Emanuel Swedenborg - der Innere Sinn im Worte Gottes
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Auszüge der Werke Emanuel Swedenborgs und Auszüge von Texten der ersten Jahrhunderte des Urchristentums und ihre erstaunliche Übereinstimmung.

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Jesus Christus ist Gott. In diesem Bekenntnis liegt die Kraft und die Verbindung zum Himmel.

Wie wichtig es ist, eine richtige Vorstellung von Gott zu haben, ergibt sich daraus, dass die Vorstellung von Gott das Innerste des Denkens bei allen denen ausmacht, die Religion haben; denn das Ganze der Religion und das Ganze des Gottesdienstes ist auf Gott gerichtet. Weil Gott auf allgemeine und besondere Weise in allem ist, was Sache der Religion und Gottesverehrung ist, darum kann ohne richtige Vorstellung von Gott keine Gemeinschaft mit den Himmeln bestehen. Dies ist der Grund, warum jedes Volk in der geistigen Welt seinen Stellenwert nach seiner Vorstellung von Gott als Menschen erlangt; denn in dieser liegt die Vorstellung vom Herrn und in keiner anderen. Dass der Zustand des Lebens nach dem Tode sich beim Menschen nach der Vorstellung von Gott richtet, in der er sich bestärkt hat, wird klar aus dem Gegensatz, dass nämlich die Leugnung Gottes die Hölle ausmacht, und in der Christenheit die Leugnung der Gottheit des Herrn. (Die göttliche Liebe und Weisheit, Kap. 13)

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Das Göttliche ist nicht im Menschen, sondern fließt allein von Gott in den Menschen ein.

Es ist inzwischen eine weit verbreitete Vorstellung, dass der Mensch aus Körper, Geist und Seele bestehe während der Geist als göttlicher „Geistfunken“ im Menschen verstanden wird. Diese gnostisch/esoterische Vorstellung vom Menschen die in den letzten Jahrzehnten mit fernöstlichen Vorstellungen verknüpft wurde bestand im Urchristentum nicht. Sie verbaut im Menschen nachhaltig die Demut und Hingabe um sich dem lebendigen Gott zu öffnen und verschließt gleichzeitig das Wort Gottes mehr als jede andere Vorstellung auf dieser Welt. Auch Swedenborg kann unter diesem Hintergrund nicht verstanden oder erfasst werden.

„Der Mensch ist nur ein Aufnehmer des Lebens; er ist nicht das Leben in sich [selbst], denn wenn er das Leben in sich [selbst] wäre, so wäre er Gott; deshalb ist der Mensch auch nur Aufnehmer des Guten, denn das Gute ist Angehör des Lebens, weil Liebe und Weisheit [das] Leben sind und das Gute der Liebe, dem Wahren der Weisheit angehört. Dieses Leben kann dem Menschen nicht als sein eigenes zugeschrieben werden, denn der Mensch ist endlich und geschaffen, und der Herr kann Sich nicht in einem anderen erschaffen und verendlichen, denn auf diese Weise wäre Er nicht mehr Gott, sondern das gesamte Menschengeschlecht würde Gott sein und ein jeder für sich, was nur zu denken, nicht nur unvernünftig, sondern auch abscheulich ist; eine derartige Vorstellung von Gott und dem Menschen stinkt in der geistigen Welt wie ein Aas. Hieraus kann man erkennen, dass kein Gutes, das in sich gut ist, und Gutes der Liebtätigkeit genannt wird, vom Menschen aus möglich ist, sondern nur von Gott aus, der allein das Gute selbst und so das Gute in Sich ist. Dieses [Gute] bringt der Herr zwar aus Sich hervor, aber vermittelst des Menschen. Es ist kein anderes Subjekt vorhanden, durch das der Herr aus Sich Gutes hervorbringen kann, als der Mensch. Gleichwohl aber gab der Herr dem Menschen die Fähigkeit, es in sich, ja sogar wie aus sich und so als ihm angehörig zu empfinden, und zwar deshalb, damit er es tue; denn wenn der Mensch fühlen würde, dass es nicht von ihm, sondern vom Herrn sei, so würde er es nicht tun, weil er sich dann nicht für einen Menschen, [ja] nicht einmal für lebendig, und zuletzt nur für einen Automaten halten würde. Auch weiß ich aus Erfahrung, dass der Mensch lieber sterben möchte, als dass er, und zwar mit voller Empfindung, aus einem anderen lebte; ja wenn der Mensch nicht das Gefühl hätte, als tue er das Gute, das er tut, aus sich, so bliebe auch das Gute nicht in ihm, sonder flöße durch ihn hin, wie Wasser durch einen löcherigen Schlauch, und dann könnte er auch nicht für den Himmel gebildet, d. h. gebessert und wiedergeboren werden und hierdurch selig leben in Ewigkeit. Damit aber der Mensch infolge jenes Anscheines das Gute, oder die Liebtätigkeit, die er dem Nächsten erzeigt, nicht sich selbst zuschreiben, und so sich Böses anstatt des Guten aneignen möchte, indem er glaubt, er lebe aus sich und tue so das Gute aus sich, und somit sich zuschreiben würde, was des Herrn ist, gefiel es dem Herrn dieses in Seinem WORT zu offenbaren und zu lehren, denn der Herr sagt: „Wer in Mir bleibt und Ich in ihm, der bringt viele Früchte, denn ohne Mich könnt ihr nichts tun“. Joh.15/5 und auch anderwärts“. (Von der Liebtätigkeit Teil 2, Kap. 2)

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In Gott ist kein Zorn, Hass oder andere niedrige und „menschliche“ Attribute,

wie sie heute vor allem in den evangelikalen Kirchen Gott sehr gerne angedichtet werden. Das sagt u.a. die Bibelstelle Jak. 1,17 aus, dass in Gott keine „Veränderung“ ist sondern gleichbleibende Liebe und kein Wandel von Licht zu Finsternis.
„Irret nicht, liebe Brüder. Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei welchem ist keine Veränderung noch Wechsel des Lichtes und der Finsternis.

"Jahwe oder Gott der Herr verflucht niemand, Er zürnt niemanden, Er führt niemand in Versuchung, Er straft niemand. Geschweige denn, dass Er verfluchte; sondern die teuflische Rotte tut solches.
Aus der Quelle der Barmherzigkeit, des Friedens und der Güte kann solches niemals kommen. Wenn aber hier und sonst hin und wieder im Worte gesagt wird, dass Jahwe Gott nicht nur das Angesicht abwende, zürne, strafe, versuche, sondern auch töte, ja verfluche, so geschieht dies darum, dass man glauben möge, der Herr regiere und ordne alles und jedes im Weltall, auch selbst das Böse, die Strafen, die Versuchungen; und damit, wenn man diese allgemeinste Vorstellung einmal angenommen hat, man alsdann auch lerne, wie Er regiert und ordnet, und dass Er das Böse der Strafe und das Böse der Versuchungen zum Guten wende; die Ordnung des Lehrens und Lernens im Wort geht vom Allgemeinsten aus; daher der Buchstabensinn von solchem Allgemeinsten voll ist".
(Aus: Himmlische Geheimnisse, Kap 245)

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Emanuel Swedenborg

wurde nach eigener Aussage von Jesus Christus in einer Vision beauftragt, den inneren Sinn der Hl. Schrift aufzuzeigen.

Die daraufhin entstehenden Werke sind in der Weltliteratur einzigartig. Umfangreich zeigen sie auf, dass die Hl. Schrift in Entsprechungen und Gleichnissen geschrieben ist und dass es der Geist ist, der lebendig macht.

Aber die Kirche lehnte ihn ab. Und so lehnen ihn auch heute noch viele Christen ab, die unbewusst von der Theologie dieser Kirche geprägt sind.

Denn die kath.- wie auch die evangelische Kirche hat über Jahrhunderte hinweg eine Auslegungstradition des Wortes Gottes entwickelt und weiterentwickelt dessen Grundtenor lautet: So buchstäblich, wortwörtlich und historisch wie möglich sei die Schrift auszulegen.

Dies ist aber nachweislich nicht die Auslegungstradition der Urchristen gewesen, den diese verstanden die Schrift geistig, bildhaft und lebendig, wie es die bildhafte Sprache des Orients auch ist und immer war.

Wenn heutige Christen hingegen Swedenborg lesen, so sagen sie, er entspräche nicht der Hl. Schrift und verwechseln somit die Hl. Schrift mit der heute üblichen Auslegungsart.
Sie behaupten dies aber auch deswegen, weil die Kirche aufgrund dieser buchstäblichen Auslegungsweise, über die Jahrhunderte, auf viele irrtümliche Schlussfolgerungen verfallen ist, wie die Trinitätslehre und die Rechtfertigungslehre und viele andere Hinzufügungen, die keineswegs so im Wort Gottes geschrieben stehen.
Denn die Wahrheit töten jene, die es nur buchstäblich auslegen und sein Geist bleibt ihnen verborgen, ganz wie Paulus spricht:

„Der Buchstabe tötet, der Geist ist es der lebendig macht“. 2.Kor. 3,6

„Ich sehe voraus, dass viele [Leser] das hier Folgende und die Denkwürdigkeiten .. für Erfindungen der Phantasie halten werden; allein ich versichere in Wahrheit, dass sie keine Erfindungen, sondern wirklich Geschehenes und Gesehenes sind; gesehen nicht in irgendeinem Betäubungszustande des Gemüts, sondern im Zustand des völligen Wachens; denn es hat dem Herrn gefallen, sich selbst mir zu offenbaren, und mich auszusenden, dasjenige zu lehren, was [Sache] der neuen Kirche, die unter dem neuen Jerusalem in der Apokalypse verstanden wird, sein soll.
Zu diesem Zweck hat er das Inwendige meines Gemütes und Geistes aufgeschlossen, worauf mir gegeben worden ist, in der geistigen Welt bei den Engeln, und zugleich in der natürlichen Welt bei den Menschen zu sein; und dies nun schon fünfundzwanzig Jahre hindurch“.
(Die eheliche Liebe, Kap. 1)
Das verlorene Wissen der Entsprechungen und symbolischen Bedeutungen

Es hat schon viele gegeben, die sich mit der Auslegung der Offenbarung abgemüht haben; allein da der geistige Sinn des WORTES bisher unbekannt war, so konnten sie die darin verborgenen Geheimnisse nicht sehen; denn diese deckt bloß der geistige Sinn auf, daher die Ausleger verschiedene Mutmaßungen aufgestellt, und die meisten von ihnen das darin Enthaltene auf die Zustände der Weltreiche bezogen, und bloß einiges die Kirche Betreffende damit verbunden haben. Allein die Offenbarung handelt, sowie das ganze WORT, in seinem geistigen Sinn, gar nicht von weltlichen, sondern bloß von himmlischen Dingen, also nicht von Kaisertümern und Königreichen, sondern vom Himmel und der Kirche.
(Die enthüllte Offenbarung Kap. 1)

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Die zentrale Bedeutung des Wortes Gottes

Man liest vom Herrn, als Er in Gegenwart des Petrus, Jakobus und Johannes verklärt wurde, „dass Sein Angesicht wie die Sonne geglänzt habe, Seine Kleider wie das Licht geworden seien; und dass Moses und Elias erschienen seien und mit Ihm sich unterredet haben; und dass eine lichte Wolke die Jünger umhüllt habe, und aus der Wolke eine Stimme gehört worden sei, welche sprach: Dieser ist Mein geliebter Sohn, Ihn höret“: Matth.17/1-5.
Ich bin unterrichtet worden, dass der Herr damals das Wort vorgestellt habe; durch das Angesicht, das wie die Sonne glänzte, Sein göttlich Gutes, durch die Kleider, die wie das Licht geworden seien, Sein göttlich Wahres; durch Moses und Elias das historische und prophetische Wort: durch Moses das Wort, das durch ihn geschrieben wurde, und das historische Wort überhaupt, und durch Elias das prophetische Wort; durch die lichte Wolke, welche die Jünger umhüllte, das Wort im Sinne des Buchstabens; daher man aus ihr eine Stimme hörte, die sprach: Dies ist Mein geliebter Sohn, Ihn höret.
Emanuel Swedenborg: Die Lehre des Neuen Jerusalems von der Heiligen Schrift, Kap. 48
Die verlorene Weisheit der Ensprechungen, wie sie bei den Urchristen noch bestand

„Denn in Gleichnissen und Bildern sprechen eingestandenermaßen die Propheten, und nicht nach dem gewöhnlichen Sinn der Worte“. Sagt Irenäus noch bezeichnend u.a. in seinem 2. Buch „Gegen die Häresien“ Kap. 22, 1-2
Irenäus von Lyon war ein bedeutender Christ um 150 n. Chr. und gilt als Schüler des Polykarp der noch von den Aposteln selbst unterwiesen war.

„Dass das Ganze und Einzelne, was in der Natur ist, sowie auch das Ganze und Einzelne im menschlichen Körper, dem Geistigen entspreche, ist im Werk über »Himmel und Hölle« Nr. 87-105 gezeigt worden; aber was die Entsprechung sei, hat man bisher nicht gewusst; in den ältesten Zeiten hingegen war sie sehr bekannt, denn bei denjenigen, die damals lebten, war die Wissenschaft der Entsprechungen eine Wissenschaft der Wissenschaften, und so allgemein, dass alle ihre Schriften und Bücher in Entsprechungen geschrieben sind. Das Buch Hiob, ein altes Buch, ist voll von Entsprechungen. Die Hieroglyphen der Ägypter, und auch die Fabeln der ältesten Menschen waren nichts anderes; alle alten Kirchen waren Kirchen, die das Himmlische [sinnlich] vorstellten, und auch die Satzungen, nach denen ihre Gottesverehrung eingerichtet war, bestanden aus nichts als Entsprechungen. Ebenso alles, was die Kirche betraf bei den Kindern Jakobs; die Brand- und Schlachtopfer mit ihren Einzelheiten waren Entsprechungen. Ebenso die Stiftshütte mit allem, was sie enthielt; dann auch ihre Feste, z.B. das Fest der ungesäuerten Brote, das Laubhüttenfest und das Fest der Erstlinge; auch das Priestertum Aharons und der Leviten; sowie auch die heiligen Kleider Aharons und seiner Söhne; und außerdem alle Satzungen und Rechte, die ihre Gottesverehrung und ihr Leben betrafen.
Weil nun das Göttliche in der Welt sich in Entsprechungen darstellt, so wurde das Wort in lauter Entsprechungen geschrieben; weswegen der Herr, weil Er aus Seinem Göttlichen sprach, in Entsprechungen gesprochen hat, denn was aus dem Göttlichen ist, das endet in der Natur in solche Dinge, die den göttlichen entsprechen, und die dann die göttlichen Dinge, die himmlisch und geistig heißen, in ihrem Inneren verschließen. Ich bin unterrichtet worden, dass die Menschen von der Ältesten Kirche, die vor der Sündflut war, einen so himmlischen Genius hatten, dass sie mit den Engeln des Himmels redeten, und dass sie mit ihnen reden konnten vermittelst der Entsprechungen, daher sie zu einer solchen Stufe der Weisheit
gelangten, dass sie über alles, was sie auf der Erde sahen, nicht nur natürlich, sondern auch geistig, und so mit den Engeln des Himmels gemeinschaftlich, dachten“.
Auszug aus Swedenborg: Die vier Hauptlehren, Buch 2. Kap. 18


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An den Früchten sollt ihr sie erkennen

Der Mensch kann viel Wahres aus dem Wort und so aus dem Gedächtnis reden, aber wenn es nicht Liebe ist oder Liebtätigkeit, die es hervorbringt, so kann man demselben durchaus keine Heiligkeit beilegen. Wenn aber Liebe und Liebtätigkeit, dann erkennt er es an und glaubt es somit von Herzen. Ebenso ist es mit dem Glauben, von dem so viele reden, dass er allein selig mache. Wenn es nicht die Liebe ist oder Liebtätigkeit, aus welcher der Glaube, so ist es durchaus kein Glaube; die Liebe und Liebtätigkeit ist es, die den Glauben heiligt. Der Herr ist in der Liebe und Liebtätigkeit, nicht aber im losgetrennten Glauben, sondern im losgetrennten Glauben ist der Mensch selbst, in dem nichts als Unsauberes ist, denn wenn der Glaube losgetrennt ist von der Liebe, ist entweder sein eigener Ruhm oder sein eigener Gewinn der Grund, der im Herzen ist und aus dem er redet; dies kann jeder aus eigener Erfahrung wissen. ..
Die, welche bei Leibesleben den Herrn und den Glauben mit solcher Beredsamkeit und zugleich so erheuchelter Andacht, dass die Zuhörer außer sich gerieten, jedoch nicht von Herzen gepredigt hatten, sind im anderen Leben unter denen, die am meisten den Herrn hassen und die Gläubigen verfolgen.
Aus: Himmlische Geheimnisse, Kap. 724

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In göttlicher und geheimnisvoller Weisheit

Die nachfolgenden Worte könnten von Swedenborg stammen, wurden aber um 150 n.Chr. von dem herausragenden Urchristen Clemens v. Alexandrinus verfasst.
Sie zeigen so deutlich, wie anders, wie tiefer und weiser die Urchristen mit der Bibel und dem Neuen Testament umgegangen sind und sich seiner Göttlichkeit aufgrund seines inneren Sinnes bewusst waren.
Und es zeigt ebenso deutlich, wie sehr Swedenborg berufen war und wurde, genau dieses Wissen der Entsprechungen im Wort Gottes der Christenheit wieder zurück zu bringen und damit dessen Tiefe und Einzigartigkeit!
Und im Weiteren zeigt dies auch, wie Einzigartig Swedenborg diesbezüglich unter allen christlichen Schriften, neben der Bibel, in der Welt ist.

"Wir müssen aber genau wissen, dass der Heiland die Seinen nie in Menschenweise, sondern immer mit göttlicher und geheimnisvoller (mystischer) Weisheit lehrt, und darum dürfen wir seine Worte nicht in fleischlicher Weise auffassen, sondern müssen den in ihnen verborgenen Sinn mit dem dazu nötigen sorgfältigen Nachdenken zu erforschen und zu verstehen suchen. Denn auch die Worte, die von dem Herrn selbst den Jüngern ganz eindeutig gesagt zu sein scheinen, erfordern, wie es sich zeigt, wegen des überschwenglichen Maßes der in ihnen enthaltenen Weisheit auch jetzt noch nicht weniger, sondern noch mehr Nachdenken als die in Rätselform gesprochenen Worte. Wenn aber auch die Worte, die von ihm seinen nächsten Jüngern und eben denen, die von ihm Kinder des Himmelreiches genannt worden sind, gedeutet zu sein scheinen, noch mehr Nachdenken erfordern, dann darf man doch gewiss diejenigen Worte nicht oberflächlich mit den Ohren aufnehmen, die so einfach ausgesprochen zu sein scheinen, dass die Hörer nicht einmal eine Frage darüber stellten, die aber für das ganze Endziel, nämlich unsere Erlösung, von Bedeutung sind, deren Verständnis jedoch durch die wunderbare und überhimmlische Tiefe ihres Gedankens verhüllt ist. Vielmehr müssen wir unseren Sinn in den Geist des Erlösers selbst und in das Geheimnis seines Gedankens versenken".
Aus: Clemens Alexandrinus "Welcher Reiche kann gerettet werden" Kap. 5,2-3


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Der „geistige Sinn“

Der Barnabasbrief zählt zu den sehr frühen apostolischen Briefen und dürfte zw. 70 und 132 n. Chr. entstanden sein. Auch in diesem Brief wird explizit, wie bei Swedenborg, von einem „geistigen Sinn“ des Wortes Gottes gesprochen.
Die Auslegungsart dieses Briefes vermittelt eine tiefe und weise Kenntnis der heiligen Schrift und ein sehr schönes, allegorisches Verständnis des Alten Testaments, wie es in der Urchristenheit vielfach üblich war.

"Wenn aber Moses gesagt hat: "Ihr sollet das Schwein nicht essen, noch Adler, noch Habicht, noch Raben, noch einen Fisch, der keine Schuppen an sich hat", so hat er damit in geistigem Sinne drei Lehren gegeben. Ferner sagt er ihnen im Deuteronomium: "Und ich werde diesem Volke meine Satzungen darlegen". Es ist also nicht ein (wirkliches) Gebot Gottes, nicht zu essen, Moses hat vielmehr im geistigen Sinn gesprochen. Das Schwein nun nannte er in diesem Sinne: der Mensch soll nicht verkehren mit Leuten. die den Schweinen ähnlich sind; denn wenn sie in Fülle haben, vergessen sie den Herrn, wenn sie aber Mangel haben, anerkennen sie den Herrn, genau wie das Schwein; solange es zu fressen hat, kennt es seinen Herrn nicht; wenn es aber Hunger leidet, dann raunzt es, und sobald es (Futter) bekommen hat, schweigt es wieder".
(Kap. 10:1-3)


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Ein Gott Vater, der die pure Liebe selbst sein soll, aber der das „Böse anrechnen muss“ und nicht vergeben kann, außer durch ein blutiges Opfer seines Sohnes, ist an Irrtum und Grauenhaftigkeit eines Gottesverständnisses nicht zu überbieten!

Diejenigen, welche sahen, dass dies bloß menschliche Eigenschaften sind und Gottes unwürdig, und Ihm dennoch zugeschrieben wurden, sagten, um das einmal gefasste System der Rechtfertigung zu schützen, dass Zorn, Rache, Verdammung und dergleichen Ausdrücke, Prädikate Seiner Gerechtigkeit seien, und deshalb im Wort oft genannt und Gott zugeschrieben werden. Dabei aber werden im Wort mit Zorn Gottes [etc.] das Böse beim Menschen bezeichnet, welches, weil es wider Gott ist, Zorn Gottes genannt wird, aber nicht als ob Gott auf den Menschen zürnte, sondern weil der Mensch aus seinem Bösem auf Gott zürnt; und weil im Bösen [schon] dessen Strafe liegt, wie im Guten dessen Belohnung, so scheint es, wenn das Böse ihn straft, als ob Gott es tun würde. Es ist damit, wie wenn ein Übeltäter dem Gesetz zuschreibt, dass er gestraft wird, oder dem Feuer, dass er gebrannt wird wenn er die Hand hineinhält, oder dem ausgestreckten Degen in der Hand des sich Schützenden, wenn er in die Spitze hineinrennt. Von dieser Art ist die Gerechtigkeit Gottes. Doch darüber sehe man Mehreres in der „Enthüllten Offenbarung“. Von der Gerechtigkeit und dem Gericht in Gott und von Gott, Kap. 668; dass Ihm Zorn zugeschrieben werde, Kap. 340, 525, 635, 658; dass Ihm Rache zugeschrieben werde, Kap. 658, 806. Dies alles wird Ihm im buchstäblichen Sinn zugeschrieben, weil dieser in Erscheinlichkeit und Entsprechung geschrieben ist, nicht aber im geistigen Sinn, den in diesem ist die Wahrheit in ihrem Licht. Das kann ich versichern, dass die Engel, wenn sie jemand sagen hören, Gott habe aus Zorn die Verdammnis des Menschengeschlechts beschlossen, und werde als Feind durch Seinen Sohn, als einen andern von Ihm gezeugten Gott, wieder versöhnt - es ihnen so ergeht, wie jenen, die infolge der Erschütterung der Eingeweide und des Magens zugleich, zum Brechen gereizt werden. Daher sie fragen: Was kann Unsinnigeres von Gott gesagt werden?
Emanuel Swedenborg, Kurze Darstellung Kap..62


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Weltliche Sorgen verhindern den Umgang mit Engeln

Einige Male geschah es, dass ich eifrig über weltliche Dinge nachdachte, .. alsbald bemerkte ich, dass ich in das Sinnliche herabsank, und dass ich in dem Masse, als mein Denken sich in diese Dinge versenkte, von dem Umgang mit den Engeln entfernt wurde; daraus wurde mir auch klar, dass diejenigen, welche sich in solche Sorgen tief einlassen, im anderen Leben keinen Verkehr mit jenen haben können; denn wenn solche Gedanken das ganze Gemüt einnehmen, ziehen sie den Geist herab, und sind wie Gewichte, welche abwärts ziehen; und wenn (jene Dinge) zum Zweck werden, dann entfernen sie (den Menschen) vom Himmel; denn zu diesem kann der Mensch nur durch das Gute der Liebe und des Glaubens erhoben werden.

Aus: Himmlische Geheimnisse, Kap. 6210

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Die geistige Entsprechungen im Wort stellt die Verbindung zu Gott her.

Dass das Ganze und Einzelne, was in der Natur ist, sowie auch das Ganze und Einzelne im menschlichen Körper, dem Geistigen entspreche, ist im Werk über »Himmel und Hölle« Nr. 87-105 gezeigt worden; aber was die Entsprechung sei, hat man bisher nicht gewusst; in den ältesten Zeiten hingegen war sie sehr bekannt, denn bei denjenigen, die damals lebten, war die Wissenschaft der Entsprechungen eine Wissenschaft der Wissenschaften, und so allgemein, dass alle ihre Schriften und Bücher in Entsprechungen geschrieben sind. Das Buch Hiob, ein altes Buch, ist voll von Entsprechungen. Die Hieroglyphen der Ägypter, und auch die Fabeln der ältesten Menschen waren nichts anderes; alle alten Kirchen waren Kirchen, die das Himmlische [sinnbildlich] vorstellten, und auch die Satzungen, nach denen ihre Gottesverehrung eingerichtet war, bestanden aus nichts als Entsprechungen. Ebenso alles, was die Kirche betraf bei den Kindern Jakobs; die Brand- und Schlachtopfer mit ihren Einzelheiten waren Entsprechungen. Ebenso die Stiftshütte mit allem, was sie enthielt; dann auch ihre Feste, z.B. das Fest der ungesäuerten Brote, das Laubhüttenfest und das Fest der Erstlinge; auch das Priestertum Aharons und der Leviten; sowie auch die heiligen Kleider Aharons und seiner Söhne; und außerdem alle Satzungen und Rechte, die ihre Gottesverehrung und ihr Leben betrafen.
Weil nun das Göttliche in der Welt sich in Entsprechungen darstellt, so wurde das Wort in lauter Entsprechungen geschrieben; weswegen der Herr, weil Er aus Seinem Göttlichen sprach, in Entsprechungen gesprochen hat, denn was aus dem Göttlichen ist, das verliert sich in der Natur in solche Dinge, die den göttlichen entsprechen, und die dann die göttlichen Dinge, die himmlisch und geistig heißen, in ihrem Inneren in sich schließen.

Auszug aus: Swedenborg, Die vier Hauptlehren, Buch 2. Kap. 18-23)

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Die Menschwerdung Gottes

Dass der Herr ein Göttliches und ein Menschliches, das Göttliche von JHWH, dem Vater, das Menschliche von der Jungfrau Maria hatte, ist bekannt. Daher kommt es, Dass Er Gott und Mensch war, und so ein göttliches Wesen, und eine menschliche Natur hatte.
Das göttliche Wesen vom Vater, die menschliche Natur von der Mutter; und Dass Er daher dem Vater gleich war in Hinsicht des Göttlichen, und geringer als der Vater in Hinsicht des Menschlichen. Dann: Dass Er diese von der Mutter angenommene menschliche Natur nicht in das göttliche Wesen umgewandelt, noch derselben beigemischt habe, wie auch die sogenannte Athanasische Glaubenslehre lehrt; denn die menschliche Natur kann nicht in das göttliche Wesen verwandelt, noch ihr beigemischt werden. Und doch heißt es in eben dieser unserer Lehre, Dass das Göttliche das Menschliche angenommen, das ist, sich mit demselben, wie die Seele mit dem Körper, insoweit vereinigt habe, Dass Sie nicht zwei Personen waren, sondern eine. Daraus folgt, Dass Er das Menschliche von der Mutter, das an sich dem Menschlichen eines anderen Menschen ähnlich, und so materiell war, ausgezogen, und das Menschliche vom Vater, das an sich Seinem Göttlichen ähnlich, und so substantiell [selbständig] ist, angezogen habe; wodurch auch das Menschliche göttlich geworden ist. Daher kommt es, Dass der Herr im Wort der Propheten auch in Hinsicht des Menschlichen JHWH und Gott genannt wird, und im Wort der Evangelisten: der Herr, Gott, Messias oder Christus und Sohn Gottes, an Den man glauben soll, und von Dem man errettet werden kann.
Weil nun der Herr von Anfang an ein Menschliches von der Mutter hatte, und dieses nach und nach auszog, so hatte Er deswegen, während Er in der Welt war, zwei Zustände, welche der Zustand der Erniedrigung oder der Entäußerung, und der Zustand der Verherrlichung oder der Vereinigung mit dem Göttlichen, welches der Vater heißt, genannt werden. Der Zustand der Erniedrigung, inwieweit und solang Er im Menschlichen von der Mutter, und der Zustand der Verherrlichung, inwieweit und solang Er im Menschlichen vom Vater war. Im Stand der Erniedrigung betete Er zum Vater, als zu einem von Ihm verschiedenen; im Stand der Verherrlichung aber redete Er mit dem Vater, wie mit Sich selbst. In diesem Zustand sagte Er, Dass der Vater in Ihm, und Er im Vater sei, und Dass der Vater und Er eins seien. Im Stand der Erniedrigung aber unterzog Er Sich Versuchungen, und litt am Kreuz, und bat, der Vater möchte Ihn nicht verlassen; denn das Göttliche konnte nicht versucht werden, und noch viel weniger am Kreuz leiden. Hieraus erhellt nun, Dass Er durch die Versuchung und die beständigen Siege in denselben, und durch das Leiden am Kreuz, welches der Versuchungen letzte war, die Höllen völlig besiegt, und das Menschliche vollkommen verherrlicht hat, wie oben gezeigt wurde.

Auszug aus: Swedenborg, Die Lehre des neuen Jerusalems vom HERRN, Kap 35

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