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Die ZermĂĽrbungsstrategie
#LillyGebert

Um den Bürgern zuvor undenkbare Zumutungen aufzunötigen, setzt der Kapitalismus auf inszenierte Krisen․
Die kanadische Autorin Naomi Klein skizziert im Vorwort ihres 2007 erschienenen Werkes „Die Schock-Strategie: Der Aufstieg des Katastrophenkapitalismus“, wie Krisen zur Umgestaltung sozialer und ökonomischer Verhältnisse genutzt werden können: „Erst Schock durch Krieg oder Katastrophe, dann der sogenannte Wiederaufbau․ Es funktioniert immer nach den gleichen Mechanismen․ Wo vor dem Tsunami Fischer ihren Lebensunterhalt verdienten, stehen heute luxuriöse Hotelressorts, im Irak wurden nach dem Krieg die Staatsbetriebe und die Ölwirtschaft neu verteilt — an westliche Konzerne․ Existenzen werden vernichtet, es herrscht Wildwestkapitalismus der reinsten Sorte“ (1)․ Dass diese Umgestaltung nicht immer im Sinne der Bürgerinnen und Bürger eines Landes vonstattengeht, wird an mehreren historischen Beispielen deutlich․ Wer also sind die Profiteure der Krise?
Die Abschaffung des Individuums
#LillyGebert

Der moderne Mensch trägt sein Innersten zu Markte, lässt sich zunehmend von Algorithmen durchleuchten und steuern․
Seit Jahren erleben wir, wie fortwährend neue Bedingungen dafür gestellt werden, vom Staat nicht schikaniert zu werden: Gesichtserkennung, Fingerabdrücke, Bewegungsprofile․ Als von Tech-Giganten wie Amazon, Apple und Alphabet Daten zur Währung erklärt wurden, gerieten wir — in unserer zunehmenden Angewiesenheit — unter Druck, zur eigenen Existenzsicherung immer mehr über uns preisgeben zu müssen․ Dementsprechend exponiert, schauen wir seither dabei zu, wie die Preisgabe unseres teilweise intimen Innenlebens dazu genutzt wird, uns mittels Algorithmen auszubeuten․
Die Entgeistigung des Intellektuellen
#LillyGebert

Die Bildungselite in Deutschland hat uns nicht „verraten“ — sie ist dabei, zu verschwinden․
Expertokratien beruhen auf der Unmündigkeit der Mehrheit․ Wo der Bürger seiner Ermessensfreiheit entsagt, fallen sie auf fruchtbaren Boden․ Für Platon galt die intellektuelle Vormundschaft einer geistigen Elite noch als Mittel der Selbsterkenntnis, um dem Menschen zur Eingemeindung ins „harmonische Ganze“ zu verhelfen․ Dieses Ideal verlor jedoch seine Unschuld, sobald seine universellen Werte in den Dienst des Weltlichen gestellt wurden․ Um es wiederzuerlangen müssen wir uns auf den aufklärerischen Geist eines Erasmus von Rotterdam zurückbesinnen․
Das Individuum als SĂĽndenbock
#LillyGebert

Wenn der einzelne Mensch als Maßstab der Moral ersetzt und kollektiviert wird, öffnen sich Tür und Tor für Demagogen․
„Wir halten Abstand․“ „Wir lassen uns impfen․“ „Wir sind solidarisch mit der Ukraine․“ In den vergangenen Jahren, als Sätze wie diese täglich hundertfach in den Nachrichten zu lesen waren, stand angeblich immer nur eines im Vordergrund: das größere Wohl der Allgemeinheit․ Es handelte sich nicht einfach nur um Handlungsempfehlungen․ Nein, es waren Befehle, die im Gewand der Nächstenliebe daherkamen․ Diejenigen, die diese Befehle erteilten, wähnten sich in moralischer Überlegenheit – denn sind nicht Recht, Gerechtigkeit und Moral allesamt Werte, die von der Mehrheit definiert werden und gerade dadurch ihre Legitimität erhalten? Nein, warnt Jugendredakteurin Lilly Gebert in ihrem philosophischen Essay und stellt der Macht des Kollektivs die Authentizität des Individuums gegenüber․ Denn jeder ist selbst verpflichtet, über die moralische Gebotenheit der eigenen Handlungen zu reflektieren; die Gesellschaft kann dem Einzelnen diese Aufgabe nicht abnehmen․ Wenn sie es doch tut, geraten Freiheit, Verantwortung und das Denken selbst unter die Räder․
Menschen ohne Mitte
#LillyGebert

Eine gefestigte Identität wäre ein wirksamer Schutz gegen Fremdinteressen, die uns schaden können․
Wie entwickeln wir ein Selbstbewusstsein, das Identität stiftet, selbst wenn wir in einer Massengesellschaft leben und von ihren Zwängen bedrückt werden? Existenznöte und das Bedürfnis, zu einer Gruppe zu gehören, überlagern allzu oft die wirkliche Beschäftigung mit dieser Frage ― und verhindern so die echte Menschwerdung․ Eines ist klar: Die Lösung liegt nicht im Materialismus, denn der Besitz von Dingen kann immer nur kurzfristig und illusorisch die Lücke einer geformten und gefestigten Identität füllen․ Jugendredakteurin Lilly Gebert begibt sich mit Erich Fromm auf eine philosophische Suche nach den Bedingungen der persönlichen Freiheit․