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Wer schweigt, stimmt zu
#UlrikeGuérot

Der Polterzeitgeist hätte nicht so viel Macht, wenn die Mehrheit ihr Schweigen brechen würde․ Exklusivabdruck aus „Wer schweigt, stimmt zu“․
Es war die Abwendung von den großen menschlichen Metaerzählungen, dem Christentum, dem Sozialismus oder dem Anarchismus, es war die Abwendung von Hoffen, Träumen und Glauben, die uns in die augenblickliche Misere geführt hat, und zwar trotz allen Wissens․ Schon in den 1970er-Jahren hat der französische Philosoph Jean-François Lyotard in „La Condition postmoderne: rapport sur le savoir“ gezeigt (1), dass weder die Geschichte als Bühne für den Fortschritt hin zu einer gerechten Gesellschaft taugt noch der rein technologische Fortschritt als Horizont․ Kurz: Es geht um die Wiederentdeckung der Weisheit, an der sich jedes Wissen messen lassen muss․ Mit dieser Weisheit werden wir unsere Intuition stärken, die uns die neue Zeit gestalten lässt, indem wir wieder darauf hören, wie wir uns fühlen, anstatt vom Smartphone diktiert zu bekommen, wie wir uns fühlen sollen․ Wir werden die Smartphones aus den Händen legen und uns wieder an die Hände fassen․ Dann werden wir wieder in die Hände spucken, statt Desinfektionsmittel darin zu zerreiben․ Exklusivabdruck aus „Wer schweigt, stimmt zu: Über den Zustand unserer Zeit․ Und darüber, wie wir leben wollen․“
Der Magnetismus der Macht
#UlrikeGuérot

Da fast alle die Bequemlichkeit der Freiheit vorziehen, kann sich der Totalitarismus auf Samtpfoten einschleichen․ Exklusivabdruck aus „Wer schweigt, stimmt zu“․
Der Begriff der Macht ist so wichtig an dieser Stelle, weil die meisten mit der Macht gehen und nicht mit der Wahrheit․ Denn Macht hat viele Vorteile․ Meistens bringt sie viel Geld mit sich und ist deswegen angenehm․ Man schmĂĽckt sich gerne damit, in der Nähe von Mächtigen zu sein, selbst wenn man es selbst nicht ist․ Kurz: Macht kann verfĂĽhren oder blind machen․ Sie anzukratzen ist oft gefährlich․ Man bezahlt â€” wenn schon nicht mit seinem Leben â€” in Demokratien meistens mit Karriere oder zumindest Statusverlust, weswegen sich die meisten mit der Macht drehen, auch wenn diese frei dreht und man sich ihr besser widersetzen sollte․ Denn wer schweigt, stimmt zu, frei nach Hannah Arendt․ Aber gefangen im eigenen System von Einkommen und Abhängigkeiten, persönlichen Verpflichtungen und Pflichten â€” das weiĂź die Sozialpsychologie seit Langem â€”, tun die meisten eben, was die Mehrheit tut, auch wenn viele dabei ein ungutes GefĂĽhl haben․ Bequemlichkeit kam bei den meisten Menschen schon immer vor Freiheit․ Man geht also mit der Macht und mit der Mehrheit, nicht mit der Wahrheit․ Nichts Neues unter der Sonne! Exklusivabdruck aus „Wer schweigt, stimmt zu: Ăśber den Zustand unserer Zeit․ Und darĂĽber, wie wir leben wollen․“
Der Kreislauf des Krieges
#UlrikeGuérot

Joan Baez sang in ihrem Friedenslied „Where have all the flowers gone?“ über die sinnlose Todesspirale des Krieges, aus der die Menschen bisher keine Lehre ziehen․
Als Ulrike Guérot aufgefordert wurde, ein Lied für die „Friedensnoten“ auszuwählen und einen Text beizusteuern, fiel ihr sofort Joan Baez und ihr immer noch großartiges Lied „Where have all the flowers gone?“ ein․ Es gibt auch eine deutsche Version — „Sag mir, wo die Blumen sind?“ —, aber die englische Fassung findet die Rubikon-Autorin als Originalversion viel schöner — needless to say․ Ein Text zu der Aktion #Friedensnoten․
Der Deserteur als Vorbild
#UlrikeGuérot

Boris Vian sang nach dem Zweiten Weltkrieg ein Loblied auf den Deserteur, in dem er diesen von seinem Stigma befreite, ein feiger Fahnenflüchtiger zu sein․
Das zweite Lied, das Ulrike Guérot unbedingt bei den Friedenssongs dabeihaben wollte, ist „Le Déserteur“ von Boris Vian․ Dieses Chanson ist ein französisches Kultlied aus dem Jahr 1954, in dem der Schriftsteller mit einfachen Worten die Gräuel des Krieges beschreibt․ Viele berühmte Sänger haben es interpretiert, zum Beispiel auch Joan Baez, die hier mit einem anderen Friedenssong vertreten ist․ Es ist jenes Lied, mit dem das hölzerne Schweigen der Nachkriegsgeneration in Frankreich über das absurde Kriegsgeschehen im Zweiten Weltkrieg durchbrochen wurde․ Ein Text zur Aktion Friedensnoten․
Das Vorbild
#UlrikeGuérot

Boris Vian sang nach dem Zweiten Weltkrieg ein Loblied auf den Deserteur, in dem er diesen vom Stigma befreite, ein feiger Fahnenflüchtling zu sein․
Das zweite Lied, das Ulrike Guérot unbedingt bei den Friedenssongs dabeihaben wollte, ist „Le Déserteur“ von Boris Vian․ Dieses Chanson ist ein französisches Kultlied aus dem Jahr 1954, in dem der Schriftsteller mit einfachen Worten die Gräuel des Krieges beschreibt․ Viele berühmte Sänger haben es interpretiert, zum Beispiel auch Joan Baez, die hier mit einem anderen Friedenssong vertreten ist․ Es ist jenes Lied, mit dem das hölzerne Schweigen der Nachkriegsgeneration in Frankreich über das absurde Kriegsgeschehen im Zweiten Weltkrieg durchbrochen wurde․ Ein Text zur Aktion Friedensnoten․
Verrat an Europa
#UlrikeGuérot #HaukeRitz

Die Europäer wurden um den Traum eines geeinten Kontinents betrogen — aus den Trümmern verfehlter Politik heraus sollen wir Europa jetzt neu denken․ Exklusivabdruck aus „Endspiel Europa“․
Ulrike Guérot und Hauke Ritz beleuchten in ihrem neuen Buch die Jahre der Europäischen Union seit 1992 und besinnen sich auf die ursprünglichen europäischen Werte und Ziele: ein souveränes Europa und eine kontinentale Friedensordnung․ Die Entwicklungen, die dem Ukrainekrieg vorangingen, beleuchten sie genau und bringen bisher weitgehend Unbekanntes ans Licht․ Sie fordern ein Umdenken hin zu einem eigenständigen Europa, das gegenüber Amerika und Russland als gleichwertiger Partner auftritt․ Exklusivabdruck aus „Endspiel Europa — Warum das politische Projekt Europa gescheitert ist — und wie wir wieder davon träumen können“․
Die europäische Katharsis
#UlrikeGuérot #HaukeRitz

Statt am Ukrainekrieg zu zerbrechen, sollte Europa mit Russland Frieden schließen und sich an dem Vielvölkerstaat ein Vorbild nehmen․ Exklusivabdruck aus „Endspiel Europa“․
Der Krieg in der Ukraine könnte zum historischen Auslöser werden, Europa tatsächlich neu zu denken, staatlich, aber nicht nationalstaatlich, von einer europäischen Bürgerschaft her․ Denn was für die Ukraine gilt, gilt auch für Europa․ Genau wie sich die heutige Ukraine aus dem ehemaligen Galizien, dem Donbass und der Krim zusammensetzt, die föderal organisiert werden sollten, anstatt sich in Richtung einer nationalen Zentralregierung zu entwickeln, so setzen sich auch die meisten westeuropäischen Staaten aus mehr oder weniger unabhängigen, autochthonen Regionen zusammen, vom Elsass über das Rheinland bis nach Apulien oder Schlesien․ Nationalstaatliche Strukturen werden auch in EU-Europa durch regionale Bewegungen herausgefordert․ Schottland, Korsika oder Katalonien sind nur die aktuellen Beispiele․ Regionen und Städte — Barcelona, Wien oder Hamburg — haben, zusammen mit grenzüberschreitenden Kooperationsräumen, wie etwa dem Alpenraum, dem baltischen Raum oder dem Schwarzmeerraum — sowohl wirtschaftlich wie kulturell das klassische Konzept des Nationalstaates als Einheit längst gesprengt, wenngleich er in absehbarer Zeit nicht gänzlich verschwinden dürfte und nach wir vor in bestimmten Bereichen unersetzbar ist, zum Beispiel zur Durchsetzung des legitimen Gewaltmonopols oder als (Verwaltungs-)Einheit für den Zugang zu sozialen Rechten․ Doch mehr denn je muss Europa in autonomen, kulturell und sprachlich eigenständigen Räumen gedacht werden, die ineinandergreifen, was dazu führen wird, dass immer wieder auch in (sozial-)staatlichen Angelegenheiten die Grenzen des Nationalstaates überschritten werden (1)․ Eventuell könnte dieses Konzept auch auf die Russische Föderation übertragen werden․ Dies müsste aber im Dialog mit Russland geschehen, wobei die EU lernen müsste, den dortigen Gesellschaften die Entscheidung ohne Einflussnahme zu überlassen․ Exklusivabdruck aus „Endspiel Europa — Warum das politische Projekt Europa gescheitert ist — und wie wir wieder davon träumen können“․
Europäische Katharsis
#UlrikeGuérot #HaukeRitz

Statt am Ukrainekrieg zu zerbrechen, sollte Europa mit Russland Frieden schließen und sich an dem Vielvölkerstaat ein Vorbild nehmen․ Exklusivabdruck aus „Endspiel Europa“․
Der Krieg in der Ukraine könnte zum historischen Auslöser werden, Europa tatsächlich neu zu denken, staatlich, aber nicht nationalstaatlich, von einer europäischen Bürgerschaft her․ Denn was für die Ukraine gilt, gilt auch für Europa․ Genau wie sich die heutige Ukraine aus dem ehemaligen Galizien, dem Donbass und der Krim zusammensetzt, die föderal organisiert werden sollten, anstatt sich in Richtung einer nationalen Zentralregierung zu entwickeln, so setzen sich auch die meisten westeuropäischen Staaten aus mehr oder weniger unabhängigen, autochthonen Regionen zusammen, vom Elsass über das Rheinland bis nach Apulien oder Schlesien․ Nationalstaatliche Strukturen werden auch in EU-Europa durch regionale Bewegungen herausgefordert․ Schottland, Korsika oder Katalonien sind nur die aktuellen Beispiele․ Regionen und Städte — Barcelona, Wien oder Hamburg — haben, zusammen mit grenzüberschreitenden Kooperationsräumen, wie etwa dem Alpenraum, dem baltischen Raum oder dem Schwarzmeerraum, sowohl wirtschaftlich wie kulturell das klassische Konzept des Nationalstaates als Einheit längst gesprengt, wenngleich er in absehbarer Zeit nicht gänzlich verschwinden dürfte und nach wie vor in bestimmten Bereichen unersetzbar ist, zum Beispiel zur Durchsetzung des legitimen Gewaltmonopols oder als (Verwaltungs-)Einheit für den Zugang zu sozialen Rechten․ Doch mehr denn je muss Europa in autonomen, kulturell und sprachlich eigenständigen Räumen gedacht werden, die ineinandergreifen, was dazu führen wird, dass immer wieder auch in (sozial)staatlichen Angelegenheiten die Grenzen des Nationalstaates überschritten werden (1)․ Eventuell könnte dieses Konzept auch auf die Russische Föderation übertragen werden․ Dies müsste aber im Dialog mit Russland geschehen, wobei die EU lernen müsste, den dortigen Gesellschaften die Entscheidung ohne Einflussnahme zu überlassen․ Exklusivabdruck aus „Endspiel Europa — Warum das politische Projekt Europa gescheitert ist — und wie wir wieder davon träumen können“․
Angriff auf die Menschenrechte
#UlrikeGuérot

Die deutsche Nachkriegsgesellschaft, die sich geschworen hatte, „den Anfängen zu wehren“, hat dem Ende der Demokratie wenig entgegenzusetzen — Exklusivabdruck aus „Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen“․
Viele von uns hatten sich das anders vorgestellt․ Angesichts der über Jahrzehnte in Deutschland gepflegten, manchmal fast aufdringlichen „Aufarbeitung“ der Nazi-Diktatur, der fortwährenden Mahnungen, dass dergleichen nie wieder passieren dürfe, hatten wir angenommen, eine mögliche neue Angriffswelle des Faschismus würde angesichts unseres geschulten Widerstandsgeists schon gleich zu Anfang brechen․ Die Deutschen hätten ihre Lektion gelernt und würden niemals zulassen, dass auf staatliche Anordnung schon wieder eine Bevölkerungsgruppe diskriminiert und aus dem öffentlichen Leben ausgeschlossen wird․ Heute wissen wir es alle besser․ Man hat beispielsweise ungeimpfte Menschen mit der Begründung, sie seien selbst an ihrem Schicksal schuld, gnadenlos fallen lassen․ Das Recht auf körperliche Unversehrtheit — löchrig․ Das Recht auf Freizügigkeit — Kappes․ Die Menschenwürde — entsetzlich antastbar․ Die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot musste am eigenen Leib erfahren, was es bedeutet, sich gegen eine Meinungs-Phalanx um Markus Lanz und Marie-Agnes Strack-Zimmermann zu stellen․ So erging es nicht wenigen Selberdenkern in den letzten Jahren․ In Ihrem Vorwort zu Marcus Klöckners und Jens Wernickes Bestseller macht Guérot klar: Ohne eine angemessene Aufarbeitung dieses Geschehens ist auch keine Umkehr möglich․