Bundesbank besorgt wegen Facebooks Digitalwährung
Facebook erhöht mit der geplanten Digitalwährung Libra den Druck auf Banken, sagt Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz. Sollten die Menschen das neue Geld nutzen, habe dies womöglich „weitreichende Implikationen“ für die Finanzstabilität.
☣️ Facebooks Pläne für eine eigene Kryptowährung namens Libra sorgen für Unruhe bei der Deutschen Bundesbank. „Sollte Libra in größerem Umfang verwendet werden, sind weitreichende Implikationen für die Finanzbranche, für die Finanzstabilität und für die Geldpolitik nicht auszuschließen“, sagte der für den elektronischen Zahlungsverkehr zuständige Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz WELT AM SONNTAG.
Er sehe die Gefahr, dass mit Libra gerade im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr regulatorische Vorgaben zur Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung umgangen werden könnten. Auch datenschutzrechtliche Fragen seien zu klären. Jetzt komme es darauf an, dass Regulatoren und Zentralbanken weltweit eng zusammenarbeiteten.
Facebook hatte angekündigt, in der ersten Jahreshälfte 2020 eine eigene Cyberwährung an den Start bringen zu wollen und damit in den weltweiten Zahlungsverkehr einzusteigen. Libra soll es allen Teilnehmern des täglich von ein bis zwei Milliarden Menschen genutzten Netzwerks ermöglichen, untereinander Geld zu versenden und Waren von Unternehmen zu erwerben. Branchenkenner halten es für nicht ausgeschlossen, dass Facebook damit das traditionelle Finanzsystem auf den Kopf stellen könnte.
Zumal Libra ein sogenannter Stablecoin sein soll. Solche Digitalwährungen sollen durch Koppelung an staatliche Währungen, beispielsweise Dollar und Euro, weniger anfällig für Preisschwankungen sein als etwa die Kryptowährung Bitcoin. Schon wird davon gesprochen, Libra könnte traditionellen Währungen als Zahlungsmittel den Rang ablaufen.
☣️„Sehr effiziente und sichere Systeme“
Dem widersprach Balz entschieden. Er gehe nicht davon aus, dass der Euro oder eine andere Währung von dem neuen Facebook-Zahlungsmittel in absehbarer Zeit ersetzt werde. „Wir haben im Euro-Raum und in vielen anderen Ländern sehr effiziente und vor allem sichere Zahlungssysteme“, sagte Balz. Der Zahlungsverkehr mit Konten und Karten funktioniere in Deutschland und Europa gut.
Allerdings dürfe man die möglichen Netzwerkeffekte der digitalen Wirtschaft nicht unterschätzen. Offen sei, wie schnell es Facebook und seinen Partnern, zu denen unter anderem Mastercard, Paypal und Spotify gehören, gelinge, Nutzer von den Vorteilen dieser Bezahlmethode zu überzeugen.
#Kryptowährung #Digitalwährung #Libra #Facebook #Zahlungsdienste #Weltwährung #Bundesbank #DeleteFacebook
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Facebook erhöht mit der geplanten Digitalwährung Libra den Druck auf Banken, sagt Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz. Sollten die Menschen das neue Geld nutzen, habe dies womöglich „weitreichende Implikationen“ für die Finanzstabilität.
☣️ Facebooks Pläne für eine eigene Kryptowährung namens Libra sorgen für Unruhe bei der Deutschen Bundesbank. „Sollte Libra in größerem Umfang verwendet werden, sind weitreichende Implikationen für die Finanzbranche, für die Finanzstabilität und für die Geldpolitik nicht auszuschließen“, sagte der für den elektronischen Zahlungsverkehr zuständige Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz WELT AM SONNTAG.
Er sehe die Gefahr, dass mit Libra gerade im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr regulatorische Vorgaben zur Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung umgangen werden könnten. Auch datenschutzrechtliche Fragen seien zu klären. Jetzt komme es darauf an, dass Regulatoren und Zentralbanken weltweit eng zusammenarbeiteten.
Facebook hatte angekündigt, in der ersten Jahreshälfte 2020 eine eigene Cyberwährung an den Start bringen zu wollen und damit in den weltweiten Zahlungsverkehr einzusteigen. Libra soll es allen Teilnehmern des täglich von ein bis zwei Milliarden Menschen genutzten Netzwerks ermöglichen, untereinander Geld zu versenden und Waren von Unternehmen zu erwerben. Branchenkenner halten es für nicht ausgeschlossen, dass Facebook damit das traditionelle Finanzsystem auf den Kopf stellen könnte.
Zumal Libra ein sogenannter Stablecoin sein soll. Solche Digitalwährungen sollen durch Koppelung an staatliche Währungen, beispielsweise Dollar und Euro, weniger anfällig für Preisschwankungen sein als etwa die Kryptowährung Bitcoin. Schon wird davon gesprochen, Libra könnte traditionellen Währungen als Zahlungsmittel den Rang ablaufen.
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Dem widersprach Balz entschieden. Er gehe nicht davon aus, dass der Euro oder eine andere Währung von dem neuen Facebook-Zahlungsmittel in absehbarer Zeit ersetzt werde. „Wir haben im Euro-Raum und in vielen anderen Ländern sehr effiziente und vor allem sichere Zahlungssysteme“, sagte Balz. Der Zahlungsverkehr mit Konten und Karten funktioniere in Deutschland und Europa gut.
Allerdings dürfe man die möglichen Netzwerkeffekte der digitalen Wirtschaft nicht unterschätzen. Offen sei, wie schnell es Facebook und seinen Partnern, zu denen unter anderem Mastercard, Paypal und Spotify gehören, gelinge, Nutzer von den Vorteilen dieser Bezahlmethode zu überzeugen.
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DIE WELT
Bundesbank besorgt wegen Facebooks Digitalwährung
Facebook erhöht mit der geplanten Digitalwährung Libra den Druck auf Banken, sagt Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz. Sollten die Menschen das neue Geld nutzen, habe dies womöglich „weitreichende Implikationen“ für die Finanzstabilität.