Gedanken zur Losung
509 subscribers
3.13K links
Bekomme täglich die Herrnhuter Losung und die Gedanken zur Losung des CZA's.
Sie kommen täglich um 7 Uhr.


Mehr auf: cza.de
© Herrnhuter Brüdergemeine
herrnhuter.de
Spenden:
losungen.de/spenden
Download Telegram
Mittwoch, der 15.01.2025:
Du sollst nicht ehebrechen.
📖 2. Mose 20,14
Der Mann soll seine Frau nicht vernachlässigen, ebenso nicht die Frau ihren Mann.
🖋 1. Korinther 7,3

💭 Unmöglich oder möglich?

Die heutigen Bibelverse werden sehr verschieden aufgenommen. Für einige ist ganz klar, dass alles andere nicht richtig ist. Andere hingegen sehen darin eine Knebelung der Sexualität, die dem Menschen gar nicht entspricht. In ihren Augen werden Ehen deshalb gebrochen, weil man sie gar nicht halten kann. Und eheliche Pflichten? Das kann ja nur ein Krampf sein.

Ein Blick in unsere Gesellschaft zeigt, dass es für viele nicht machbar ist, eine stabile, dauerhafte Beziehung zu führen – selbst wenn sie es sich vielleicht wünschen. Auch Christen sind davon betroffen. Krisen in Beziehungen, Entfremdung, Zerrüttung und auch Ehebruch machen nicht einfach vor einer Kirchentür halt. Und wenn jemand in Not ist, wie soll ihm oder ihr ein Gebot helfen, an dem man sich gerade reibt? Die Antwort mag ernüchternd sein: Ein Gebot kann nicht helfen. Es kann nur anzeigen, wo man steht. Es gibt nur einen, der uns helfen kann, wenn wir in Beziehungen in schweres oder auch gefährliches Fahrwasser geraten: Gott.

Allerdings sieht Gottes Hilfe manchmal sehr viel praktischer aus, als man erwartet. Die Aufforderung im Lehrtext, den Partner nicht zu vernachlässigen, ist solch ein konkreter Hinweis. Dabei geht es meiner Meinung nach nicht nur um das bloße Ausüben des Geschlechtsaktes, wie es einige verstehen. Wichtig ist, sich einander zuzuwenden und sich gegenseitig wahrzunehmen. Das gilt sowohl für das Intimleben als auch für andere Bereiche. Und es gilt für beide Partner, denn dann kann eine gesunde Beziehung gedeihen. Was kann man aber tun, wenn all das nicht der Fall ist?

Ich glaube, je früher man die Probleme erkennt und nach Lösungen sucht, desto besser. Im Klartext: Wenn man schon zwei Jahre nur noch nebeneinander herlebt, ist man bereits weit vom Kurs abgekommen. Dennoch ist eine Neuausrichtung möglich. Auf diesem Weg wird man aber Hilfe brauchen, von Gott – und vielleicht auch von Menschen. Dafür muss man sich nicht schämen, sondern darf sie dankbar annehmen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

Gebet für diejenigen, die in Beziehungskrisen stehen:

Herr Jesus Christus, du kennst deine Kinder und weißt, wer sich gerade in einer großen Not oder Anfechtung befindet. Komm du mit deiner Klarheit und deinem Geist zu Hilfe. Zeige Wege, die bis jetzt noch nicht sichtbar waren. Heile Verletzungen und schenke Versöhnung. Gib neue Kraft und schenke neue Perspektiven. All das ist uns nicht möglich – aber bei dir, Herr, ist alles möglich, denn du hast sogar den Tod überwunden. Amen.
Donnerstag, der 16.01.2025:
Alle hoffärtigen Augen werden erniedrigt, und die stolzen Männer müssen sich beugen; der HERR aber wird allein hoch sein an jenem Tage.
📖 Jesaja 2,11
Was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist; und was gering ist vor der Welt und was verachtet ist, das hat Gott erwählt, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist, auf dass sich kein Mensch vor Gott rühme.
🖋 1. Korinther 1,27-29

💭 Das Grundproblem der Menschheit

Die heutigen Bibelverse schildern das Grundproblem des Menschen und Gottes Reaktion darauf. „Alle hoffärtigen Augen werden erniedrigt, und die stolzen Männer müssen sich beugen“, so lesen wir es im Losungswort. Geht es darum, dass man auf etwas stolz ist, was man geschafft hat? Ich denke, es geht eher um einen Stolz, der sich gegen Gott erhebt. Das begann ja schon im Paradies und hat sich seitdem nicht verändert. So leben viele Menschen mit der Idee, sie müssten sich letztendlich nur vor sich selbst verantworten. Diese Einstellung wird laut Losungswort irgendwann ein Ende finden.

Interessant ist, dass im Vorfeld des Losungswortes beschrieben wird, was geschieht, wenn Gott dem Menschen die Kontrolle aus der Hand nimmt. Dort heißt es: Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.(1) Was dem Menschen mit all seinem Wissen und bei allem Fortschritt bis heute nicht möglich ist, wird Gott selbst erzeugen.

Im Lehrtext macht der Apostel Paulus deutlich, dass die Weisen und Starken dieser Welt zwar große Beachtung bei Menschen finden, doch das Grundproblem der Menschheit nicht lösen können. Das kann nur Gott. Und er tut es durch einfache Leute, die an Jesus Christus glauben und sein Opfer für sich in Anspruch nehmen. Ich meine: Gott benötigt nicht unsere Weisheit – vielmehr sucht er unser Vertrauen. Dieses ist nicht abhängig von unserem Bildungsgrad. Es ehrt Gott und verlässt sich auf seine Weisheit.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Jes. 2,4 [Luther 2017]

Als Gebet habe ich heute die ersten Verse aus dem 115. Psalm in der Übersetzung der „Guten Nachricht“:

Nicht uns, HERR, nicht uns - nein, deinen Namen bringe zu Ehren! Wir wissen doch, dass du gütig und treu bist!Warum sollen die anderen Völker sagen: „Wo ist er denn, ihr Gott?“Unser Gott? Im Himmel ist er! Und alles, was er will, das tut er auch!Amen
Freitag, der 17.01.2025:
Eines jeden Wege liegen offen vor dem HERRN.
📖 Sprüche 5,21
Richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch ans Licht bringen wird, was im Finstern verborgen ist, und das Trachten der Herzen offenbar machen wird.
🖋 1. Korinther 4,5

💭 Nicht vor der Zeit

Beim heutigen Losungswort stelle ich mir vor, mit vielen anderen Autos auf einer Autobahn zu fahren. Zwar fahren alle in die gleiche Richtung, doch sie haben nicht alle das gleiche Ziel. Manche biegen bei einer Ausfahrt ab, andere fahren weiter, und wieder andere fahren nur in meine Richtung, weil sie zu Hause etwas vergessen haben. Ihr eigentliches Ziel liegt genau in der entgegengesetzten Richtung. In diesem Sinn verstehe ich das Losungswort. Gott sieht nicht nur, auf welchem Weg wir uns gerade befinden, sondern wohin wir tatsächlich wollen. Was für uns Menschen verborgen ist, liegt vor ihm offen.

Welche Bedeutung hat diese Erkenntnis nun für uns? Im Lehrtext ermahnt uns der Apostel Paulus, niemanden vor der Zeit zu richten. Vorausgegangen war, dass Paulus sich gegen Vorwürfe gegen seine Person verteidigte. Doch er beteuerte nicht seine Unschuld, vielmehr schrieb er Folgendes: „Allerdings hat es für mich keinerlei Bedeutung, welches Urteil ihr über mich fällt oder ob sonst irgendeine menschliche Instanz über mich zu Gericht sitzt. Nicht einmal ich selbst maße mir ein Urteil über mich an.“(1) Paulus ging es offensichtlich darum, auch das Urteil über sich selbst Gott zu überlassen.

Weil nur Gott allein weiß, wie es um einen Menschen bestellt ist – ja, wir selbst noch nicht einmal uns selbst vollständig durchschauen – sollten wir vorsichtig mit vorschnellen Urteilen sein. Genau das ist aber ein Phänomen in unseren Tagen. Viele sind schnell dabei, andere zu beurteilen oder auch zu verurteilen. Einige veröffentlichen dann auch gleich ihre Meinungen über andere. Doch auch, wenn ich mein Urteil nicht weiter verbreite, so verbreitet es sich in meinem Inneren. Was aber können wir dagegen tun? Ich denke, zum einen es Gott zu überlassen, wie er einen Menschen sieht. Und zum anderen unsere eigene Einschätzung als unvollkommen anzusehen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) 1.Kor. 4,3 [Neue Genfer Übersetzung]

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich bitte dich, mir zu helfen, anderen Menschen ohne innere Vorbehalte begegnen zu können. Hilf mir, dass meine Erfahrungen und Einschätzungen mich nicht dazu verleiten, jemanden vor der Zeit zu richten. Hilf mir auch, mich nicht selbst zu richten, sondern auf dein Urteil zu warten. Du allein kennst uns und führst uns von falschen Wegen auf deinen guten Weg. Dir will ich vertrauen. Amen.
Samstag, der 18.01.2025:
Du sollst heute wissen und zu Herzen nehmen, dass der HERR Gott ist oben im Himmel und unten auf Erden und sonst keiner.
📖 5. Mose 4,39
Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus.
🖋 Philipper 4,5.7

💭 Sich zu Herzen nehmen

Im heutigen Losungswort forderte Mose das Volk Israel auf, sich zu Herzen zu nehmen, „dass der HERR Gott ist oben im Himmel und unten auf Erden und sonst keiner.“ Wenn man sich etwas zu Herzen nimmt, bedeutet das, dass man diese Sache nicht leicht nimmt. Man lässt sie quasi ganz dicht an sich heran, sodass sie Auswirkungen auf unser Leben hat. Jesus sagte einmal: „Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser bringt Böses hervor aus dem bösen. Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.“(1) Doch inwiefern haben wir Einfluss darauf, was in unseren Herzen ist?

Um es gleich zu sagen: Es geht nicht um Perfektion oder eine ständige Gedankenkontrolle. Wir leben in einer gefallenen Welt und sind erlösungsbedürftige Geschöpfe. Das ist allerdings kein Grund, dass wir alles so hinnehmen müssen. Durch Jesus Christus erhalten wir die Möglichkeit, von vorne anzufangen.(2) Die Philipper, an die der Lehrtext gerichtet war, hatten diese Chance ergriffen. Nun ermutigte sie der Apostel Paulus, das auszuleben, was sie empfangen hatten. Besonders nannte er hierbei ihre Güte, die sich in ihrer Freigiebigkeit ihm gegenüber gezeigt hatte.(3)

Vielleicht lesen wir so etwas mit gemischten Gefühlen. Sollten die Philipper jetzt alle Bedürftigen versorgen? Und müssen wir das womöglich auch? Solche Befürchtungen führen mitunter dazu, dass man Gottes Wort nicht so dicht an sich heranlässt. Der „Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft“, erscheint dann nicht sehr erstrebenswert. Doch genau in ihm liegt die Befreiung davon, alles selbst machen zu müssen. Er, so schreibt Paulus, bewahrt unsere Herzen und Sinne „in Christus Jesus“. Wenn wir Gott vertrauen, dürfen wir auch darauf vertrauen, dass er uns leitet und bewahrt – über unser Verstehen hinaus.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Luk. 6,45 [Luther 2017] (2) 2.Kor. 5,17 (3) Phil. 4,15-18

Gebet:

Lieber Vater im Himmel, du weißt, dass ich mir deine Worte zu Herzen nehmen will. Hilf mir, zu erkennen, was du mir sagen möchtest. Ich danke dir, dass du Geduld mit mir hast. Auch wenn ich nicht alles verstehe, muss ich mich nicht vor dir fürchten. In deinem Frieden möchte ich leben. In Jesu Namen, Amen.
Sonntag, der 19.01.2025:
Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir!
📖 Jesaja 60,1
Unser Gott hat ein Herz voll Erbarmen. Darum kommt uns das Licht aus der Höhe zur Hilfe. Es leuchtet denen, die im Dunkel und im Schatten des Todes leben. Es lenkt unsere Füße auf den Weg des Friedens.
🖋 Lukas 1,78-79

💭 Reflektoren

„Mache dich auf, werde licht“, so beginnt das heutige Losungswort. Doch wie wird man licht, was muss man anstellen, um zu leuchten? Die Fortsetzung des Textes beantwortet diese Frage nicht. Sie kündigt nur an, dass die Herrlichkeit Gottes über den Menschen aufgehen wird.

Dennoch hat das eine etwas mit dem anderen zu tun. An Fahrrädern, Schulranzen und bestimmten Kleidungsstücken werden häufig Reflektoren angebracht. Diese leuchten zwar nicht von sich aus, werden sie jedoch angestrahlt, leuchten sie auf. Ich glaube, genau das ist mit dem Losungswort gemeint. Wir Christen werden aufgefordert, Reflektoren Christi zu sein. Wenn sein Licht uns erleuchtet, dann leuchten wir ebenfalls. Nun liegt es aber mit an uns, ob wir Gottes Licht nur absorbieren – also für uns selbst verwenden – oder es reflektieren. Wie aber reflektieren wir sein Licht oder, wie es im Losungswort heißt, seine Herrlichkeit?

Im Lehrtext lesen wir von dem Licht aus der Höhe, das uns zu Hilfe kommt. Mit diesen Worten wurde das Kommen Jesu Christi angekündigt. Wie ich es verstehe, beleuchtet das Licht Christi zunächst uns selbst, sodass wir uns darin sehen können. Einerseits erkennen wir dort unsere Schuld, die wir vielleicht davor immer verdrängt oder gerechtfertigt hatten. Andererseits entdecken wir aber auch Gottes Gnade, die er uns in Jesus Christus schenkt. So führt dieses Licht dazu, dass wir Vergebung unserer Schuld empfangen, jedoch ebenfalls den Drang verspüren, unser Leben Christus gemäß zu verändern. Genau diese Veränderung bewirkt wiederum, dass Gottes Licht durch uns reflektiert wird, denn andere sehen unseren veränderten Lebenswandel. Einige wenden sich dann ebenfalls dem Licht Jesu Christi zu und erfahren wie wir dessen verändernde Wirkung. Mögen viele von uns solche Reflektoren sein.

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Vater im Himmel, ich möchte das Licht Christi nicht nur absorbieren, sondern reflektieren. Bitte lass dein Licht in mir leuchten. Nimm alles weg, was dich nicht meint, und erfülle mich mit deinem Wesen. Ich bitte dich, dass du mich in das Bild Christi veränderst und sichtbar wird, dass du in mir wohnst. Lass mich so zum Segen für andere werden. Das bitte ich in Jesu Christi Namen, Amen.
Montag, der 20.01.2025:
Der HERR wird dein ewiges Licht und dein Gott wird dein Glanz sein.
📖 Jesaja 60,19
Wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat. Ich bin als Licht in die Welt gekommen, auf dass, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe.
🖋 Johannes 12,45-46

💭 Gottes neue Welt

Im heutigen Losungswort wird etwas vorhergesagt, was wir ebenfalls am Ende der Offenbarung finden: Weder die Sonne noch der Mond, sondern Gott selbst wird das Licht der Menschen sein.(1) Es wird keine Nacht mehr geben und ewiger Frieden herrschen. All das bezieht sich auf Gottes neue Schöpfung am Ende der Zeit. Leben nun Juden wie auch Christen nur mit der Hoffnung auf eine ferne Zukunft? Ich meine, nein. Vielmehr findet die neue Schöpfung heute schon statt.

Im Losungswort wird nämlich das Ende der neuen Schöpfung beschrieben, jedoch nicht der Anfang. Der findet mit Jesus Christus statt. Eine seiner ersten Botschaften war: „Kehrt um zu Gott! Denn jetzt beginnt seine neue Welt!“(2) Diese neue Welt begann aber offensichtlich nicht äußerlich. Noch beleuchten uns Sonne und Mond, noch finden Kriege statt. Noch leiden Millionen von Menschen an Hunger, Verfolgung und Willkür, noch gibt es Krankheit und Tod. Doch in uns kann Gottes neue Welt schon beginnen, wenn Jesus Christus das Licht unseres Lebens wird. Diesen Vorgang beschreibt er im Lehrtext: Wer an ihn glaubt, wird nicht in der Finsternis bleiben.

Für mich bedeutet das: Bevor sich die Welt um uns herum verändert, ist es notwendig, dass der Mensch durch Christus von innen verändert wurde. Daran hat sich meiner Erkenntnis nach nichts geändert, selbst wenn man immer wieder dachte, der Fortschritt bringe uns eine Art Paradies auf Erden. Auch wenn unsere Welt von heute für einen Menschen von vor 2000 Jahren wie eine Zauberwelt erscheinen würde, ist der Mensch tief im Inneren immer noch derselbe. Die Botschaft Jesu hat bis heute an Aktualität nichts verloren.

Gottes neue Schöpfung muss also in uns beginnen, mündet aber in eine komplett neue Welt, in der es keinen Tod mehr geben wird und das Licht Gottes und Christi uns scheinen werden. Darauf freue ich mich schon heute.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Offb. 21,23 Offb. 22,5 (2) Matt. 4,17 [Hoffnung für alle]

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass deine neue Welt schon in uns beginnt. Danke, dass Jesus Christus schon heute mein Licht ist und mich durch das Leben leitet. Das, worauf ich hoffe, hat schon in mir begonnen. Ich bitte dich, mich immer wieder daran zu erinnern, damit ich mich auf die Erfüllung freuen kann. Danke, Vater, Amen.
Dienstag, der 21.01.2025:
Erhalte mich nach deinem Wort, dass ich lebe, und lass mich nicht zuschanden werden in meiner Hoffnung.
📖 Psalm 119,116
Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.
🖋 Johannes 5,24

💭 Hören und glauben

In Psalm 119, aus dem das heutige Losungswort stammt, werden Gottes Weisungen und Gebote ausführlich betrachtet und gepriesen. Dementsprechend ist auch die Bitte des Psalmisten, nicht zuschanden zu werden, eng verbunden mit dem Wort Gottes. Er setzte seine Hoffnung auf Gottes Gnade und bat ihn um Unterweisung in dessen Geboten.(1) Für ihn war Gottes Wort nicht eines unter vielen, sondern der Maßstab, der sein Leben bestimmen sollte.

Die Haltung gegenüber Gottes Wort ist für jeden Menschen von großer Bedeutung. Im Lehrtext erklärt Jesus, dass diejenigen, die sein Wort hören und glauben, „vom Tode zum Leben hindurchgedrungen“ sind. Dies beginnt mit dem Hören. Als Jesus damals lehrte, hatten viele Menschen die Gelegenheit dazu. Doch die Reaktionen waren sehr unterschiedlich. Nicht alle, die ihn hörten, glaubten, dass er wirklich von Gott gesandt war. Vielmehr hielten sie ihn für einen Gotteslästerer und wollten ihn töten.(2)

Obschon all das inzwischen bereits lange her ist, haben Jesu Worte nichts an Aktualität verloren. Noch immer gilt: „Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.“ Das ist die christliche Hoffnung, die Menschen selbst unter Verfolgungen durch Jahrhunderte hindurch Kraft gegeben hat und bis heute gibt.

Wer sich mit der Bibel auseinandersetzt, wird unweigerlich auf Jesus Christus stoßen. Das führt jedoch nicht zwangsläufig zum Glauben. Die Gegner Jesu seinerzeit forschten zwar in den Schriften, verpassten aber dennoch die Wahrheit – und damit das ewige Leben.(3) Gottes Wort zu empfangen und der persönliche Glaube sind also entscheidend. Gott schenke es uns, dass wir wie der Psalmist sagen können: „Erhalte mich nach deinem Wort, dass ich lebe.“

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Ps. 119, 124-125 (2) Joh. 5,17-18 (3) Joh. 5,39-40

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du dein Wort so reichhaltig gibst und sogar deinen Sohn, das lebendige Wort, zu uns gesandt hast. Schenke uns, darauf mit einem glaubensvollen Herzen zu reagieren. Hilf uns, wenn wir zweifeln oder kleingläubig sind. Schenke auch in unserem Land einen Hunger nach deinem Wort, damit viele Menschen vom Tod zum Leben hindurchdringen können. Das bitte ich in Jesu Namen, Amen.
Mittwoch, der 22.01.2025:
Jesaja sprach: Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen.
📖 Jesaja 6,5
„Ich war früher ein Lästerer und ein Verfolger und ein Frevler; aber mir ist Barmherzigkeit widerfahren.“
🖋 1. Timotheus 1,13

💭 Versöhnt!

In der Vorgeschichte zum heutigen Losungswort sprach der Prophet Jesaja zehn Mal ein „Wehe“ über die Zustände in Israel aus. Doch in dem Moment, als er direkt vor dem allmächtigen Gott stand, entdeckte er seine eigene Unzulänglichkeit und rief: „Weh mir, ich vergehe!“ Jesaja spiegelt hier ein typisches menschliches Verhalten wider: Er sah die Sünden der anderen wesentlich deutlicher als die eigenen. Alles, was er vorher anklagte, war gewiss richtig und von Gott inspiriert. Doch Gott hatte Größeres mit seinem Propheten vor: Er sollte nicht nur anklagen, sondern das Kommen und Wirken des Erlösers ankündigen. Dazu musste er jedoch zunächst verstehen, dass er nicht anders war als diejenigen, die er anklagte.

Nun war Jesaja reif für eine tief greifende Erfahrung. Seine eigene Schuld und Unreinheit konnte er nicht einfach verändern oder wiedergutmachen. Er war abhängig von der Barmherzigkeit Gottes. Diese erlebte er, als Gott ihn von seiner Schuld reinigte.(1) Dann war er bereit, die wohl ungewöhnlichste Botschaft Gottes zu verkünden – dass nämlich jemand die Schuld aller Menschen an ihrer statt sühnen wird.(2) All dies erfüllte sich, als Jesus Christus am Kreuz für uns starb.

Heute hört man teilweise sogar von Christen: „Für mich musste Jesus nicht sterben.“ Andere sagen: „Jesus starb nicht am Kreuz, um unsere Schuld zu sühnen, sondern um uns seine Liebe zu zeigen.“ Nun, ich meine, wenn jemand einmal wie Jesaja direkt vor dem lebendigen Gott steht, werden solche Ansichten schnell verblassen. So beschloss Paulus, der uns im Lehrtext die Barmherzigkeit Gottes vor Augen führt, in Korinth die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer allein auf Jesus Christus zu lenken – auf Jesus Christus, den Gekreuzigten. Deshalb brauchen wir nicht zu verzweifeln, wenn uns unser eigenes Versagen vor Augen geführt wird – Jesus Christus hat uns mit Gott versöhnt.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

1) Jes. 6,6-7 (2) Jes. 53,1-11

Als Gebet heute eine Strophe aus dem Lied: „Mir ist Erbarmung widerfahren“

Ich hatte nichts als Zorn verdienet
und soll bei Gott in Gnaden sein;
Gott hat mich mit sich selbst versühnet
und macht durchs Blut des Sohns mich rein.
Wo kam dies her, warum geschieht’s?
Erbarmung ist’s und weiter nichts.
Text: Philipp Friedrich Hiller
Donnerstag, der 23.01.2025:
Meint ihr, dass ihr Gott täuschen werdet, wie man einen Menschen täuscht?
📖 Hiob 13,9
„Ihr seid‘s, die ihr euch selbst rechtfertigt vor den Menschen; aber Gott kennt eure Herzen.“
🖋 Lukas 16,15

💭 Ohne Täuschung

Gott lässt sich nicht täuschen – das ist die Botschaft der heutigen Bibelverse. Sie war an bestimmte Menschen gerichtet, nämlich an Hiobs Freunde sowie an die Pharisäer zu Jesu Zeiten. In beiden Fällen waren es Leute, die Gott ihre eigene Meinung in den Mund legten. Es ging also nicht um irgendeine Täuschung, sondern darum, dass jemand im Namen Gottes auftrat, ohne wirklich dessen Wort und Willen weiterzugeben. Erschwert wurde die Sache noch dadurch, dass sowohl Hiobs Freunde als auch die Pharisäer davon überzeugt waren, das Richtige zu tun und zu sagen. Doch in Wahrheit redeten sie sich das nur ein. Wie aber können wir davor bewahrt bleiben, in solch eine fromme Selbsttäuschung zu geraten?

Nun, die Freunde Hiobs hatten zwar eine gewisse Erkenntnis Gottes, doch in Bezug auf Hiobs Leiden hatten sie das nicht. Aber statt das zuzugeben, bastelten sie sich Erklärungen, die ihnen logisch erschienen. Es wäre besser gewesen, sie hätten geschwiegen, bis Gott selbst ihnen offenbart, was sie sagen sollen. Sie jedoch meinten, Gottes Wege bereits zu verstehen. Tatsächlich ist aber unser aller Erkenntnis Stückwerk.(1) Um also davor bewahrt zu bleiben, Gott Dinge in den Mund zu legen, die er uns nie gesagt hat, sollten wir nicht über das hinausgehen, was wir wirklich von ihm verstanden haben.(2)

Bei den Pharisäern, die ja häufig gegen Jesus auftraten, verhält es sich noch ein wenig anders. Sie hatten einen Machtanspruch, der sie blind und taub für Gottes Wort machte. Im Grunde benutzten sie es für ihre Zwecke und legten den Menschen außerdem noch Regeln auf, die Gott ihnen nie gegeben hatte.(3)

Wie wäre es aber, wenn wir weder Gott noch Menschen täuschen wollen? Wenn wir unsere wahren Motive nicht verstecken, auch nicht unsere Gedanken heiligsprechen, sondern in Gottes Wort forschen? Ich glaube, der Herr wird uns dann Tag für Tag tiefer in die Erkenntnis seiner selbst hineinführen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) 1.Kor. 13,12 (2) Röm. 12,3 (3) Mark. 7,7

Als Gebetsinspiration einen Vers aus Philipper 3,12:

Nicht, dass ich's schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei;ich jage ihm aber nach, ob ich's wohl ergreifen könnte,weil ich von Christus Jesus ergriffen bin.
Donnerstag, der 23.01.2025:
Meint ihr, dass ihr Gott täuschen werdet, wie man einen Menschen täuscht?
📖 Hiob 13,9
„Ihr seid‘s, die ihr euch selbst rechtfertigt vor den Menschen; aber Gott kennt eure Herzen.“
🖋 Lukas 16,15

💭 Ohne Täuschung

Gott lässt sich nicht täuschen – das ist die Botschaft der heutigen Bibelverse. Sie war an bestimmte Menschen gerichtet, nämlich an Hiobs Freunde sowie an die Pharisäer zu Jesu Zeiten. In beiden Fällen waren es Leute, die Gott ihre eigene Meinung in den Mund legten. Es ging also nicht um irgendeine Täuschung, sondern darum, dass jemand im Namen Gottes auftrat, ohne wirklich dessen Wort und Willen weiterzugeben. Erschwert wurde die Sache noch dadurch, dass sowohl Hiobs Freunde als auch die Pharisäer davon überzeugt waren, das Richtige zu tun und zu sagen. Doch in Wahrheit redeten sie sich das nur ein. Wie aber können wir davor bewahrt bleiben, in solch eine fromme Selbsttäuschung zu geraten?

Nun, die Freunde Hiobs hatten zwar eine gewisse Erkenntnis Gottes, doch in Bezug auf Hiobs Leiden hatten sie das nicht. Aber statt das zuzugeben, bastelten sie sich Erklärungen, die ihnen logisch erschienen. Es wäre besser gewesen, sie hätten geschwiegen, bis Gott selbst ihnen offenbart, was sie sagen sollen. Sie jedoch meinten, Gottes Wege bereits zu verstehen. Tatsächlich ist aber unser aller Erkenntnis Stückwerk.(1) Um also davor bewahrt zu bleiben, Gott Dinge in den Mund zu legen, die er uns nie gesagt hat, sollten wir nicht über das hinausgehen, was wir wirklich von ihm verstanden haben.(2)

Bei den Pharisäern, die ja häufig gegen Jesus auftraten, verhält es sich noch ein wenig anders. Sie hatten einen Machtanspruch, der sie blind und taub für Gottes Wort machte. Im Grunde benutzten sie es für ihre Zwecke und legten den Menschen außerdem noch Regeln auf, die Gott ihnen nie gegeben hatte.(3)

Wie wäre es aber, wenn wir weder Gott noch Menschen täuschen wollen? Wenn wir unsere wahren Motive nicht verstecken, auch nicht unsere Gedanken heiligsprechen, sondern in Gottes Wort forschen? Ich glaube, der Herr wird uns dann Tag für Tag tiefer in die Erkenntnis seiner selbst hineinführen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) 1.Kor. 13,12 (2) Röm. 12,3 (3) Mark. 7,7

Als Gebetsinspiration einen Vers aus Philipper 3,12:

Nicht, dass ich's schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei;ich jage ihm aber nach, ob ich's wohl ergreifen könnte,weil ich von Christus Jesus ergriffen bin.
Freitag, der 24.01.2025:
Die sich halten an das Nichtige, verlassen ihre Gnade.
📖 Jona 2,9
Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst.
🖋 Philipper 2,3

💭 Gnade und Demut

Das heutige Losungswort betete der Prophet Jona an einem äußerst ungewöhnlichen Ort. Er befand sich nämlich im Bauch eines großen Fisches, der ihn auf Gottes Befehl in einem Sturm verschlungen hatte.(1) Überhaupt ist Jonas Geschichte sehr besonders. Als er von Gott den Auftrag erhielt, den Menschen in Ninive Gottes Gericht anzukündigen, machte er sich zwar auf den Weg – allerdings in die entgegengesetzte Richtung. Er wollte diesen Auftrag nicht ausführen und versuchte alles, um sich Gott zu entziehen, was jedoch misslang.(2) So landete er schließlich im Bauch des Fisches.

Mancher würde so etwas vielleicht als Strafe empfinden. Doch derselbe Jona, der zuvor noch vor Gott hatte fliehen wollen, dankte ihm nun für seine Rettung.(3) Bald darauf sprach Gott erneut zu dem Fisch, worauf dieser Jona aufs trockene Land ausspuckte. Dort erhielt er erneut den Auftrag, nach Ninive zu gehen – und dieses Mal ging er.(4)

Jonas Geschichte ist ein Paradebeispiel dafür, dass ein Mensch Gott zwar hören kann, aber völlig anderer Meinung ist und dementsprechend handelt. Sie ist aber auch ein Paradebeispiel dafür, dass niemand Gott das Heft aus der Hand nehmen kann. Er kam bei Jona und auch bei den Menschen in Ninive zum Ziel: Rettung. Jona erlebte dabei etwas ganz Entscheidendes: Gott ist gerecht – und er ist gnädig. Doch obwohl Jona die Gnade für sich persönlich gerne in Anspruch nahm, hatte er Mühe, als Gott die Bewohner von Ninive allen Ankündigungen entgegen doch nicht vernichtete.(5)

Im Lehrtext schreibt der Apostel Paulus den Philippern, nichts aus Selbstsucht oder Eitelkeit zu tun, und andere höher als sich selbst zu achten. Ich meine, das gilt ebenfalls dafür, wenn wir Gottes Gnade erhalten. Sie ist auch für diejenigen da, von denen wir meinen, sie hätten sie nicht verdient. Tatsächlich hat das aber niemand. Wer von Gott begnadigt wird, sollte sich selbst nicht für etwas Besseres halten und sie jedem gönnen.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Jona 2,1 (2) Jona 1,1-16 (3) Jona. 2,2-10 (4) Jona 3,1-3 (5) Jona 4,1-3

Gebet:

Vater im Himmel, ich danke dir für die Gnade, die du uns in Jesus Christus schenkst. Hilf uns, unsere Herzen weitzumachen für alle, die noch dazukommen. Wen du annimmst, den will ich ebenfalls annehmen. In Jesu Namen, Amen.
Samstag, der 25.01.2025:
Der HERR wird sich wieder über dich freuen, dir zugut, wie er sich über deine Väter gefreut hat.
📖 5. Mose 30,9
Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er ist seinem Volk zu Hilfe gekommen und hat es erlöst. Er hat uns einen starken Retter gesandt, einen Nachkommen seines Dieners David.
🖋 Lukas 1,68-69

💭 Plan „B“

Die Vorgeschichte zum heutigen Losungswort ist eine lange Rede des Mose an das Volk Israel über Segen und Fluch. Gott kündigt an, was geschehen wird, wenn Israel seine Gebote hält: Segen in allen Lebensbereichen. Ihre Vorhaben werden gelingen, Feinde werden in die Flucht geschlagen, vor Krankheiten bleiben sie bewahrt, mit Kindern werden sie beschenkt und in allem Überfluss haben. Verlassen sie jedoch Gottes Gebote, so wird ihr ganzes Leben unter einem Fluch stehen. Dieser ist so schrecklich, dass er schier unsere Vorstellungskraft überschreitet.(1)

Man könnte nun denken, mehr gäbe es dazu nicht zu sagen. Israel soll sich zwischen Segen und Fluch entscheiden. Tatsächlich geht es aber weiter. Mose präsentiert dem Volk Gottes Plan „B“ – ich nenne ihn einmal Plan „Barmherzigkeit“. Dieser beginnt mit folgenden Worten: Wenn ihr bei den Völkern seid, zu denen der Herr, euer Gott, euch verstoßen hat; wenn ihr dann zum Herrn, eurem Gott, zurückkehrt und ihr und eure Kinder beginnen, den Geboten, die ich euch heute gegeben habe, mit ganzem Herzen und mit aller Kraft zu gehorchen, wird der Herr euer Schicksal wieder zum Guten wenden. Er wird sich euer erbarmen und euch wieder aus allen Völkern sammeln, unter die er euch verstreut hat.(2) Das Losungswort ist Teil dieses Plans.

Nun glaube ich, dass sich dieser Plan in Jesus Christus erfüllt hat. Dem Segen folgte der Fluch, weil niemand wirklich dauerhaft in Gottes Ordnungen lebt. Doch genau hier greift Gottes Barmherzigkeit. Im Lehrtext lesen wir von dem Retter. Über ihn heißt es: Christus Jesus ist in die Welt gekommen, um Sünder zu retten.(3) Wie gut, dass es diesen Plan „B“ gibt. Wie gut, dass Jesus Christus zu uns kam. Durch ihn können wir leben, selbst wenn wir von Gott und seinem Wort weit entfernt waren. Es gibt einen Weg zurück: Gottes Plan „B“.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) 5.Mos. 28,15-68 (2) aus 5.Mos. 30,1-3 [Neues Leben Übersetzung] (3) 1.Tim. 1,15 [Zürcher Bibel]

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir für diesen Plan „B“. Du hast mich aus der Verlorenheit und Gottesferne zu dir gezogen und mein Leben auf einen festen Grund gestellt. Deine Gnade und Barmherzigkeit erlebe ich jeden Tag neu. So danke ich dir für Jesus Christus, deinen Sohn, und möchte nie wieder zurück in ein Leben ohne dich. Danke, Vater. Amen.
Samstag, der 25.01.2025:
Der HERR wird sich wieder über dich freuen, dir zugut, wie er sich über deine Väter gefreut hat.
📖 5. Mose 30,9
Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er ist seinem Volk zu Hilfe gekommen und hat es erlöst. Er hat uns einen starken Retter gesandt, einen Nachkommen seines Dieners David.
🖋 Lukas 1,68-69

💭 Plan „B“

Die Vorgeschichte zum heutigen Losungswort ist eine lange Rede des Mose an das Volk Israel über Segen und Fluch. Gott kündigt an, was geschehen wird, wenn Israel seine Gebote hält: Segen in allen Lebensbereichen. Ihre Vorhaben werden gelingen, Feinde werden in die Flucht geschlagen, vor Krankheiten bleiben sie bewahrt, mit Kindern werden sie beschenkt und in allem Überfluss haben. Verlassen sie jedoch Gottes Gebote, so wird ihr ganzes Leben unter einem Fluch stehen. Dieser ist so schrecklich, dass er schier unsere Vorstellungskraft überschreitet.(1)

Man könnte nun denken, mehr gäbe es dazu nicht zu sagen. Israel soll sich zwischen Segen und Fluch entscheiden. Tatsächlich geht es aber weiter. Mose präsentiert dem Volk Gottes Plan „B“ – ich nenne ihn einmal Plan „Barmherzigkeit“. Dieser beginnt mit folgenden Worten: Wenn ihr bei den Völkern seid, zu denen der Herr, euer Gott, euch verstoßen hat; wenn ihr dann zum Herrn, eurem Gott, zurückkehrt und ihr und eure Kinder beginnen, den Geboten, die ich euch heute gegeben habe, mit ganzem Herzen und mit aller Kraft zu gehorchen, wird der Herr euer Schicksal wieder zum Guten wenden. Er wird sich euer erbarmen und euch wieder aus allen Völkern sammeln, unter die er euch verstreut hat.(2) Das Losungswort ist Teil dieses Plans.

Nun glaube ich, dass sich dieser Plan in Jesus Christus erfüllt hat. Dem Segen folgte der Fluch, weil niemand wirklich dauerhaft in Gottes Ordnungen lebt. Doch genau hier greift Gottes Barmherzigkeit. Im Lehrtext lesen wir von dem Retter. Über ihn heißt es: Christus Jesus ist in die Welt gekommen, um Sünder zu retten.(3) Wie gut, dass es diesen Plan „B“ gibt. Wie gut, dass Jesus Christus zu uns kam. Durch ihn können wir leben, selbst wenn wir von Gott und seinem Wort weit entfernt waren. Es gibt einen Weg zurück: Gottes Plan „B“.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) 5.Mos. 28,15-68 (2) aus 5.Mos. 30,1-3 [Neues Leben Übersetzung] (3) 1.Tim. 1,15 [Zürcher Bibel]

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir für diesen Plan „B“. Du hast mich aus der Verlorenheit und Gottesferne zu dir gezogen und mein Leben auf einen festen Grund gestellt. Deine Gnade und Barmherzigkeit erlebe ich jeden Tag neu. So danke ich dir für Jesus Christus, deinen Sohn, und möchte nie wieder zurück in ein Leben ohne dich. Danke, Vater. Amen.
Sonntag, der 26.01.2025:
Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.
📖 Jesaja 42,3
Seht zu, dass ihr nicht eins dieser Geringen verachtet!
🖋 Matthäus 18,10

💭 Eine andere Sicht

Das heutige Losungswort wird sowohl im Alten wie auch im Neuen Testament zitiert.(1) In beiden Fällen bezieht es sich auf den Messias, also auf Jesus Christus. Was bedeutet es nun, dass Jesus das geknickte Rohr nicht zerbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen wird? Ich verstehe das so: Selbst wenn ein Mensch nur ganz schwach nach Gott fragt, sodass man es von außen kaum erkennen kann, wird Jesus Christus daran wirken, das geknickte Rohr wieder aufzurichten und den glimmenden Docht wieder zu entfachen.

Viele Menschen erscheinen nach außen kaum als Christ. Vielleicht können sie weder mit der Bibel noch mit Jesus Christus noch mit der Kirche etwas anfangen. Doch da ist immer noch diese innere Sehnsucht nach Gott. Vielleicht beten sie abends heimlich zu ihm. Vielleicht möchten sie auch anders leben, als sie es gerade tun. Was es auch sei, Jesus Christus wird sie hören. Die Frage ist, ob auch wir sie hören. Natürlich wissen wir nicht, was in einem Menschen gerade vor sich geht. Das weiß nur Gott. Es gibt üble Typen, die sich heimlich nach ihm sehnen, und fromme Mitmenschen, in denen alles kalt ist. Wir können uns aber davor hüten, vom Äußeren eines Menschen gleich auf sein Inneres zu schließen.

Im Lehrtext geht es um Kinder oder um Menschen mit einem kindlichen Glauben. Sie sollen wir nicht verachten. Den Grund liefert die Fortsetzung des Verses: Seht zu, dass ihr nicht eins dieser Geringen verachtet! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel schauen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel.(2) Menschen, die in unseren Augen vielleicht gering wirken, werden im Himmel von Engeln begleitet, die direkt vor Gott stehen.

All das zeigt mir, jedem Menschen mit Respekt zu begegnen, denn ich weiß nicht, wie er bzw. sie von Gott gesehen wird. Diese Haltung führt zu einem anderen Miteinander und bewahrt uns davor, respektlos und abfällig über andere zu denken oder zu reden.

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Matt. 12,20 (2) Matt. 18,10 [Zürcher Bibel]

Gebet:
Herr Jesus Christus, bitte hilf mir, meine Mitmenschen so zu sehen, wie du sie siehst. Bewahre mich bitte davor, sie von dem her zu beurteilen, wie sie äußerlich erscheinen. Schenke mir Respekt und bewahre mich vor Überheblichkeit. Das alles bitte ich in deinem Namen, Jesus, Amen.
Montag, der 27.01.2025:
Erhöre uns nach der wunderbaren Gerechtigkeit, Gott, unser Heil.
📖 Psalm 65,6
Das ist die Zuversicht, mit der wir vor ihm reden: Wenn wir um etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns.
🖋 1. Johannes 5,14

💭 Er hört uns

In den heutigen Bibelversen geht es um Gebet und Erhörung. David, der Gott im Losungswort um Erhörung bat, war davon überzeugt: „Du erhörst Gebet; darum kommt alles Fleisch zu dir.“(1) Etwas Ähnliches bringt der Apostel Johannes im Lehrtext zum Ausdruck, wenn er sagt, dass er sich voller Zuversicht an Gott wendet. Auch er war sich sicher: Gott hört uns, wenn wir um etwas nach seinem Willen bitten.

Haben wir auch diese Zuversicht, wenn wir beten? Oder wagen wir es gar nicht mehr und denken im Stillen: „Das bringt ja doch nichts …“? Nun, ich gehe davon aus, dass sowohl David als auch Johannes nicht nur Gebetserhörungen erlebten, sondern auch damit zurechtkommen mussten, dass nicht alles erhört wurde. Dennoch hielten sie daran fest, dass Gott sie hört und dass es sich lohnt, zu ihm zu kommen. Was machte sie da so sicher?

Es war ihre Verbindung mit Gott, ja noch mehr Gottes Verbindung mit ihnen. So sagte David: „Glücklich ist jeder, den du erwählt hast und der zu deinem Heiligtum kommen kann! Dort, in deinem Tempel, segnest du uns mit allem Guten und stillst unsere Sehnsucht.“(2) Die Zugehörigkeit zu Gott geht von ihm aus. Wie ein Mensch damit umgeht, liegt wiederum bei ihm selbst. Um im Bild des Psalms zu bleiben: Es liegt an uns, ob wir in den Tempel Gottes gehen, damit unsere Sehnsucht gestillt wird.

Auch Johannes sprach von der Verbindung zu Gott: „Wer glaubt, dass Jesus der von Gott versprochene Retter ist, der ist ein Kind Gottes.“(3) Gibt es eine größere Nähe zu Gott, als sein Kind zu sein? Wir dürfen voll Vertrauen zu ihm „Unser Vater im Himmel“ sagen, nicht weil wir uns etwas damit anmaßen, sondern weil er es so wollte. Aus dieser Nähe entsteht der Wunsch, seinen Willen zu erkennen und danach zu streben. Wenn wir ihn um etwas bitten, können wir darauf vertrauen, dass er uns hört. Wann und wie er darauf antwortet, liegt in seiner Hand. Doch eines dürfen wir wissen: Er ist immer bei uns.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Ps. 65,3 [Luther 2017] (2) Ps. 65,5 [Hoffnung für alle] (3) 1.Joh. 5,1 [Hoffnung für alle]

Gebet:
Herr Jesus Christus, wie deine Jünger bekennen wir, dass du der Einzige bist, zu dem wir gehen können, denn nur du schenkst Worte, die zum ewigen Leben führen. Du kennst uns in der Tiefe und weißt, was wir wann brauchen. Schenke mir immer wieder das Vertrauen, dass du nie zu spät kommst. Danke, dass du alle Zeit bei mir bist und mit mir durch alles hindurchgehst. Amen.
Montag, der 27.01.2025:
Erhöre uns nach der wunderbaren Gerechtigkeit, Gott, unser Heil.
📖 Psalm 65,6
Das ist die Zuversicht, mit der wir vor ihm reden: Wenn wir um etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns.
🖋 1. Johannes 5,14

💭 Er hört uns

In den heutigen Bibelversen geht es um Gebet und Erhörung. David, der Gott im Losungswort um Erhörung bat, war davon überzeugt: „Du erhörst Gebet; darum kommt alles Fleisch zu dir.“(1) Etwas Ähnliches bringt der Apostel Johannes im Lehrtext zum Ausdruck, wenn er sagt, dass er sich voller Zuversicht an Gott wendet. Auch er war sich sicher: Gott hört uns, wenn wir um etwas nach seinem Willen bitten.

Haben wir auch diese Zuversicht, wenn wir beten? Oder wagen wir es gar nicht mehr und denken im Stillen: „Das bringt ja doch nichts …“? Nun, ich gehe davon aus, dass sowohl David als auch Johannes nicht nur Gebetserhörungen erlebten, sondern auch damit zurechtkommen mussten, dass nicht alles erhört wurde. Dennoch hielten sie daran fest, dass Gott sie hört und dass es sich lohnt, zu ihm zu kommen. Was machte sie da so sicher?

Es war ihre Verbindung mit Gott, ja noch mehr Gottes Verbindung mit ihnen. So sagte David: „Glücklich ist jeder, den du erwählt hast und der zu deinem Heiligtum kommen kann! Dort, in deinem Tempel, segnest du uns mit allem Guten und stillst unsere Sehnsucht.“(2) Die Zugehörigkeit zu Gott geht von ihm aus. Wie ein Mensch damit umgeht, liegt wiederum bei ihm selbst. Um im Bild des Psalms zu bleiben: Es liegt an uns, ob wir in den Tempel Gottes gehen, damit unsere Sehnsucht gestillt wird.

Auch Johannes sprach von der Verbindung zu Gott: „Wer glaubt, dass Jesus der von Gott versprochene Retter ist, der ist ein Kind Gottes.“(3) Gibt es eine größere Nähe zu Gott, als sein Kind zu sein? Wir dürfen voll Vertrauen zu ihm „Unser Vater im Himmel“ sagen, nicht weil wir uns etwas damit anmaßen, sondern weil er es so wollte. Aus dieser Nähe entsteht der Wunsch, seinen Willen zu erkennen und danach zu streben. Wenn wir ihn um etwas bitten, können wir darauf vertrauen, dass er uns hört. Wann und wie er darauf antwortet, liegt in seiner Hand. Doch eines dürfen wir wissen: Er ist immer bei uns.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Ps. 65,3 [Luther 2017] (2) Ps. 65,5 [Hoffnung für alle] (3) 1.Joh. 5,1 [Hoffnung für alle]

Gebet:
Herr Jesus Christus, wie deine Jünger bekennen wir, dass du der Einzige bist, zu dem wir gehen können, denn nur du schenkst Worte, die zum ewigen Leben führen. Du kennst uns in der Tiefe und weißt, was wir wann brauchen. Schenke mir immer wieder das Vertrauen, dass du nie zu spät kommst. Danke, dass du alle Zeit bei mir bist und mit mir durch alles hindurchgehst. Amen.
Freitag, der 31.01.2025:
Herr, tue meine Lippen auf, dass mein Mund deinen Ruhm verkündige.
📖 Psalm 51,17
Wir können‘s ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.
🖋 Apostelgeschichte 4,20

💭 Der Ruhm Gottes

Das heutige Losungswort wirkt so, als ob David, der Schreiber, Gottes Ruhm verkündigen möchte, aber irgendetwas ihn davon abhält. So bittet er Gott darum, ihm dabei zu helfen. Liest man den gesamten Psalm 51, so wird auch schnell klar, was David den Mund verschloss. Ihm wurde gerade die schlimmste Sünde seines Lebens vor Augen gehalten. Der Prophet Nathan hatte ihn mit einem Ehebruch und Mord konfrontiert, den David dann auch zugab. Dieser Psalm schildert die Reaktion nach seiner schrecklichen Tat. Er bat Gott um Vergebung. Wie aber soll man in solch einem Tiefpunkt seines Lebens noch Gottes Ruhm verkündigen? Wer glaubt denn noch einem Lobpreissänger, der ein Mörder ist? Obwohl sich David gewiss entsetzlich schämte, wollte er nicht verstummen, sondern immer noch Gottes Ruhm verkündigen. Diesmal aber nicht aus einer erhabenen Position heraus, sondern mit einem zerschlagenen Herzen.

Im Lehrtext lesen wir, was Petrus und Johannes vor dem Hohen Rat sagten, als dieser ihnen befehlen wollte, nicht mehr im Namen Jesu zu predigen. Sie ließen sich nicht einschüchtern, weil sie offensichtlich so begeistert und mit Gottes Kraft erfüllt waren, dass es ihnen nicht möglich war, das zu verschweigen, was sie mit Jesus erlebt hatten. Nun war es aber nicht lange her, dass Petrus aus Angst seinen Herrn verleugnet hatte. Kann man da so vollmundig auftreten, wie er es tat?

Entscheidend ist, wie ich meine, wie wir Gott rühmen und was wir von ihm verkündigen. Man kann ihn so rühmen, dass man mit Worten und mit der Art, wie man auftritt, deutlich macht: „Gott ist groß, und ich bin ok.“ Was aber verkündet ein Mensch, der sich gerade vor Gott versündigt hat? Sollte so jemand nicht lieber schweigen? Ich glaube nicht. Vielmehr sollte er bzw. sie singen: „Gott ist barmherzig, er hat mir vergeben.“ Gottes Ruhm ist seine Barmherzigkeit. Das zu verkündigen, können und sollten wir nicht lassen, auch wenn wir versagt haben.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass ich mich weder vor dir noch vor Menschen verstellen muss. Du kennst mein Leben, hast mein Versagen gesehen, und auch meine Schuld war dir nicht verborgen. Doch ich habe in Jesus, deinem Sohn, Erbarmen gefunden. Davon will ich singen und berichten. So hilf mir, wie du einem David geholfen hast, dass ich nicht schweige, sondern ebenfalls deinen Ruhm verkündige. Amen.
Samstag, der 01.02.2025:
Viele, die im Staub der Erde schlafen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande.
📖 Daniel 12,2
Dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und Lebende Herr sei.
🖋 Römer 14,9

💭 Himmel und Hölle

„Gibt es den Himmel?“ Diese Frage werden vermutlich viele bejahen. Fragt man jedoch: „Gibt es die Hölle?“, so werden die Antworten schon verhaltener. Im heutigen Losungswort lesen wir etwas von beiden: von einer Auferstehung der Toten, von einem ewigen Leben sowie von einer ewigen Schmach und Schande. Wie können wir solch eine Ankündigung verstehen?

Die Vorgeschichte war, dass Daniel sich zum Fasten und Gebet zurückgezogen hatte, um Gottes Wege besser zu verstehen. Plötzlich erschien ihm ein Engel und berichtete, was in den letzten Tagen der Erde geschehen soll. Zum Schluss sprach er von der Auferstehung der Toten und dem Gericht. Wird das alles wirklich so stattfinden? Nun, wie ich es sehe, hängt das nicht davon ab, was wir glauben oder nicht, sondern was Gott geplant hat. Deshalb halte ich es für das Beste, den Ernst dieser Botschaft nicht zu verniedlichen. Vielmehr sollten wir uns an Jesus Christus halten. Dieser sagte nämlich: „Ich versichere euch: Wer auf mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Auf ihn kommt keine Verurteilung mehr zu; er hat den Schritt vom Tod ins Leben getan.“(1)

Nun erinnern sich vielleicht einige an wahre Höllenpredigten, die die Zuhörer in Angst und Schrecken versetzten. In der Kirchengeschichte gibt es genügend Beispiele dafür, dass die Angst vor der Hölle ausgenutzt wurde, Menschen gefügig zu machen. Jesu Botschaft dagegen lautet: „Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe.“(2) Die Hölle wird zwar sowohl im Alten als auch im Neuen Testament öfter erwähnt, doch Jesus kam nicht, um uns vor der Hölle zu warnen, sondern um uns einen Weg in den Himmel zu bahnen. „Dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden“ – so lesen wir es im Lehrtext.

In diesem Sinne können wir zuversichtlich Gott vertrauen, ohne etwas von dem wegzunehmen, was in seinem Wort geschrieben steht.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Joh. 5,24 [Neue Genfer Übersetzung] (2) Matt. 4,17 [Neue Genfer Übersetzung]

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir dafür, dass niemand verurteilt wird, der dir und deinem Wort vertraut. Deshalb bitte ich dich, dass dein Wort noch viele Menschen erreicht. Gib mir bitte die richtigen Worte und sprich auch durch mein Leben zu den Menschen, denn du willst, dass alle Menschen gerettet werden und dass sie die Wahrheit erkennen. Amen.
Sonntag, der 02.02.2025:
Nach dem Wort des HERRN brachen die Israeliten auf, und nach seinem Wort lagerten sie sich.
📖 4. Mose 9,18
Durch den Glauben wurde Abraham gehorsam, als er berufen wurde, an einen Ort zu ziehen, den er erben sollte; und er zog aus und wusste nicht, wo er hinkäme.
🖋 Hebräer 11,8

💭 Nachfolge

Die heutigen Bibelverse beinhalten einen wichtigen Aspekt eines Lebens mit Gott: auf ihn hören und ihm gehorchen. So etwas klingt heutzutage nicht gerade populär. Wer lässt sich schon gerne sagen, was er tun oder lassen soll? Nun, die Wahrheit ist, dass uns in ganz vielen Bereichen gesagt wird, wie wir uns verhalten sollten. Allerdings kommen diese Weisungen von Menschen, die ihrerseits wieder Denkströmungen und dem Zeitgeist folgen. Der amerikanische Sänger Bob Dylan sang einmal: „You‘re gonna have to serve somebody“ – „Irgendjemand musst du dienen“, und setzte fort mit: „Das kann der Teufel sein oder Gott“. So gesehen steht jeder Mensch unter einem Einfluss, dem er sich nicht einfach entziehen kann.

Die Israeliten, von denen im Losungswort die Rede ist, erlebten das hautnah. Nach jahrhundertelanger Sklaverei in Ägypten hatte Gott sie befreit und sie zu seinem Volk erwählt. Nun standen sie nicht unter dem Befehl des Pharaos, sondern folgten Gott – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Er ging als Wolken- oder Feuersäule vor ihnen her. Wenn er stoppte, gingen sie nicht weiter, sondern lagerten sich. Wenn er weiterging, machten auch sie sich auf den Weg. Egal, wie kurz oder lang die einzelnen Phasen waren, sie bewegten sich „nach seinem Wort“.(1)

Besser kann man Nachfolge nicht illustrieren. Doch wer hat Gott schon immer so konkret vor Augen? Im Lehrtext lesen wir von Abraham, dass dieser durch den Glauben „gehorsam“ wurde. Er hatte keine Wolken- oder Feuersäule vor Augen. Er wusste noch nicht einmal, wohin er kommen würde. Dennoch vertraute er Gott und ging.

Nachfolge hat also nicht zwangsläufig damit zu tun, dass man etwas sieht. Vielmehr geht es darum, Gott zu vertrauen. Wem wir persönlich nachfolgen, wird in unserem Leben nach und nach sichtbar. Denn irgendjemand wird auch auf uns Einfluss nehmen. Wem wollen wir folgen?

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Angela Mumssen

(1) 4.Mose 9,17-23

Gebet:
Herr Jesus Christus, lehre mich und leite mich durch deinen Heiligen Geist, sodass ich dir folge. Wo du bist, da will ich auch sein. Wenn du mir etwas aufträgst, will ich es tun. Du allein hast Worte, die zum ewigen Leben führen. Bewahre mich vor allen Irrwegen. Das bitte ich in deinem Namen, Herr. Amen.
Montag, der 03.02.2025:
Die Hand unseres Gottes war über uns, und er errettete uns.
📖 Esra 8,31
Was für Verfolgungen habe ich nicht erlitten - und aus allen hat mich der Herr errettet!
🖋 2. Timotheus 3,11

💭 Berufung und Bewahrung

Im heutigen Losungswort schildert Esra, wie er aus dem babylonischen Reich zusammen mit vielen Israeliten nach Israel zurückkehrte. Die Reise war riskant, denn überall lauerten Räuber und Wegelagerer. Doch der Wunsch, in ihre Heimat zurückzukehren und dort das Gesetz Gottes wieder aufzurichten, war größer als die Furcht vor den Gefahren. Im Losungswort berichtete Esra, dass Gott sie bewahrt und aus allen Gefahren errettet hatte.

Nun hatten Esra und seine Begleiter sich bewusst dafür entschieden, dieses Risiko einzugehen. Insofern erlebten sie nicht nur im Nachhinein Gottes Bewahrung, sondern vertrauten schon beim Losgehen darauf. Manchmal müssen auch wir solche Entscheidungen treffen. So berichtet der Apostel Paulus im Lehrtext, wie Gott ihn in allen Verfolgungen bewahrt hat. Auch er nahm diese Verfolgungen bewusst in Kauf, weil ihm Gottes Auftrag, das Evangelium zu verbreiten, wichtiger war als ein bequemes und behütetes Leben. Er erlebte also nicht nur zufällig Gottes Bewahrung, sondern verließ sich ebenfalls darauf.

Wie ist es mit uns? Gibt es Risiken, die wir um Jesu Christi willen auf uns nehmen? Es beginnt damit, sich zu ihm zu bekennen, auch wenn unsere Umgebung darauf ablehnend reagiert. Es setzt sich fort, uns im Geiste Christi zu verhalten. Da bedeutet unter anderem, Menschen zu lieben, nicht abfällig über andere zu reden, Gleiches nicht mit Gleichem zu vergelten, nicht zu lügen und Unrecht zu meiden. Richtig gefährlich kann es werden, wenn wir versuchen, im In- und Ausland anderen zu helfen und ihnen das Evangelium zu verkünden. Wozu sind wir bereit? Wie weit würden wir gehen? Dabei ist es nach meiner Erkenntnis wichtig, nicht einfach nach eigenem Gutdünken zu handeln, sondern uns von Gott zeigen zu lassen, wozu er uns beauftragt. Denn wenn er uns beruft, können wir auch damit rechnen, dass er uns schützt und wir ebenfalls sagen können: „Aus allen hat mich der Herr errettet!“

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Herr Jesus Christus, du forderst uns auf, dir zu folgen, selbst wenn man uns deswegen verfolgt. So bitte ich dich, dass Furcht oder Bequemlichkeit mich nicht daran hindern, das zu tun, wozu du mich beauftragst. Ich danke dir für deine Bewahrung und dass du allezeit bei uns bist. Amen.