg, Himmlische Geheimnisse Kap. 3704)

"Dementsprechend wird Jesus Christus des Unmündigen [im Glauben] als Gekreuzigter verkündet (1.Kor. 2,2). Man kann also sagen: Prinzip für die Erkenntnis Christi, wie Er an sich ist, das ist Er insofern Er "Weisheit" und "Macht Gottes" (1.Kor. 1,24) ist, für uns aber ist das Erkenntnisprinzip: "Das Wort ist Fleisch geworden", um unter uns zu wohnen. So allein erst könnten wir Ihn fassen."
(Origenes, Das Evangelium nach Johannes, Fragment 1,18)

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Jesus ist einziger und alleiniger Gott! ER sprach nur solange ER nicht verherrlicht (vergöttlicht) war vom Vater wie von einer weiteren Person.

"Weil nun der Herr von Anfang an ein Menschliches von der Mutter hatte, und dieses nach und
nach auszog, so hatte Er deswegen, während Er in der Welt war, zwei Zustände, welche der Zustand der Erniedrigung oder der Entäußerung, und der Zustand der Verherrlichung oder der Vereinigung mit dem Göttlichen, welches der Vater heißt, genannt werden. Der Zustand der Erniedrigung, inwieweit und solang Er im Menschlichen von der Mutter, und der Zustand der Verherrlichung, inwieweit und solang Er im Menschlichen vom Vater war.
Im Stand der Erniedrigung betete Er zum Vater, als zu einem von Ihm verschiedenen; im Stand
der Verherrlichung aber redete Er mit dem Vater, wie mit Sich selbst. In diesem Zustand sagte Er, dass der Vater in Ihm, und Er im Vater sei, und daß der Vater und Er eins seien. Im Stand der Erniedrigung aber unterzog Er Sich Versuchungen, und litt am Kreuz, und bat, der Vater möchte Ihn nicht verlassen; denn das Göttliche konnte nicht versucht werden, und noch viel weniger am Kreuz leiden. Hieraus erhellt nun, dass Er durch die Versuchung und die beständigen Siege in denselben, und durch das Leiden am Kreuz, welches der Versuchungen letzte war, die Höllen völlig besiegt, und das Menschliche vollkommen verherrlicht hat, wie oben gezeigt wurde.
Dass der Herr das Menschliche von der Mutter ausgezogen, und das Menschliche aus dem
Göttlichen in Ihm, das der Vater genannt wird, angezogen habe, geht auch daraus hervor, dass der Herr, so oft Er selbst aus Seinem Mund mit Seiner Mutter sprach, sie nicht Mutter, sondern Weib nannte."

(Swedenborg, Die vier Hauptlehren Kap. 35)

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Logosverständnis anstatt Trinitätsverständnis - selbst noch bei Athanasius um 330 n.Chr. (auf dem sich die Trinitätslehre gründen soll).

"Und wie die Schöpfung hinlänglich zur Erkenntnis vom Dasein eines Gottes und einer Vorsehung führt — „denn aus der Größe und Schönheit der Geschöpfe wird ihr Schöpfer vergleichungsweise erkannt“ —, und wie wir von ihnen keine Stimme erwarten, um zu verstehen, sondern auf die Schriften hören und ihnen glauben und schon bei der Betrachtung der Ordnung und Harmonie aller Dinge zur Einsicht kommen, dass dieser Schöpfer Herr und Gott aller Dinge ist, und dessen wunderbare Vorsehung und Leitung in allen Dingen erfassen, ebenso ist es, da die vorhin angeführten Worte über die Gottheit des Vaters ausreichen, überflüssig oder vielmehr mehr als Wahnsinn, zu zweifeln und in häretischer Weise zu fragen, wie denn der Sohn von Ewigkeit her existieren, oder wie er aus der Substanz des Vaters sein könne, ohne ein Teil von ihm zu sein. Denn das, wovon man sagt, er sei aus etwas, ist ein Teil von ihm; was aber geteilt wird, ist kein Ganzes. ... Denn wir sehen, dass das Wort immer existiert und seine Existenz aus Gott hat und der Substanz dessen eigen ist, dessen Wort es auch ist, und dass es kein „früher“ und „später“ kennt. Wir sehen auch, dass der Abglanz der Sonne ihr selbst eigen ist, und dass die Substanz der Sonne weder geteilt noch auch verringert wird, sondern dass sowohl sie selbst ganz bleibt als auch der Abglanz vollkommen und unversehrt
ist, und dass dieser die Substanz des Lichtes nicht vermindert, sondern als eine wahrhafte Zeugung aus ihm besteht."

(Athanasius, Zweite Rede aus "Vier Reden gegen die Arianer", Kap. 32-33)

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"Im Anfang war der Logos, und der Logos war bei Gott, und der Logos war Gott. Dieser war im Anfang bei Gott. Alles wurde durch diesen, und ohne diesen wurde auch nicht eines, das geworden ist. In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen". (Joh. 1.1-4)

"Dass alles, was Sache ist, durch das göttlich Wahre, das vom Herrn, somit durch das Wort, sein Dasein hatte und noch hat, ist ein Geheimnis, das noch nicht aufgedeckt ist. Man glaubt, dass darunter verstanden werde: Alles sei geschaffen worden dadurch, dass Gott gesagt und geboten habe wie ein König in seinem Reich; aber dieses wird nicht unter dem verstanden, dass alles durch das Wort [Logos] gemacht und geschaffen worden ist, sondern das göttlich Wahre, das ausgeht aus dem göttlich Guten, d.h., das ausgeht vom Herrn, ist es, von dem alles sein Dasein hatte und noch hat." (Swedenborg, HG. 5272)

"Wie es sich mit dem göttlichen Wahren verhält, das vom Herrn ausgeht, insofern es das Gute im Himmel ist, lässt sich erläutern durch die Vergleichung mit der Sonne und mit dem Licht, das von der Sonne ausgeht. In der Sonne ist ein Feuer, aber von der Sonne geht das Licht aus, und dieses Licht hat die Wärme in sich, durch welche die Gärten aufblühen und wie Paradiese werden. Das Sonnenfeuer selbst geht nicht auf die Erde über, denn es würde alles verbrennen und verzehren, wohl aber das Licht, in dem die Wärme vom Feuer der Sonne enthalten ist. Dieses Licht ist im geistigen Sinn das göttlich Wahre [Logos], die Wärme aber ist das Gute im Wahren aus dem göttlich Guten [Vater]." (Swedenborg, HG. 8328)

"Sie können auch veranschaulicht werden durch die Wesensteile, die überall [beim Menschen] vorherrschen und durch welche die menschlichen Gemüter entstehen und bestehen, nämlich durch den Willen und den Verstand; denn aus diesen beiden besteht eines jeglichen Gemüt, und diese beiden sind und wirken in allem und jedem desselben. Die Ursache ist, weil der Wille der Behälter und Wohnsitz der Liebe und der Verstand in gleicher Weise derjenige der Weisheit ist; weshalb diese beiden der göttlichen Liebe und der göttlichen Weisheit, aus denen sie ursprünglich ihr Dasein haben, entsprechen". (Swedenborg, WCR. Kap. 37)

"Dass es so ist, erhellt auch daraus, dass niemand durch den Glauben und die Liebe mit dem Göttlichen Selbst ohne das Göttlich-Menschliche verbunden werden kann; denn das Göttliche Selbst, das Vater heißt, kann nicht gedacht werden, weil Es unbegreiflich ist, und was man nicht denken kann, kann auch nicht Gegenstand des Glaubens sein, also auch nicht Gegenstand der Liebe, während es doch das Allerwichtigste des Gottesdienstes ist, an Gott zu glauben und Ihn über alles zu lieben. Dass das Göttliche Selbst, das der Vater ist, unbegreiflich ist, lehrt auch der Herr Joh.1/18: "Niemand hat Gott je gesehen, der Eingeborne Sohn, der im Schoße des Vater ist, Der hat Ihn kundgetan." (Swedenborg, HG. 3704)

"Die Weisheit ist nämlich nichts anderes als ein Bild der Liebe; denn die Liebe gibt sich in der Weisheit zu sehen und zu erkennen, und weil sie in ihr gesehen und erkannt wird, so ist die Weisheit ihr Bild."
(Swedenborg, Die göttliche Liebe und Weisheit, Kap. 358)

Dieses grundlegende Wissen, welches seit Urzeiten besteht und je nach Zustand der Kirche beim Menschen mal mehr oder weniger bestand, war vor allem bei den Urchristen wieder oder erstmals vollumfänglich vorhanden und wurde in Jesus Christus, als den Logos, als die Weisheit Gottes durch die alles entsteht und besteht, wieder erkannt. Davon zeugen so viele Stelle in den ersten christlichen Schriften der ersten 2 Jahrhunderte bzw. bis zur Trinitätslehre (welche diesem Wissen wieder ein Ende setzte), dass ich nur eine kleine Auswahl davon in einer Sammlung aufzeigen kann, siehe hier:
http://www.dreieinheit.de/derlogos.htm
denn es sind hunderte und die Schriften der ersten Christen waren von diesem Logosverständnis anstatt einer Trinitätslehre durchdrungen.

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In der frühen Christenheit

gab es nicht eine einzige christliche Gruppierung, die in Jesus Christus nur einen bloßen Menschen gesehen hätte. Selbst die späteren Arianer sahen in Jesus immer noch einen Demiurgen oder eine untergeordnete göttliche Hypostase.
Das Bekenntnis, dass Jesus Christus der Logos Gottes ist und damit die sichtbare Seite Gottes bringen nicht nur sämtliche Schriftstellen im Neuen Testament deutlich zum Ausdruck, sondern auch die frühesten christlichen Briefe neben den Paulusbriefen. Die frühesten Zeugnisse finden wir diesbezüglich u.a. bei Ignatius v. Antiochien der wahrscheinlich um 115 n. Chr. als Märtyrer starb. Er hinterließ sieben beeindruckende Sendschreiben. Hier einige Auszüge daraus:

"Ich preise den Gott Jesus Christus, der euch so weise gemacht hat;"
(An die Smyrnäer Kap. 1)

“Nichts Sichtbares ist gut. Denn unser Gott Jesus Christus kommt dadurch, dass er im Vater ist, um so mehr zur Erscheinung. Nicht Sache von Überredung, sondern von Größe ist das Christentum, wenn irgend es von der Welt gehasst wird.”
(An die Römer Kap 3,3)

„Einer ist der Arzt, fleischlich sowohl als geistig, geboren und ungeboren, im Fleische wandelnd ein Gott, im Tode wahrhaftiges Leben, sowohl aus Maria als aus Gott, zuerst leidensfähig, dann leidensunfähig, Jesus Christus unser HERR.“
(An die Epheser, Kap. 7)

"Das wird bei euch der Fall sein, wenn ihr nicht aufgeblasen seid und euch nicht trennet von Gott Jesus Christus"
(An die Trallianer, Kap. 7)

“Harre auf den, der über der Zeit ist, den Zeitlosen, den Unsichtbaren, der unseretwegen sichtbar wurde, den Ungreifbaren, den leidensunfähigen, der unseretwegen leidensfähig wurde, der auf jede Weise unseretwegen geduldet hat.”
(An Polykarp, Kap. 3,2)


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Der geistige Reichtum des Vater unser

Wenn das Gebet des Herrn gelesen wird, das alles Himmlische und Geistige in sich schließt, kann in jede Einzelheit so vieles einfließen, dass selbst der Himmel nicht im Stande ist, alles zu erfassen, jeder einzelne aber gemäß seiner Auffassungsgabe und seinem Nutzen. Wer mehr oder weniger verinnerlicht ist, erfasst es reichhaltig und im Überfluss; was im Himmel verstanden wird, erfassen sie weiter unten nicht, für sie sind es eine Art von Geheimnissen, teils mit nur verstandesmäßigem Glauben erkennbar, teils unaussprechlich. Je weiter die himmlischen Gedanken, die alle vom Herrn stammen, hinabsteigen oder zu Menschen von niedrigerer Auffassungsgabe, desto mehr erscheinen sie verschlossen, schließlich sogar von einer gewissen Härte, in der wenig oder gar kein Geist jenseits der Worte und Buchstaben enthalten ist. Also ließ sich aus dem Gebet des Herrn erkennen, wie eine Seele im körperlichen Leben geartet war, wie weit nämlich die Kenntnisse ihres Glaubens reichten, sobald ihnen erlaubt wurde, ihrem eigenen Geist freien Lauf zu geben, während sie beteten.

(Aus Swedenborg, Geistiges Tagebuch 2, Kap 1790)

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Die Decke Mosis vor dem Angesicht (2.Mo. 34,33 ff)

bezeichnet die Unkenntnis bzw. Leugnung des „inneren Sinnes“ in der Hl. Schrift, wie es hingegen von Swedenborg und dem Urchristentum noch bezeugt wird.

"2 Kor. 3, 6., wo offenbar unter Buchstabe das Sinnliche, unter Geist das Übersinnliche zu verstehen ist, was wir ja auch das Geistige nennen. So sagt der Apostel (ebd. V. 15. 16. 17.): „Aber auf den heutigen Tag, wenn Moses gelesen wird, hängt die Decke vor ihrem Herzen. Wenn es aber [das Volk Israel] sich bekehrte zu dem Herrn, so würde die Decke abgetan. Denn der Herr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.“ So lange man sich nicht zu dem geistigen Verständnis wendet, liegt eine Decke auf dem Herzen, durch welche, nämlich das gemeine Verständnis, die Schrift selbst verschleiert zu sein scheint. Dies ist der Sinn des Ausdrucks (Exod. 34, 35.): „es lag eine Decke auf dem Angesichte Mosis, wenn er zum Volke sprach“, d. h. wenn das Gesetz öffentlich verlesen wurde. So bald wir uns aber an den Herrn wenden, wenn das göttliche Wort und der göttliche Geist uns das geistige Verständnis eröffnet, dann fällt die Decke und wir schauen mit unverhülltem Angesicht die Klarheit des Herrn in der Schrift."

(Origenes: Die Prinzipien, 1.Buch, Erster Abschnitt, Kap.2)

"Nach diesem lehrt sie [die christliche Urkirche], dass die heilige Schrift von dem göttlichen Geiste geschrieben sei, und neben dem in die Augen fallenden Sinn noch einen tieferen, der Menge verborgenen Sinn habe. Denn das Geschriebene sind Zeichen gewisser Geheimnisse und Bilder göttlicher Dinge. Darin ist die ganze Kirche einverstanden, dass das ganze Gesetz geistig zu verstehen sei; allein, auf was das Gesetz hinweise sei nicht allen bekannt, sondern nur solchen, denen in Bezug auf Weisheit und Erkenntnis eine besondere Gnade des Geistes zu Teil würde."

(Origenes: Die Prinzipien, Vorrede, das ganze Kap. 8)


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Das vermeintliche Auflösen und Aufarbeiten

Erlösung ist keine Sache der Erkenntnis (Gnosis) wie es in in esoterischen und spirituellen Kreisen gerne vermittelt wird. Ebenso wie man aus dem Bösen heraus das Gute nicht erkennen kann, sondern nur aus dem Guten heraus das Böse erkennt, so stellt sich das Erkennen der Ursachen einer Krankheit, einer negativen Verstrickung usw. erst im Nachhinein ein, nachdem die Lösung, die Erlösung erfolgt ist.
Dieses andersrum Herangehen ist der Mensch, der immer wieder selber Gott sein will im Gegensatz zu dem Menschen der in Hingabe zu Gott lebt und erst dann Erlösung erfährt, wenn er in seinen eigenen Bemühungen und Erkenntnissen stirbt, loslässt und sein vermeintliches Wissen in Frage stellt.
Jesus sagt: Die Wahrheit wird euch frei machen, aber das ist die Wahrheit über sein Wort und den wahren Glauben an ihn. Wer diesen Weg geht, der entgegengesetzt der Gnosis und der spirituellen und esoterischen Erkenntnisse dieser Welt ist, der wird aus ganzem Herzen bittend jede Form von wahrer Erlösung in wundervoller Weise finden.


"Ich durfte die arglistigen und bösen Geister fragen, ob sie wüssten, was das Böse sei, aber sie konnten nichts darauf antworten, denn sie halten, wie ich erkannte, das Böse nicht für bös, sondern für gut, weil sie sich allen anderen vorziehen und in der Selbstliebe und Weltliebe alles Gute finden, und daher können sie das Böse nicht sehen, weil sie alles, was in ihnen ist, für gut halten. Ich durfte sie auch fragen, ob sie wüssten, was das Gute sei, aber sie konnten auch nichts darauf antworten, denn sie halten das wahrhaft Gute für bös, und deshalb verfolgen sie das Gute, und ich erkannte daraus, dass man vom Bösen aus das Gute nicht sehen kann, sondern nur vom Guten aus, weil dies vom Herrn kommt, kann man sehen, was gut und was böse ist. Daraus schloss ich dann, dass solche nichts wissen, obgleich sie sich für weiser halten als die anderen."

(Aus Swedenborg, Geistiges Tagebuch 3, Kap 3622)


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Von den Gebeten

"Ich erkannte auch, dass die Gebete nichts wirken, wenn sie so beschaffen sind, dass man durch sie nur seine Übel abzuwenden beabsichtigt, und dabei glaubt: „Wenn ich nur gebetet habe, dann habe ich Vergebung der Sünden.“ Aber die Sünden werden nicht vergeben, wenn sie nicht mit einer gewissen Qual und innerlichem Schmerz aus dem Herzen entfernt werden, wie auch durch die Anerkennung ihrer Abscheulichkeit, nur auf diese Weise und infolge dessen haben die Gebete eine Kraft. Ich erkannte innerlich, dass es sich so verhalte, und dass widrigenfalls die Gebete, die Sakramente und die äußeren gottesdienstlichen Gebräuche nicht wirken, sondern den Menschen nur noch [in seinem Bösen] befestigen, denn er beruhigt sein Gewissen durch den Glauben, dass seine Sünden vergeben seien, wenn er nur gebetet und die Gnadenmittel angewendet habe, und dadurch kehrt er zu seinem abscheulichen Zustand zurück. Ein gewisser Geist wollte nämlich seine Sünden wegbeten, und dabei wurde mir Obiges durch geistige Anschauung klar."

(Swedenborg, Geistiges Tagebuch 3, Kap. 3677)

"Da nun die Dinge ein Ziel haben und zweierlei zugleich uns vorgelegt ist, der Tod und das Leben, so wird auch jeder an seinen besonderen Ort gelangen; wie es ja auch zwei Münzen gibt, nämlich eine Münze Gottes und eine dieser Welt; und zwar trägt jede derselben ihr eigenes Gepräge an sich: die Ungläubigen das Gepräge dieser Welt, die Gläubigen aber in Liebe das Gepräge Gottes des Vaters durch Jesus Christus, dessen Leben nicht in uns ist, wenn wir nicht selbst durch ihn bereit sind, auf sein Leiden hin zu sterben …. : Apg 1:25."

(Einer der frühesten und beeindruckendsten Zeugen des Urchristentums, Ignatius v. Antiochien, Märtyerer um 107 n. Chr. aus seinen sieben Sendschreiben, Magnesier Kap. 5)

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"Gesetzes Werke" bei Paulus

Wie man an diesem Auszug aus Origenes gut erkennen kann, hat die Urchristenheit keineswegs an eine "noch nicht durchformulierte" Rechtfertigungslehre geglaubt, wie dies oft dargestellt wird und in die Schriften des Paulus tatsächlich sehr leicht hineininterpretiert werden kann (2Pt 3,16), sondern man hat "das Gesetz" (die Thora) auf zweifache Weise verstanden. Zum Einen wortwörtlich und zum Anderen geistig. "Wortwörtlich, so Origenes, verstehen es die fleischlich gesinnten, geistig die geistig gesinnten". Paulus will also vielmehr vermitteln, dass die bloße Zeremonie der Waschungen, Opferungen und alle weiteren Anweisungen bei Mose keineswegs vor Gott rechtfertigen, sondern allein die tiefere, geistige Bedeutung dieser Dinge, welche also sinnbildlich zu verstehen sind (wie Swedenborg und das gesamte Urchristentum) mit dem "inneren Sinn" im Wort Gottes noch so deutlich bezeugen.
Insofern ist auch zu verstehen, wenn Jesus sagt: Lk 16:17: "Leichter aber ist, dass der Himmel und die Erde vergehen, als dass vom Gesetz ein einziges Häkchen (weg)fällt."
Jesus hielt aber dabei das Gesetz nicht wortwörtlich und damit fleischlich bzw. bloß zeremoniell, wie es an vielen Schriftstellen zum Ausdruck kommt und ihm von den Schriftgelehrten auch vorgeworfen wurde, sondern allein im geistigen, tieferen inneren Sinn - und zwar bis ins Detail. Er hielt es geistig, wie es geistig Gesinnte auch heute noch einzig und allein in Jesus Christus halten können - ohne IHN niemals.


Im Urchristentum gab es also keine Rechtfertigungslehre, sondern allein den (rechtfertigenden) Glauben, dass Jesus Christus den Tod (alles Böse) überwunden hat und allein für denjenigen, der dies in seinem Namen auch tut, zum Erlöser wird. Keine billige Gnade, kein einfacher Weg, sondern das Böse muss tatsächlich in UNS überwunden werden durch Jesus Christus, wobei wir alles uns mögliche dazu tun müssen - wie aus uns selbst und dabei doch ganz aus Gott, aus Jesus Christus.

"[Man] soll genauer darauf achten, dass der Apostel gesagt hat, keiner, der im Fleisch ist, werde durch Werke des Gesetzes gerechtfertigt. Die Werke des Gesetzes beziehen sich nämlich auf die, welche im Fleisch sind, der [innere] Sinn des Gesetzes jedoch ist für jene, die im Geist sind, das heißt für Wesen, die einem höheren Stand angehören und im Himmel Dienst tun.
Meiner Meinung nach muss also das Wort: „Durch Werke des Gesetzes wird niemand, der im Fleisch ist, vor Gott gerechtfertigt“, so verstanden werden, dass niemand, der im Fleisch ist und dem Fleisch gemäß lebt, durch das Gesetz Gottes gerechtfertigt werden kann. Denn der gleiche Apostel erklärt an anderer Stelle: „Wer vom Fleisch bestimmt ist, kann Gott nicht gefallen“ (Röm 8,8), und ebenso anderswo: „Denn das Trachten des Fleisches ist Feindschaft gegen Gott; es unterwirft sich nicht dem Gesetz Gottes und kann es auch nicht“ (Röm 8,7). Der Prophet sagt gleichfalls: „Alles Fleisch ist wie Gras“ (Jes 40,6), und im Evangelium steht geschrieben: „Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt nichts“ (Joh 6,63). Aufgrund dieser Zeugnisse also sagt Paulus, dass nach dem Gesetz Gottes „niemand, der im Fleisch ist, vor ihm gerechtfertigt wird". ..
„Durch das Gesetz kommt es vielmehr zur Erkenntnis der Sünde.“ Wir wollen sehen, inwiefern es durch das Gesetz zur Erkenntnis der Sünde kommt. Da wir durch das Gesetz lernen, was wir tun und lassen sollen, erkennen wir zugleich auch, was Sünde ist und was nicht. Es ist also nicht so, wie die Häretiker dem Gott des Gesetzes vorwerfen, dass das Gesetz die schlechte Wurzel und der schlechte Baum ist (vgl. Lk 6,43)“, durch den die Erkenntnis der Sünde kommt. Es heißt ja nicht: „Aus dem Gesetz“ kommt die Erkenntnis der Sünde, sondern „durch das Gesetz“. Daher soll man begreifen, dass die Sünde durch das Gesetz erkannt wird, nicht aber aus ihm hervorgegangen ist. Wir könnten zum Beispiel sagen: Durch die medizinische Kunst kommt es zur Erkenntnis der Krankheit; man kommt aber nicht auf die Idee, die Medizin als Ursache der Krankheit anzusehen, da man durch sie die Art der Krankheit erkennt. Vielmehr steht fest, dass die Medizin etwas Gutes ist, weil sie uns das Übel erkennen lässt, so dass wir die Krankheit vermeiden können. Daher ist auch das Gesetz gut, durch das man die Sünde wahrnimmt und erkennt."
(Auszug aus: Origenes, Römerbriefkommentar (um 200 n.Chr.) Buch 3, Kap. 19-20)

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Vom (falschen) Gewissen

Die, welche keine inneren Gewissensbande haben, und sich um dieselben nicht kümmern, wissen nicht einmal, was das Gewissen ist, aber versuchen, jede beliebige Sache, auch wenn sie ganz unschuldig ist, als ein Band des Gewissens darzustellen, nämlich als Pflicht, z.B. die eheliche Pflicht. Allein es wurde ihnen kundgetan, dass nur solche Dinge Bande des Gewissens d.h. Pflichten sind, welche sich auf das Gute und Wahre beziehen, und dass sich diese verhalten je nach den Arten der Liebe, ihren Stufen und Verwandtschaften, die sich alle auf den Herrn beziehen, der allein das eigentliche Band ist und es uns zu erkennen gibt.
Es ist bekannt, dass es auch unechte Gewissen gibt, z.B. alle Ketzereien, Phantasien, falsche Ansichten, die man sich zur Gewissenssache macht, oder welche die arglistigen Geister als solche Gewissenssache darstellen, die sie dann auch Bande und Pflichten nennen.

(Aus Swedenborg, Geistiges Tagebuch 3, Kap 3937-3938)

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Von der Führung des HERRN

Wenn daher der Glaube ein wahrer Glaube sein soll, so müssen die Erkenntnisse des Glaubens, welche ihren Grund in der Liebe haben, so eingewurzelt sein, dass der Mensch, wenn er nicht Gutes tut und nach den Erkenntnissen des Glaubens [nicht] handelt, in seinem Gewissen einen Widerspruch fühlt. Deshalb tut jeder, der im wahren Glauben steht, Werke der Liebtätigkeit, und kann gar nicht anders, denn er wird so vom Herrn geführt. .. wer sich [hingegen] darin begründet und bestärkt hat, dass der Glaube allein selig mache, denkt [in Wahrheit] nicht an die Liebe, weil er nicht an gute Werke denkt. Und weil solche [somit] die guten Werke [als zentrale Priorität] entfernen, so entfernen sie auch die Liebe, und demgemäß leben sie auch.

(Aus Swedenborg, Geistiges Tagebuch 3, Kap 3987-3988)

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Sebastian Franck
(1499 - 1542), genannt Frank von Wördt:

„Ich will und mag nicht päpstlich sein:
Der Glaub ist klein
bei Mönchen und bei Pfaffen.
Es wird beim äußerlichen Schein
ihr Herz nicht rein:
Sie machen d'Leut zu Affen.
Der Kirchen Brauch
nährt ihren Bauch,
der ist ihr Gott:
ich merk den Spott;
will mich da nicht vergaffen.“

„Ich will und mag nicht lutherisch sein:
Ist Trug und Schein
sein Freiheit, die er lehret.
An Gottes Haus sie nur abbricht
und bauet nicht.
Das Volk wird mehr verkehret.
Er lehrt: „Glaub! Glaub!“
Macht damit taub‘
und werklos Leut.
Am Tag liegt's heut:
Kein Besserung man höret.“

Mit diesen, beiden Sprüchen, distanziert sich Franck von den geistlosen, veräußerlichten Kirchen, wie er sie nennt, die den Buchstaben festhalten, aber den Geist nicht kennen. Auch die unbiblische Rechtfertigungslehre mit ihren Folgen in seiner Zeit (auch in unserer) lehnt der (urchristliche) Reformator Franck, ab.
Seine Übereinstimmung mit dem Urchristentum und Swedenborg ist bemerkenswert. Es sei an dieser Stelle noch sein sehr empfehlenswertes Werk "Paradoxa" erwähnt.



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