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Spyware-Firma stellt private Daten von Kunden ins Internet
Der Hersteller einer Überwachungs-App für Eltern und Partner hat intime Nutzerdaten auf einem Server veröffentlicht. Dort zu sehen und hören: Kinderfotos, Schulzeugnisse, Telefonmitschnitte. Den Firmen hinter der Stalkerware ist weitgehend egal, was mit den ausspionierten Daten passiert.
☣️ Ein Kind, vielleicht sechs oder sieben, popelt mit beiden Fingern in der Nase und schneidet Grimassen für die Kamera. Auf dem nächsten Bild isst es eine Banane. Dann folgt ein Schulzeugnis, abfotografiert vom Computerbildschirm. Darauf zu erkennen: der vollständige Name und die aktuellen Noten in Englisch und Biologie.
Was aussieht wie das Handy-Fotoalbum einer ganz normalen Familie, steht seit mehr als einem Jahr für alle frei zugänglich im Netz – ohne dass die Betroffenen davon wissen. Eine Firma, die Software zur heimlichen Überwachung von Kindern und Partner*innen verkauft, hat diese Bilder zusammen mit hunderten Gesprächsmitschnitten im Internet veröffentlicht.
Auf den Fotos zu sehen sind nicht nur das Kind und seine Eltern, ihre Wohnung, ihr Schlafzimmer, sondern auch persönliche Daten wie Namen, E-Mail-Adressen oder Medikamentenrezepte. Die Daten befanden sich seit April 2018 auf einem Server, sie waren ohne Passwort oder sonstigen Schutz für jeden zugänglich.
☣️ Überwachung und Nachstellung via App
Verantwortlich für dieses Privatsphären-Desaster ist eine Firma namens Spyapp247. Sie verkauft im Internet eine App, mit deren Hilfe man heimlich überwachen kann, was eine andere Person auf ihrem Telefon tut. Die Android-App schneidet Telefonate, Chatnachrichten, Browserverläufe mit, bietet Zugriff auf Fotos und das Adressbuch und trackt, wie sich eine Person durch die Stadt bewegt – ohne dass der oder die Betroffene es mitbekommt. Selbst das Mikrofon kann laut Hersteller aus der Ferne angeschaltet werden: Das Telefon wird zur Wanze.
Spyapp247 vermarktet die App auf seiner Website an Menschen, „die es leid sind, angelogen und betrogen zu werden“. Also an Beziehungspartner, die einen Partner oder eine Partnerin ausspionieren wollen. Bürgerrechtsorganisationen bezeichnen solche Apps daher als „Stalkerware“, übersetzt Nachstellungs-Software.
Die Firma bewirbt ihre App aber auch als Werkzeug für Eltern, um „Gefahren für die eigenen Kinder zu erkennen, bevor sie passieren.“
#Spyware #Spyapp247 #Stalkerware #Datenschutz #Datenleak #Nutzerdaten #Überwachung
📡@cRyPtHoN_INFOSEC_DE
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Der Hersteller einer Überwachungs-App für Eltern und Partner hat intime Nutzerdaten auf einem Server veröffentlicht. Dort zu sehen und hören: Kinderfotos, Schulzeugnisse, Telefonmitschnitte. Den Firmen hinter der Stalkerware ist weitgehend egal, was mit den ausspionierten Daten passiert.
☣️ Ein Kind, vielleicht sechs oder sieben, popelt mit beiden Fingern in der Nase und schneidet Grimassen für die Kamera. Auf dem nächsten Bild isst es eine Banane. Dann folgt ein Schulzeugnis, abfotografiert vom Computerbildschirm. Darauf zu erkennen: der vollständige Name und die aktuellen Noten in Englisch und Biologie.
Was aussieht wie das Handy-Fotoalbum einer ganz normalen Familie, steht seit mehr als einem Jahr für alle frei zugänglich im Netz – ohne dass die Betroffenen davon wissen. Eine Firma, die Software zur heimlichen Überwachung von Kindern und Partner*innen verkauft, hat diese Bilder zusammen mit hunderten Gesprächsmitschnitten im Internet veröffentlicht.
Auf den Fotos zu sehen sind nicht nur das Kind und seine Eltern, ihre Wohnung, ihr Schlafzimmer, sondern auch persönliche Daten wie Namen, E-Mail-Adressen oder Medikamentenrezepte. Die Daten befanden sich seit April 2018 auf einem Server, sie waren ohne Passwort oder sonstigen Schutz für jeden zugänglich.
☣️ Überwachung und Nachstellung via App
Verantwortlich für dieses Privatsphären-Desaster ist eine Firma namens Spyapp247. Sie verkauft im Internet eine App, mit deren Hilfe man heimlich überwachen kann, was eine andere Person auf ihrem Telefon tut. Die Android-App schneidet Telefonate, Chatnachrichten, Browserverläufe mit, bietet Zugriff auf Fotos und das Adressbuch und trackt, wie sich eine Person durch die Stadt bewegt – ohne dass der oder die Betroffene es mitbekommt. Selbst das Mikrofon kann laut Hersteller aus der Ferne angeschaltet werden: Das Telefon wird zur Wanze.
Spyapp247 vermarktet die App auf seiner Website an Menschen, „die es leid sind, angelogen und betrogen zu werden“. Also an Beziehungspartner, die einen Partner oder eine Partnerin ausspionieren wollen. Bürgerrechtsorganisationen bezeichnen solche Apps daher als „Stalkerware“, übersetzt Nachstellungs-Software.
Die Firma bewirbt ihre App aber auch als Werkzeug für Eltern, um „Gefahren für die eigenen Kinder zu erkennen, bevor sie passieren.“
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