Emanuel Swedenborg - der Innere Sinn im Worte Gottes
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Auszüge der Werke Emanuel Swedenborgs und Auszüge von Texten der ersten Jahrhunderte des Urchristentums und ihre erstaunliche Übereinstimmung.

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Damit man sehe, wie der von der tätigen Liebe getrennte Glaube beschaffen ist, so will ich ihn in seiner Nacktheit hinstellen. In dieser ist er folgender: Dass Gott der Vater, über das menschliche Geschlecht erzürnt, es von Sich gestoßen, und aus Gerechtigkeit beschlossen habe, Sich durch ewige Verdammnis desselben zu rächen; und dass Er zum Sohn gesagt: Steige herab, erfülle das Gesetz, und nehme die ihnen bestimmte Verdammnis auf dich; dann werde Ich Mich vielleicht erbarmen; weswegen dieser herabstieg und das Gesetz erfüllte, und sich ans Kreuz hängen und grausam töten ließ; und dann zum Vater zurückkehrte und sagte: Ich habe die Verdammnis des menschlichen Geschlechtes auf mich genommen, sei nun barmherzig, ich vertrete sie. Da habe Er aber zur Antwort erhalten: Ich kann es nicht gegen sie sein, weil Ich aber dich am Kreuz gesehen habe, und dann dein Blut, so bin Ich barmherzig geworden, dessenungeachtet aber will Ich ihnen nicht verzeihen, sondern dein Verdienst ihnen zurechnen, jedoch nur solchen, die dies anerkennen. Dies soll der Glaube sein, durch den sie selig werden können.

Aus: Die vier Hauptlehren 4.44

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<A HREF="https://www.wlb-stuttgart.de/referate/theologie/swvotxt2/4HL.pdf#page=285">
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Damit aber das eben Gesagte deutlicher erhelle, will ich noch beifügen: „Dass, Gott und Mensch im Herrn nicht zwei sind, sondern eine Person, und zwar völlig eine, wie Seele und Leib eins sind, geht aus vielem, was Er selbst gesagt hatte, deutlich hervor; als: dass der Vater und Er eins seien; dass alles, was der Vater hat, Sein sei, und alles, was Er hat, dem Vater; dass Er im Vater, und der Vater in Ihm sei; dass alles in Seine Hand gegeben worden sei; dass Er alle Gewalt habe; dass er der Gott des Himmels und der Erde sei; dass wer an Ihn glaube, das ewige Leben habe, und dass der Zorn Gottes bleibe über dem, der nicht an Ihn glaube; und weiter: dass sowohl das Göttliche als das Menschliche in den Himmel erhoben worden sei, und dass Er in Ansehung beider zur Rechten Gottes sitze, das ist, allmächtig sei; und mehreres, was von Seinem Göttlich-Menschlichen oben aus dem Wort in großer Menge angeführt wurde; das alles bezeugt, dass Gott sowohl der Person als dem Wesen nach einer, in Ihm eine Dreieinheit, und dass der Herr dieser Gott sei. Dass diese den Herrn betreffenden Lehren jetzt erst bekannt gemacht worden sind, geschah deswegen, weil in der Offb. Kap. 21 und 22 vorausgesagt wurde, dass eine neue Kirche [Ekklesia] am Ende der früheren zu errichten sei, in der dies die Hauptlehre sein soll. Diese Kirche [Ekklesia] ist es, die daselbst unter dem neuen Jerusalem verstanden wird, in das niemand eingehen kann, der nicht den Herrn allein als den Gott des Himmels und der Erde anerkennt, weshalb diese Kirche [Ekklesia] daselbst auch das Weib des Lammes heißt. Ich kann auch verkündigen, dass der ganze Himmel den Herrn allein anerkennt, und dass, wer Ihn nicht anerkennt, nicht in den Himmel eingelassen wird; denn der Himmel ist Himmel aus dem Herrn; gerade jene, aus Liebe und Glauben hervorgehende, Anerkennung macht, dass sie [daselbst] im Herrn sind, und der Herr in ihnen ist, wie Er selbst lehrt bei Joh.14/20: „An jenem Tage werdet ihr erkennen, dass Ich in Meinem Vater bin, und ihr in Mir, und Ich in Euch“. Dann bei ebendemselben: „Bleibet in Mir, so bleibe auch Ich in Euch: Ich bin der Weinstock, ihr die Reben; wer in Mir bleibt, und Ich in Ihm, der bringt viele Frucht; denn ohne Mich könnt ihr nichts tun. Wer nicht in Mir bleibt, ist ausgeworfen“: Joh.15/4-6; 17/22,23.

Aus: Die göttliche Vorsehung, Kap. 263

Weiterlesen unter:
<A HREF="https://www.wlb-stuttgart.de/referate/theologie/swvotxt2/GV.pdf#page=240">
Dass es keine Rechtfertigungslehre gab und demnach auch kein Einreden einer Heilsgewissheit (die nach T. ein gottesfürchtiger Mensch nicht braucht), kommt in voller Übereinstimmung mit Swedenborg u.a. bei Tertullian zum Ausdruck. Er war eine prägende Gestalt des frühen Christentums. Von ihm sind nicht weniger als 31 Schriften erhalten. Hier ein Textauszug:

"Es verachtet ihn aber, wer, nachdem er durch ihn die Erkenntnis von gut und böse erlangt hat, wieder nach dem greift, was er als vermeidenswert erkannt und auch wirklich schon vermieden hat, und so seiner bessern Erkenntnis, d. h. einer Gabe Gottes, Schmach zufügt. Er verschmäht den Geber, indem er die Gabe im Stiche lässt; er leugnet den Wohltäter, indem er die Wohltat nicht in Ehren hält. Wie könnte er noch dem gefallen, dessen Geschenk ihm mißfällt?..
Gewisse Leute behaupten jedoch, es genüge Gott, wenn er im Herzen und im Geiste hochgehalten wird, wenn es gleich in den Handlungen weniger geschähe, und wenn Gottesfurcht und Glaube durch die Sünde nicht verletzt würden. Das würde soviel heißen, als ohne Verletzung der Keuschheit Ehebrüche begehen, ohne Verletzung der kindlichen Liebe seinem Vater Gift mischen. Wie solche ohne Verletzung der Gottesfurcht sündigen, werden sie auch ohne Verletzung der Barmherzigkeit in die Hölle gestoßen werden".

(Tertullian im Jahr 204 n. Chr. aus: "Die Busse" Kap. 5)
Ich sprach nach ihrem Tod mit einigen, die, als sie noch in der Welt lebten, der Welt entsagt und sich einem beinahe einsamen Leben ergeben hatten, um mittelst Abziehung der Gedanken von weltlichen Dingen frommen Betrachtungen obliegen zu können, indem sie glaubten, so den Weg des Himmels zu betreten; allein solche sind im anderen Leben von
trauriger Gemütsart, sie verachten andere, die ihnen nicht ähnlich sind, sie sind ungehalten, dass ihnen nicht vorzugsweise vor anderen ein glückliches Los zuteil wird, indem sie es verdient zu haben glauben; sie bekümmern sich
nicht um andere und wenden sich ab von den Dienstleistungen der Nächstenliebe, durch die eine Verbindung mit dem Himmel statt hat; nach dem Himmel verlangen sie mehr als andere; werden sie aber dahin erhoben, wo die Engel sind, so führen sie Beängstigungen herbei, welche die Seligkeit der Engel stören, weshalb sie abgesondert werden, und sobald sie abgesondert sind, begeben sie sich an wüste Orte, um da ein ähnliches Leben wie in der Welt zu führen.
Der Mensch kann nicht anders zum Himmel gebildet werden, als durch die Welt; in dieser sind die letzten Wirkungen, in die eines jeden Neigung sich endigen muss; sofern diese nicht in Handlungen ausläuft oder sich ergießt, was in Gesellschaft mehrerer geschieht, so erstickt sie, zuletzt so ganz, dass der Mensch seinen Blick nicht mehr auf den Nächsten, sondern bloß auf sich selber richtet; daraus erhellt, dass das Leben der tätigen Nächstenliebe, das darin besteht, dass man gerecht und recht handelt in jedem Werk und bei jeder Verrichtung, zum Himmel führt, nicht aber ein Leben der Frömmigkeit ohne sie. (Himmel und Hölle. Kap. 360)
Nichts wird in der Esoterik mehr gepredigt als das vermeintliche Allheilmittel der Selbstliebe! Um so interessanter ist es was Swedenborg in diesem Zusammenhang sagt. Nämlich, dass das die genau entgegengesetzte und falsche Richtung ist! Dass die Selbstliebe der Gottes- und Nächstenliebe entgegengesetzt ist, wird leider auch von vielen Christen heutzutage nicht mehr erkannt. Selbsthass aufgrund von schweren psychischen Verletzungen heilt in der Regel nicht dadurch, dass man sich Selbstliebe suggeriert, sondern ebenfalls nur in der Gottes- und Nächstenliebe (Vergebung). Dass man sich erst selber lieben muss um andere zu lieben mag sich so schlüssig anhören. Aber die ablehnenden Stimmen in der eigenen Seele kann nur Nächstenliebe und Vergebung bzw. Gott heilen und zum Schweigen bringen.

„Zu den bereits angeführten Ursachen, weshalb die Engel so große Weisheit aufzunehmen vermögen, kommt hinzu, was auch im Himmel die Hauptursache darstellt, dass sie nämlich ohne Selbstliebe sind. Denn je geringer jemandes Eigenliebe ist, desto weiser kann er in göttlichen Dingen sein. Die Eigenliebe verschließt die inneren Bereiche gegen den Herrn und den Himmel, öffnet die äußeren Bereiche und kehrt diese sich selbst zu. Deshalb befinden sich auch alle, bei denen diese Liebe herrscht, in dichter Finsternis in bezug auf alles Himmlische, wie sehr sie auch im Hellen bezüglich des Weltlichen sein mögen. Die Engel hingegen, frei von dieser Liebe, stehen im Licht der Weisheit, da die himmlischen Arten der Liebe, in denen sie sich befinden, das heißt die Liebe zum Herrn und zum Nächsten, die innerlichen Bereiche aufschließen. Denn diese Arten der Liebe stammen vom Herrn, und der Herr selbst ist in ihnen.“ (Himmel und Hölle. Kap. 272)